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Design trifft Wissenschaft: Interaktives Exponat der HTWD macht Umweltforschung mit allen Sinnen erfahrbar

Interaktives multisensorisches Exponat  Quelle: Crispin-I. Mokry
Interaktives multisensorisches Exponat Quelle: Crispin-I. Mokry
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Forschung mit vielen Sinnen erleben: Das interaktive Exponat der HTWD
verbindet Touchscreen, VR und reale Materialien zu einem einzigartigen
Zugang, der Wissenschaft anschaulich, greifbar und verständlich macht.

Komplexe Forschung sichtbar, hörbar und sogar fühlbar zu machen – das
schafft ein neuartiges multisensorisches Vermittlungsinstrument, das von
Designer*innen und Forschenden der Hochschule für Technik und Wirtschaft
Dresden (HTWD) entwickelt wurde. Der Aufbau des interaktiven Exponats
erlaubt es Nutzenden, sich einem Forschungsgegenstand von drei
Perspektiven aus zu nähern: Der Prototyp verbindet eine interaktive
Multitouchanwendung mit einer immersiven VR-Umgebung und realen haptischen
Materialproben und Pflanzen aus der Forschung. So wird Wissenschaft nicht
nur verständlich, sondern auch erfahrbar.

Wofür kann das Exponat genutzt werden?
Das Exponat dient als interaktives Werkzeug für Wissenstransfer, frühe
Beteiligung und Dialog zwischen Öffentlichkeit und Forschung. Es bietet
eine multisensorische Erfahrung, die unterschiedliche Zugänge zu komplexen
Forschungsthemen eröffnet. Durch exploratives Erleben können auch
fachfremde Personen ein grundlegendes Verständnis zu einem
Forschungsgegenstand entwickeln. Ziel ist es, Interesse zu wecken und die
Bereitschaft zu fördern, sich vertiefend mit wissenschaftlichen Inhalten
auseinanderzusetzen – idealerweise im direkten Gespräch mit Forschenden
vor Ort.

Für verschiedene Forschungsinhalte geeignet, findet das Instrument seinen
ersten prototypischen Anwendungsfall in der Ökologischen
Gewässerentwicklung. Es zeigt, wie bepflanzte Schwimminseln dazu beitragen
können, urbane Gewässer ökologisch aufzuwerten – etwa durch Erhöhung der
Artenvielfalt, Verbesserung der Wasserqualität und die Rückgewinnung
wertvoller Uferstrukturen. Damit leistet es einen Beitrag zur
Umweltbildung, zur Stadtentwicklung und zur Förderung gesellschaftlicher
Teilhabe an Forschung.

Drei Perspektiven – Drei Zugänge?
Das Besondere an dem interaktiven Instrument ist der Zugang über drei
Seiten: Die Kombination aus Multitouchscreen, VR-Brille und Materialtisch
sorgt dafür, dass man sich einem Forschungsgegenstand auf drei
verschiedene Arten nähern kann. So wird aus der reinen Auseinandersetzung
mit wissenschaftlichen Inhalten eine sinnliche Erfahrung.

Digitale Zeitreise (Multitouch-Screen)
Ein interaktiver Multitouch-Screen lädt die Nutzenden dazu ein, in eine
visuell eindrucksvolle Darstellung der Gewässerentwicklung einzutauchen.
Im Zeitverlauf wird erfahrbar, wie sich Urbanisierung auf Wasserqualität,
Artenvielfalt und die Stabilität von Uferzonen auswirkt.

Durch Infografiken, animierte 3D-Grafiken und eine intuitive Bedienung
wird eine aktive und sinnlich-ansprechende Auseinandersetzung mit
wissenschaftlichen Inhalten auf direktem Weg ermöglicht.

Immersion und Perspektivwechsel (VR-Brille)
In der 360°-VR-Umgebung erleben Nutzende das Innere einer bepflanzten
Schwimminsel aus der Perspektive eines Frosches – auf Augenhöhe mit
Wasseroberfläche und Vegetation. Die immersive Darstellung lässt Grashalme
wie Bäume in den Himmel ragen, Bewegungen im Umfeld wirken
überdimensioniert und unmittelbar.

Durch die auditive Untermalung wird dieser Perspektivwechsel noch
verstärkt. Raschelnde Blätter, das Summen von Insekten, das entfernte
Plätschern eines Wasserlaufes – all das erzeugt ein Klangbild, das die
visuelle Wahrnehmung ergänzt und den eigenen Körper im Raum verortet.
Dinge, die sonst übersehen werden, rücken in den Vordergrund.

Forschung zum Anfassen (Materialstation)
Auf einem Tisch laden Realexponate bepflanzter Schwimminseln sowie deren
Trägermaterialien und Pflanzen zum Erkunden ein. Es können zwei
verschiedene Stadien schwimmender Vegetationsbestände in Miniaturform
sowie deren biobasierte Schwimmkörper angefasst und untersucht werden.

Diese direkte Auseinandersetzung holt komplexe Inhalte aus dem abstrakten
Raum der Theorie in die physische Realität. Unterschiede werden nicht nur
erkannt, sondern gespürt. Diese taktile Erfahrung schafft einen intuitiven
Zugang und aktiviert das Interesse, sich näher mit den Zusammenhängen zu
beschäftigen.

Wo war das Exponat bereits im Einsatz?
Das interaktive multisensorische Exponat wurde bereits auf mehreren
Veranstaltungen von Interessierten exploriert – unter anderem bei der
Langen Nacht der Wissenschaften in Dresden sowie der Sächsischen
Innovationskonferenz von futureSAX. Zuletzt war es im COSMO
Wissenschaftsforum im Rahmen der Ausstellung „[un]sichtbar" zu sehen.
Weitere Ausstellungen und Veranstaltungen folgen. Auch ist das Team stets
daran interessiert, seine Expertise weiterzugeben und die eigenen
Instrumente konstant weiterzuentwickeln.

Über die Projektverantwortlichen
Das Projekt des Designteams um Prof. Diana Simon und des Forschungsteams
um Prof. Henning Günther wird kontinuierlich weiterentwickelt. Die
Forschungsinhalte kommen dabei aus der Ökologischen Gewässerentwicklung,
während die Designer*innen Werkzeuge für den Wissenstransfer gestalten, um
Forschungsergebnisse zielgruppengerecht und effektiv zu kommunizieren.
Zukünftig plant das Designteam – neben Forschungsinhalten aus dem Projekt
– auch für externe Partner aktiv werden.

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