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Studierende organisieren eigenständig Konferenz „Das Ende des Gemeinwohls?“ an der Hochschule Bonn-Rhein-Sie

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Am Donnerstag, 16. Oktober 2025, 9.30 bis 18 Uhr, wird der Campus Sankt
Augustin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) zum Forum für
Zukunftsfragen. Unter dem Titel „Das Ende des Gemeinwohls? Wie Klimakrise,
Ungleichverteilung und Rechtspopulismus unsere Gesellschaft und den
Sozialstaat fordern“ haben Studierende eine Konferenz organisiert – und
das ganz eigenständig.

Sie haben Expertinnen und Experten aus
Wissenschaft, Medien und Zivilgesellschaft eingeladen, um mit ihnen die
Lage zu analysieren und über Lösungswege zu diskutieren.

Nach einer Keynote von Dr. Dorothee Spannagel, Leiterin des Referats
Verteilungsanalyse und Verteilungspolitik am Wirtschafts- und
Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, folgen
weitere Vorträge und Diskussionsrunden. Es moderiert der
Wissenschaftsjournalist Professor Gert Scobel. Die Veranstaltung ist
öffentlich und kostenfrei. Eine Anmeldung ist wegen der begrenzten Plätze
erforderlich.

„Ich freue mich sehr über das Engagement der Studierenden und danke dem
Organisationsteam für seine Arbeit“, sagt Hochschulpräsidentin Marion
Halfmann, die die Studierenden-Konferenz offiziell eröffnen wird. „Ich bin
schon sehr gespannt auf die Diskussionen.“

Laut der aktuellen Shell-Jugendstudie empfinden junge Menschen Klimakrise,
Armut und soziale Spaltung als große Bedrohungen. Das zeigte sich auch in
einem Seminar des Zentrums für Ethik und Verantwortung (ZEV) an der H-BRS,
in dem die Idee für die Konferenz entstand: Hausarbeiten mehrerer
Kursteilnehmender berührten dieselben Schnittmengen aus Sozial-, Klima-
und Wirtschaftspolitik. Statt die Erkenntnisse in der Schublade
verschwinden zu lassen, entwickelten die Studierenden ein
Konferenzkonzept, das nicht nur Probleme analysieren, sondern auch Mut
machen wolle, sagt Leon Ueberall aus dem Organisationsteam. Professor
Klaus Lehmann, Geschäftsführer des ZEV, gab grünes Licht – samt fachlicher
Begleitung und Budget. Von da an übernahm das studentische Team das Ruder:
Es gewann Fördermittel, lud Rednerinnen und Redner ein, kämpfte sich durch
Anträge und Raumpläne.

„Diese Chance ist einzigartig. Die letzten Monate haben uns akademisch und
organisatorisch enorm weitergebracht“, sagt Leon Ueberall. „Wir sind stolz
auf das Programm, das wir auf die Beine gestellt haben“, ergänzt sein
Kollege Christian Kessler, und fügt hinzu: „Häufig betrachten wir die
Probleme der Zeit - doch mit dieser Analyse wollen wir nicht aufhören. Wir
wollen über die Lösungen von Morgen reden.“ Bei der Konferenz will die
studentische Initiative deshalb Forschung, Praxis und Öffentlichkeit
zusammenbringen, um den gesellschaftlichen Dialog voranzutreiben.

Der Wissenschaftsjournalist, Youtuber und Philosoph Gert Scobel
unterstreicht die Relevanz des Themas: „Je deutlicher sich die
Öffentlichkeit über das Ausmaß der komplexen, miteinander verflochtenen
Krisen bewusst wird, desto größer wird die Frage nach dem Gemeinwohl.
Warum ausgerechnet das, was allen nutzt und Gemeinschaft und Zusammenhalt
fördert, derart ins Hintertreffen geraten konnte, ist kaum zu verstehen:
nicht nur aus ethisch-moralischen, sondern auch aus politischen und
ökonomischen Gründen. Umso wichtiger ist es, nach Ursachen für diese
desaströse Entwicklung zu suchen - vor allem aber gute Lösungen zu
finden.“ Er betont: „Dass sich Studierende die Mühe gemacht haben,
eigenständig eine Konferenz zu diesem wichtigen Thema zu organisieren, das
alle angeht, zeigt, welche Bedeutung die Gemeinwohlproblematik
insbesondere für jüngere Menschen hat.“

Die Keynote der Konferenz hält Dr. Dorothee Spannagel, Leiterin des
Referats Verteilungsanalyse und Verteilungspolitik am Wirtschafts- und
Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Der
Titel ihres Vortrags lautet „Im Brennpunkt der Krisen – Wie Ungleichheit
Teilhabe und Gemeinwohl gefährdet“. Weitere Diskussionsteilnehmende sind
Maurice Höfgen (Ökonom und Autor), Astrid Schaffert (Forscherin beim
Institut „Zukunft KlimaSozial“), Medien- und Kulturwissenschaftlerin
Professorin Constanze Spieß (Universität Marburg, Jury „Unwort des
Jahres“), Politologin Emilia Roig (Autorin „Das Ende der Ehe“), Samah Al-
Hashash (Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung
(DeZIM)), Journalist und Webvideo-Produzent Wolfgang M. Schmitt und
Professorin Susanne von Hehl (Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-
Lippe).

Die Veranstaltung findet im Audimax der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg statt
und ist öffentlich. Die Teilnahme ist kostenlos. Da die Plätze jedoch
begrenzt sind, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Dies ist ab
sofort möglich auf der Website der H-BRS – dort gibt es auch das
detaillierte Programm:
https://www.h-brs.de/de/zev/studierenden-konferenz-das-ende-des-
gemeinwohls

Wer schon am Vorabend in den Dialog einsteigen möchte, kann am Mittwoch,
15. Oktober, 18 bis 21 Uhr, eine öffentliche Pro-/Kontra-Debatte zum
bedingungslosen Grundeinkommen in der Hochschulbibliothek besuchen.

„Eine von Studierenden organisierte Konferenz eröffnet der Hochschule eine
doppelte Chance: Sie verankert forschungsnahes Lernen in der
eigenständigen Praxis – und stärkt zugleich die ‚Third Mission’, den
Auftrag, Wissenschaft aktiv in die Gesellschaft hineinzutragen. Wenn
Studierende Themen wählen, Vortragende gewinnen und Formate entwickeln,
wenden sie die erlernten akademischen Inhalte an, vernetzen sich
interdisziplinär und übernehmen Verantwortung“, sagt Holger Willing,
administrativer Geschäftsführer des Zentrums für Ethik und Verantwortung
der H-BRS.

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