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2025/2026: Das Forum begrüßt 57 Fellows aus 20 Ländern

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Mit Beginn des akademischen Jahres 2025/26 startet am Forum Transregionale
Studien ein neuer Fellowjahrgang: 57 Wissenschaftler:innen aus 20 Ländern
forschen in Berlin und anderen europäischen Städten zu Fragen von
Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Migration, Geschichts- und
Heritagepolitik, zu Emanzipation sowie kulturellem und gesellschaftlichem
Wandel in Zeiten multipler Krisen.

Die Fellows des Forums erhalten die
Möglichkeit während ihres Stipendiums an ihren eigenen Projekten zu
arbeiten und sich im Rahmen der Forschungsprogramme des Forums mit
Kolleg:innen in Deutschland und andernorts auszutauschen und zu vernetzen.

Die Leitidee des Forschungsprogramms »Europe in the Middle East – the
Middle East in Europe« (EUME) ist die Erforschung der Verflechtungen und
Grenzziehungen in und zwischen Europa und dem Nahen Osten. EUME bietet
einen Freiraum zur Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragen von
Politik, Gesellschaft und Kultur in Zeiten des Umbruchs mit Fokus auf die
Länder des Nahen Ostens. Die Romanistin Susan Abraham untersucht in ihrem
Vorhaben »Narrating Faith Accross the Straits« literarische und religiöse
Texte von Moriscos im Tunesien des 15. und 16. Jahrhunderts, in denen
diese ihre Erfahrungen von Zwangskonversion, Vertreibung und Diaspora
verarbeiten und dabei europäische und islamische literarische Traditionen
verbinden. Der Historiker Eli Osheroff unternimmt in seinem Projekt
»Recognition as Decolonization« den Versuch einer Ideengeschichte der
Zwei-Staaten-Lösung und will dabei zeigen, dass die Anerkennung „des
Anderen“ zwischen 1948 und 1988 ein integrales Element der Entwicklung
palästinensischer Visionen von Dekolonialität und Befreiung wurden. Der
Literatur- und Kunstkritiker Ammar Kandeel erforscht anhand von Fanzines,
Graphic Novels und Comics palästinensische Strategien testimonialer
Gerechtigkeit und Selbstbestimmung.
Im Rahmen des ERC-Forschungsprojektes »Beyond Restitution: Heritage,
(Dis)Possession and the Politics of Knowledge (BEYONDREST)«, fragt eine
Forschungsgruppe um Banu Karaca ob die Restitution von gewaltsam
enteigneten Kunst- und Kulturgütern nicht erst der Ausgangspunkt für eine
neue Art der Wissensproduktion über kulturelles Erbe sein kann, der auch
das soziale Leben und Umfeld der Dinge, die Gesellschaften und Menschen
aus den Ländern, aus denen die Objekte stammen, in den Blick nimmt.
»re:constitution – Exchange and Analysis on Democracy and the Rule of Law
in Europe«  ist ein dezentrales, europaweites Programm, das den Fellows
ermöglicht, sich an Einrichtungen rechts-wissenschaftlicher Forschung oder
Praxis in verschiedenen Ländern der Europäischen Union mit Fragen von
Demokratie und Rechtstaatlichkeit auseinanderzusetzen: Zum Beispiel
untersucht der Rechtsanwalt und –wissenschaftler Patrick Leisure Schulen
als zentrale Institutionen für Demokratien und fragt nach den Auswirkungen
positiver Verpflichtungen gemäß der Europäischen Menschenrechtskonvention.
Die Journalistin Marija Ristić, die das Digital Verification Corps im
Krisenreaktionsprogramm von Amnesty International leitet, analysiert die
Verwendung digitaler Beweise und die Interessenvertretung bei der
Gestaltung menschenrechtsbasierter Vorschriften für Waffen und
Technologie. Victor Ellenboek, Politikwissenschaftler, geht der Frage nach
wie radikale Rechtspopulisten die Parlamente Europas umgestalten.
Im Rahmen des Forschungsprogramms »Prisma Ukraïna – Research Network
Eastern Europe«, untersuchen neun ukrainische Wissenschaftler:innen der
Forscher:innengruppe »War, Migration and Memory« die transformativen
Auswirkungen von Krieg, Vertreibung und Flucht auf die Erinnerungen,
Bindungen, Zugehörigkeiten und Fragen des Zusammenhalts pluraler
Gesellschaften, in und außerhalb der Ukraine. Am 11. November 2025 findet
die Konferenz »Prisma Ukraїna: War, Migration and the Future of Ukrainian
Studies” am Forum Transregionale Studien statt, bei der die Ergebnisse der
bisherigen Arbeit vorgestellt und Fragen der zukünftigen Ausrichtung der
Ukraine-Studien in Deutschland und der Geistes- und Sozialwissenschaften
in der Ukraine diskutiert werden sollen. Den Auftakt bietet am Vorabend
die Präsentation des kürzlich in der Reihe der »Forum Transregionale
Studien – Dossiers« als Open-Access Publikation im transcript Verlag
erschienene Sammelband Images and Objects of Russia's War Against Ukraine,
der von Natasha Klimenko, Miglė Bareikytė, Viktoriya Sereda herausgegeben
wird.
Die Fellows des Forums sind – je nach fachlicher Spezialisierung – an
Universitäten und Forschungseinrichtungen in Berlin und anderen
europäischen Städten assoziiert. Sie präsentieren und diskutieren ihre
Arbeiten regelmäßig in Seminaren, Konferenzen und Workshops. Über die
Wissenschaftskommunikation des Forums stehen ihnen Formate, Ressourcen und
Infrastrukturen der Vernetzung, Zusammenarbeit und Publikation zur
Verfügung. Auf dem »TRAFO – Blog for Transregional Research« werden die
Debatten, Ideen und Forschungsergebnisse einer größeren Öffentlichkeit
zugänglich gemacht. Termine und weitere Informationen entnehmen Sie bitte
unserer Homepage.

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