Cluster 2 „Kultur, Kreativität und inklusive Gesellschaft“ – Veranstaltungsreihe zum Arbeitsprogramm 2025
Die Vorbereitung des Arbeitsprogramms 2025 befindet sich auf der
Zielgeraden: die Veröffentlichung ist für das Frühjahr geplant.
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Die Vorbereitung des Arbeitsprogramms 2025 befindet sich auf der
Zielgeraden: die Veröffentlichung ist für das Frühjahr geplant.
Eine Delegation südasiatischer Politiker:innen besuchte am 8. Januar 2025
die Hochschule Mainz, um sich über das duale Studium des Fachbereichs
Wirtschaft zu informieren.
Vor der Bundestagswahl fordern Wissenschafts-, Ärzte- und
Verbraucherverbände sowie Kinderrechtsorganisationen einen besseren Schutz
der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Etwa jede:r siebte
Minderjährige in Deutschland sei von Übergewicht oder Adipositas
betroffen, besonders Kinder aus ärmeren Familien. Die künftige
Bundesregierung müsse daher eine gesunde Ernährung aller Kinder fördern –
unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, erklärten die Verbraucherzentrale,
die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten, der Berufsverband der
Kinder- und Jugendärzt*innen e.V., das Deutsche Kinderhilfswerk, der
Kinderschutzbund, der Bundesjugendring und die Verbraucherorganisation
foodwatch.
Verbraucherverbände, Ärzt:innen und medizinische Fachgesellschaften
sprechen sich seit Jahren für wirksame politische Maßnahmen gegen
Fehlernährung aus. Andere Länder seien hier schon viel weiter: In
Großbritannien etwa zeige die 2018 eingeführte Süßgetränkeabgabe messbare
Erfolge. Laut einer aktuellen Studie der Universität Cambridge sank mit
Einführung der Maßnahme der Zuckerkonsum bei Kindern deutlich. Für die
Bundesrepublik berechneten Forscher:innen der TU München, dass eine
Süßgetränkeabgabe nach britischem Vorbild allein hunderttausende Fälle von
Typ-2-Diabetes verhindern und dadurch volkswirtschaftliche Kosten in Höhe
von 16 Milliarden Euro einsparen könnte.
Deutschland liegt dagegen nach wie vor weit zurück, wenn es um die
Prävention ernährungsbedingter Krankheiten gehe. Werbebeschränkungen zum
Kinderschutz, die es schon in einen Gesetzentwurf von Cem Özdemir
geschafft hatten, scheiterten bislang am Widerstand der
Lebensmittelindustrie. Auch die Benachteiligung von Kindern aus ärmeren
Familien, die eher von Fehlernährung und Adipositas betroffen sind, werde
hierzulande ignoriert. In Schweden habe ein kostenloses, gesundes
Schulessen dagegen zur Reduktion sozioökonomischer Unterschiede und zu
einem höheren Einkommen im Erwachsenenalter geführt.
Jeder siebte Todesfall in Deutschland ist laut Daten der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auf ungesunde
Ernährung zurückzuführen. Viel zu viele Menschen leiden an Übergewicht,
Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Leid der Betroffenen
ist groß – und die wirtschaftlichen Folgekosten allein für Adipositas
belaufen sich jährlich auf mehr als 60 Milliarden Euro.
Die Vertreter:innen der beteiligten Verbände äußerten sich wie folgt:
Barbara Bitzer von der Deutschen Allianz nichtübertragbare Krankheiten
(DANK):
„Die gesundheitlichen Auswirkungen von Adipositas und Diabetes sind
alarmierend – und die sozialen Folgen und wirtschaftlichen Kosten immens.
Für Diabetes und seine Folgeerkrankungen entstehen der Solidargemeinschaft
im Jahr Kosten von etwa 30 Milliarden Euro. Prävention ist der Schlüssel
und muss bereits im Kindesalter beginnen: Wissenschaftliche Studien
belegen, dass eine Herstellerabgabe auf ungesunde Getränke und umfassende
Werbebeschränkungen für Ungesundes wichtige Bausteine sind, um die
Gesundheit unserer Kinder nachhaltig zu schützen, künftige Generationen
vor einer hohen Krankheitslast zu bewahren und das Gesundheitssystem
spürbar zu entlasten.“
Michaela Schröder vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv):
„Es muss für Verbraucher:innen einfacher werden, sich gesund zu ernähren.
Überzuckerte Getränke und ungesunde Fertiggerichte sind ein Ärgernis für
Verbraucher:innen – insbesondere wenn es um die Gesundheit von Kindern
geht. Hohe Lebensmittelpreise erschweren eine gesunde Ernährung
zusätzlich. Die Politik muss die Sorgen der Verbraucher:innen ernst nehmen
und für spürbare Verbesserungen in ihrem Alltag sorgen. Das stärkt das
Vertrauen in Staat und Markt. Und davon profitieren wir alle.“
Luise Molling von foodwatch:
„Alle Kinder haben das Recht, gesund aufzuwachsen. Gesunde Kinderernährung
darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Wir dürfen nicht länger
tatenlos zusehen, wie die Lebensmittelindustrie auf Kosten der
Kindergesundheit dicke Profite macht – die künftige Bundesregierung muss
die Kinder vor den perfiden Marketingtricks und überzuckerten Produkten
der Junkfood-Konzerne schützen.”
Dr. med. Anke Steuerer vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen
e.V. (BVKJ):
„Prävention fängt schon bei den Jüngsten an. Tagtäglich sehen wir in
unseren Kinder- und Jugendarztpraxen, wie das Ernährungsverhalten und
damit die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen von ihrer sozialen
Herkunft abhängt. Aus kranken Kindern werden häufig Erwachsene, die ihr
ganzes Leben lang unter Krankheiten wie Diabetes und Übergewicht leiden.
Daher muss sich etwas ändern, wenn wir mittel- bis langfristig die
Gesundheit der Menschen in unserem Land verbessern und insbesondere die
Rate der kardiovaskulären Erkrankungen reduzieren wollen. Primärprävention
heißt, die Entstehung von Krankheiten grundsätzlich zu verhindern. Eine
ausgewogene, zuckerreduzierte Kost für unsere Kinder und Jugendlichen ist
dafür essenziell.“
Holger Hofmann vom Deutschen Kinderhilfswerk (DKHW):
„Eine gesunde Ernährung und Bewegung sind die wesentlichen Grundlagen für
ein gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Dabei ist das
Ernährungsverhalten ein zentraler Bestandteil eines gesunden Lebensstils.
Dieser wird wesentlich im Kindesalter erlernt und gebildet. Die hier
erworbenen Ernährungsmuster behalten Kinder und Jugendliche oft ein Leben
lang. Zugleich fehlt es vielen Kindern aus finanziell benachteiligten
Familien an Möglichkeiten, sich ausgewogen zu ernähren: mit schweren
Folgen für ihre Entwicklung. Hier ist die nächste Bundesregierung
gefordert, endlich Abhilfe zu schaffen.“
Wendelin Haag vom Deutschen Bundesjugendring:
„Jungen Menschen muss ein Umfeld für ein selbstbestimmtes und gesundes
Aufwachsen ermöglicht werden. Dazu gehört ein preisgünstigstes Angebot an
gesunden Lebensmitteln. Die nächste Bundesregierung muss dem gesunden
Aufwachsen junger Menschen klar Priorität vor den Profitinteressen der
Lebensmittelindustrie einräumen.“
Der inzwischen fest etablierte »UKP Workshop« bringt alle zwei Jahre
führende Expertinnen und Experten der Ultrakurzpulslaser-Technologie
zusammen.