Ewigkeitschemikalien: Mitwirkende für Dialogforum zu PFAS gesucht
PFAS, auch „Ewigkeitschemikalien“ genannt, haben eine rasante Entwicklung
genommen. Die synthetischen Stoffe sind aufgrund ihrer Eigenschaften
inzwischen in vielen Alltagsprodukten verarbeitet. Das hat weitreichende
Folgen, denn die Chemikalien gelangen in die Umwelt, wo sie nahezu
unzerstörbar sind. Doch die behördliche Bewertung von Chancen und Risiken
von PFAS kommt bei dieser Entwicklung kaum hinterher.
Auch die Aufklärung
der Öffentlichkeit kann kaum Schritt halten. Das Institut für sozial-
ökologische Forschung (ISOE) sucht deshalb interessierte Bürger*innen, die
sich in einem Forschungsformat aktiv in den Diskurs über die Risiken und
Chancen von PFAS einbringen möchten.
In dem zweitägigen Dialogforum, zu dem das ISOE im Zuge des
Forschungsprojekts ChemKom einlädt, geht es zum einen um den Austausch
zwischen Bürger*innen und Fachleuten zum Thema PFAS. Wie gefährlich sind
die mehr als 10.000 Chemikalien mit ihren wasser-, fett- und
schmutzabweisenden Eigenschaften wirklich? Wegen ihrer gesundheitlichen
und ökologischen Risiken wird derzeit über ein Verbot auf europäischer
Ebene diskutiert. Aber welche Folgen hat es tatsächlich für
Verbraucher*innen, dass sie täglich mit PFAS in Berührung kommen – etwa
durch Kosmetikprodukte, Kochgeschirr oder Outdoor-Kleidung? Was würde ein
PFAS-Verbot innerhalb der EU bringen und welche Konsequenzen hätte das für
unseren Alltag?
Das Dialogforum ist ein besonderes Forschungsformat des ISOE, für das sich
interessierte Bürgerinnen und Bürger ab sofort bewerben können. Es bietet
ca. 20 Personen die Möglichkeit, mit Fachleuten über die Chemikalien, ihre
Risiken und Chancen zu sprechen und unterschiedliche Sichtweisen
nachzuvollziehen. „Für das Dialogforum ist kein Vorwissen erforderlich“,
sagt Carolin Völker, Ökotoxikologin des ISOE, „es geht vielmehr darum, in
einer offenen, respektvollen Atmosphäre seine Fragen, Anmerkungen und
Ideen einzubringen und gemeinsam mit Expertinnen unterschiedliche
Perspektiven zu beleuchten. Auf diese Weise können sich die Teilnehmenden
eine fundierte Meinung zu PFAS zu bilden.“
Informationsbroschüre zu PFAS von Laien und Fachleuten: Beitrag zur
Wissenschaftskommunikation
Im Zuge des Dialogforums soll darüber hinaus eine Informationsbroschüre
entstehen, die die wichtigsten Fakten zu PFAS leicht verständlich
zusammenfasst. „Die Idee des Dialogforums ist, dass Bürger*innen ein Stück
weit zu Expert*innen für die Kommunikation werden und dazu beitragen, für
andere Menschen ohne Vorwissen eine Orientierungshilfe zu PFAS im Alltag
zu bieten“, erklärt Völker. Auf diese Weise wolle das Dialogforum nicht
nur den Austausch zwischen Fachleuten und Laien fördern, sondern auch zu
einer besseren und transparenten Wissenschaftskommunikation beitragen.
„Das Forum ist ein einzigartiges Format, weil es Bürger*innen die
Möglichkeit bietet, Einfluss auf eine verständliche Kommunikation zu einem
komplexen Thema zu nehmen, das alle betrifft, und damit auch die
Meinungsbildung zu PFAS zu unterstützen.“
Das Dialogforum „Sollten Chemikalien wie PFAS beschränkt werden?“ findet
am 8. November und am 15. November 2025 in Frankfurt am Main statt – die
beiden Termine gehören zusammen, eine Teilnahme sieht entsprechend
ausschließlich die Wahrnehmung beider Termine vor. Für Interessierte
besteht bis zum 31. Oktober 2025 die Möglichkeit, sich über folgendes
Online-Formular mit dem ISOE in Verbindung zu setzen:
https://isoe.limequery.com/Dia
Als Dankeschön für die Teilnahme, die auf ca. 20 Personen begrenzt ist,
gibt es eine Aufwandsentschädigung von 100 €.
Mehr über das Forschungsprojekt ChemKom
Das Dialogforum ist Teil des Projekts „ChemKom – Strategische
Wissenschaftskommunikation der Risiken von Ewigkeitschemikalien“, das vom
ISOE in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg und dem Unabhängigen
Institut für Umweltfragen – UfU e.V. durchgeführt wird. Ziel des Projekts
ist es, die Kommunikation über PFAS und deren Risiken besser zu verstehen
und zu verbessern. Dabei wird unter anderem untersucht, wie verschiedene
Organisationen – von Wissenschaftseinrichtungen über NGOs bis hin zu
Industrieverbänden – mit wissenschaftlichen Fakten und Unsicherheiten
umgehen und wie dies die öffentliche Wahrnehmung beeinflusst.
https://www.isoe.de/projekt/ch
wissenschaftskommunikation-zu-