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Mikroorganismen als Motor für nachhaltigen Strukturwandel

Michael Lakatos erklärt dem Ministerpräsidenten die Vielfalt der weltweit einzigartigen Algensammlung.  Quelle: HSKL
Michael Lakatos erklärt dem Ministerpräsidenten die Vielfalt der weltweit einzigartigen Algensammlung. Quelle: HSKL
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Ministerpräsident Alexander Schweitzer informierte sich am Campus
Pirmasens der Hochschule Kaiserslautern über das Leuchtturmprojekt
„Waste2Value – Mikroorganismen verändern die Westpfalz“.



Der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer, hat am
Dienstag, den 12. August 2025, den Campus Pirmasens der Hochschule
Kaiserslautern besucht, um sich über das vom Bundesministerium für
Forschung, Technologie und Raumfahrt geförderte Forschungsbündnis
„Waste2Value – Mikroorganismen verändern die Westpfalz“ zu informieren. Im
Rahmen einer kompakten Veranstaltung erhielten der Ministerpräsident und
geladene Gäste Einblicke in das interdisziplinäre Projekt, das sich zu
einem Vorzeigevorhaben im Bereich der Weißen Biotechnologie in Rheinland-
Pfalz entwickelt hat.

Im Mittelpunkt des Besuchs stand die Vorstellung des interdisziplinären
Bündnisses Waste2Value, das Reststoffe aus Landwirtschaft,
Lebensmittelproduktion und Industrie mithilfe von Mikroorganismen in
wertvolle Chemikalien und Materialien umwandelt – darunter biobasierte
Kunststoffe, Extrakte für Kosmetik und Nahrungsmittel sowie innovative
Werkstoffverbunde. Dabei kommen Bakterien und Mikroalgen zum Einsatz,
deren stoffliche Fähigkeiten gezielt in biotechnologischen Prozessen
genutzt werden. Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, um
regionale Ressourcen zu nutzen, neue Wertschöpfungsketten zu etablieren
und damit aktiv zum Strukturwandel in der Westpfalz beizutragen.

Die Hochschule Kaiserslautern übernimmt gemeinsam mit dem Prüf- und
Forschungsinstitut Pirmasens (PFI) sowie der ZukunftsRegion Westpfalz
(ZRW) die koordinierende Rolle im Bündnis. Bereits in der ersten
Umsetzungsphase wurden rund 10 Millionen Euro in 15 Projekte investiert –
mit Beteiligung von über 40 regionalen Unternehmen. In der kommenden
Projektphase, die mit weiteren 5,2 Millionen Euro finanziert wird, liegt
der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung vielversprechender
biotechnologischer Verfahren im Demonstrationsmaßstab, um die industrielle
Anwendbarkeit zu erproben.

Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßung durch Prof. Dr. Peter Starke,
Vizepräsident für Forschung und Transfer, der die Hochschulleitung
vertrat, gefolgt von einem Grußwort von Ministerpräsident Schweitzer, in
dem er das Projekt als „herausragendes Beispiel für nachhaltige
Innovationskraft in der Westpfalz“ würdigte. Anschließend stellten Dr.
Michael Lakatos (Bündnisleiter, Hochschule Kaiserslautern) und Dr. Stefan
Dröge (PFI) das Projekt „Waste2Value“ sowie ausgewählte Innovationspfade
vor. Bei einem Rundgang durch das Biotechnikum des PFI sowie das
Algentechnikum der Hochschule erhielten die Teilnehmenden konkrete
Einblicke in die Forschungspraxis – von der mikrobiellen
Reststoffumwandlung bis zur Produktion wertvoller Zusatzstoffe für
Lebensmittel durch Cyanobakterien.

Das Bündnis „Waste2Value“ steht für eine Verknüpfung traditioneller
Kompetenzen aus der Schuh- und Textilindustrie mit moderner
Bioverfahrenstechnik. Die entwickelten Verfahren zielen auf nachhaltige
Kreislaufwirtschaft, wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit und CO₂-
Einsparungen ab. Sie können einen zentralen Beitrag leisten, um
langfristig rund ein Viertel der in Deutschland benötigten Kunststoffe
biobasiert herzustellen und bis zu 8 Millionen Tonnen CO2 einzusparen.

Ministerpräsident Alexander Schweitzer würdigte im Rahmen seines Besuchs
am Campus Pirmasens nicht nur die wissenschaftlichen Leistungen des
Bündnisses „Waste2Value“, sondern zeigte sich auch beeindruckt vom
Engagement, dem Pioniergeist und der Innovationskraft der Region. Er
betonte die zentrale Bedeutung solcher Projekte für den klimaschonenden
Umbau der Wirtschaft und die Stärkung strukturschwächerer Regionen. „Aus
Abfall Wert zu schaffen – das ist eine Vision, die mit Waste2Value in
greifbare Nähe rückt.“

Weitere Informationen unter https://w2v-rlp.de/

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