Unith e.V. fordert bessere Aufklärung zur elektronischen Patientenakte
Ab 1. Oktober 2025 müssen Psychotherapeut:innen die elektronische
Patientenakte (ePA) befüllen – auch mit sensiblen Psychotherapie-Daten,
sofern Patient:innen nicht aktiv widersprechen. Unith e.V. warnt: Viele
wissen davon nichts. Fehlende Aufklärung gefährdet Vertrauen und
Behandlungserfolg.
Der Verein fordert daher klare Informationen in
verständlicher Sprache, besonderen Schutz psychotherapeutischer Daten
sowie eine bessere Schulung von Therapeut:innen in Weiterbildung.
Digitalisierung darf Patient:innenrechte nicht schwächen.
Frankfurt am Main, 01.10.2025 - Ab dem 1. Oktober 2025 sind
Psychotherapeut:innen verpflichtet, die elektronische Patientenakte (ePA)
ihrer Patient:innen mit relevanten Dokumenten zu befüllen. Vielen Menschen
ist jedoch nicht bewusst, dass auch sensible Psychotherapie-Daten
automatisch in der Akte gespeichert werden – es sei denn, sie
widersprechen aktiv.
„Die Einführung der ePA ist ein wichtiger Schritt hin zu einer modernen,
vernetzten Gesundheitsversorgung. Doch gerade im sensiblen Bereich der
Psychotherapie müssen Patient:innen umfassend informiert werden“, sagt
Prof. Dr. Rudolf Stark, Vorstandsvorsitzender von unith e.V. „Es darf
nicht passieren, dass Betroffene erst im Nachhinein erfahren, welche Daten
in ihrer Akte landen.“
Unith e.V. kritisiert, dass die bisherige Informationspolitik von Politik
und Krankenkassen lückenhaft ist. Viele Patient:innen wissen nicht, dass
sie Widerspruch einlegen können, wenn sie bestimmte Dokumente nicht in
ihrer ePA gespeichert haben möchten. Dieses fehlende Wissen gefährdet das
Vertrauen in die therapeutische Beziehung und damit den Behandlungserfolg.
Der Verein fordert daher:
1. Verständliche Kommunikation – Krankenkassen und Praxen müssen
Patient:innen in einfacher Sprache über ihre Rechte und Wahlmöglichkeiten
informieren.
2. Besonderer Schutz für Psychotherapie-Daten – sensibelste
Informationen dürfen nicht ohne ausdrückliches Einverständnis gespeichert
werden.
3. Aufklärung in der Weiterbildung – angehende Psychotherapeut:innen
müssen darauf vorbereitet werden, Patient:innen über die ePA kompetent und
transparent zu beraten.
„Digitalisierung kann die Versorgung verbessern – aber nur, wenn sie das
Vertrauen der Patient:innen stärkt und nicht untergräbt“, betont Stark.
Pressekontakt
Anna Zreik
Pressereferentin unith e.V.
Über unith e.V.:
unith e.V. setzt sich bundesweit für eine faire und qualitativ hochwertige
Weiterbildung in der Psychotherapie sowie für eine bessere Versorgung von
Patient:innen ein. Der Verein vertritt die Interessen von
Psychotherapeut:innen in Weiterbildung und engagiert sich für gerechte
Arbeitsbedingungen, moderne Weiterbildung und eine zukunftsfähige
Gesundheitsversorgung.