Überregionale Zusammenarbeit über fünf Bundesländer hinweg für mehr Nachhaltigkeit in der Hochschulbildung
BNE-Projektwerkstatt mit Design Thinking-Sprint an der THWS in Würzburg
Wie lässt sich Hochschulbildung für Nachhaltige Entwicklung (HBNE) wirksam
in der Lehre verankern? Diese zentrale Frage verbindet Lehrende und
Mitarbeitende über Hochschulgrenzen hinweg und ist Thema einer ganztägigen
Projektwerkstatt am Freitag, 10. Oktober, an der Technischen Hochschule
Würzburg-Schweinfurt (THWS). Dazu kommen Expertinnen und Experten aus
Bayern, Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen an die THWS.
Die Veranstaltung folgt auf das Symposium „Innovative Ansätze für die
Nachhaltigkeitslehre in der Hochschulbildung“ und will vier aktuelle
Herausforderungen mit Innovationsmethoden in einem Workshopformat angehen.
Mit dabei sind die folgenden Institutionen:
• Die THWS fungiert als Gastgeber und liefert neben der räumlichen
Organisation wesentliche inhaltliche Impulse, die den thematischen Fokus
der Tagung prägen.
• Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltigkeit an Hochschulen e. V.
(DG HochN) mit Sitz in Bremen sorgt als Veranstalter für einen
reibungslosen und wirkungsvollen Ablauf.
• Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg)
hat das Projekt mit der Dynamik ihres Symposiums im Januar 2025 inspiriert
und bringt sich inhaltlich ein.
• Die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) hat das
Konzept entwickelt, gestaltet den Workshop-Rahmen und hat weitere Impulse
aus der FH Aachen, der TU Dresden und der Euro FH Hamburg eingebunden.
„Diese Veranstaltung in Würzburg auszurichten, ist eine großartige
Gelegenheit, innovative Ansätze für BNE voranzutreiben“, sagt Prof. Dr.
Harald Bolsinger, einer der Gastgeber und inhaltlicher Impulsgeber von der
THWS. „Besonders freue ich mich auf die internationale Dimension unserer
Design Challenges, die globale Bildungsgerechtigkeit thematisieren.“
Dass nicht nur die externe, sondern auch die interne Vernetzung an der
eigenen Hochschule notwendig ist, zeigt sich exemplarisch an der THWS. Für
die Planung und Durchführung der Konferenz arbeitet ein THWS-Team aus
verschiedenen Hochschulbereichen Hand in Hand. Prof. Dr. Harald Bolsinger
von der THWS Business School wird die Veranstaltung federführend
koordinieren, ergänzt durch den Nachhaltigkeitsbeauftragten Prof. Dr.
Ulrich Müller-Steinfahrt, das Team des Hochschulservice Nachhaltigkeit und
Liegenschaften sowie Mitarbeitende des Instituts für angewandte Logistik
der THWS. Zusätzlich wird der THWS-Vizepräsident für Nachhaltigkeit und
Infrastruktur, Prof. Martin Naumann, die Begrüßung der Teilnehmenden bei
der Veranstaltung übernehmen.
Design Thinking für Nachhaltigkeitsherausforderung
Die BNE-Projektwerkstatt bietet die Möglichkeit, in Kleingruppen vier
zentrale „Design Challenges“ zu bearbeiten, begleitet von Expertinnen und
Experten verschiedener Institutionen. In einem komprimierten Design
Thinking-Kurzsprint durchlaufen die Teilnehmenden in jeder Challenge drei
Kernphasen – Problem verstehen, Ideen entwickeln und Lösungen testen:
1. Challenge: Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in forschender
Lehre für Nachhaltigkeitsbildung: Geleitet von Prof. Dr. Walter Leal und
Johanna Imiela (HAW Hamburg) sowie Dr. Lamia Arslan (Euro FH Hamburg) geht
es darum, wie KI kritisches Verständnis fördern kann, ohne rein
technologische Lösungen für globale Probleme zu priorisieren.
2. Challenge: Entwicklung einer kostengünstigen internationalen Online-
BNE-Universität für den globalen Süden: Prof. Dr. Harald Bolsinger und
Prof. Dr. Ulrich Müller-Steinfahrt (THWS) sowie Prof. Dr. S. Subramanian
(Christ University, Bengaluru, Indien) widmen sich der Frage, wie
unterversorgte Studierende erreicht werden können, ohne dass technische
Infrastrukturdefizite den Lernerfolg gefährden.
3. Challenge: Multidimensionale Integration von BNE in Hochschul-
Curricula: Prof. Dr. Miriam Barnat (FH Aachen) fokussiert darauf,
Nachhaltigkeit strukturell in Studiengänge einzubinden, um möglichst viele
Studierende zu erreichen, ohne andere Inhalte zu beeinträchtigen.
4. Challenge: Entwicklung eines hochschulübergreifenden BNE-Wegweisers für
Lehrende: Christian Einsiedel und Dr. Christoph Harrach (TH OWL) arbeiten
an einem praxisnahen, theoretisch fundierten Leitfaden für die Einbindung
von BNE in den Unterricht.
Zusätzlich bietet Dr. Martin Gerner (TU Dresden) ein erlebnisorientiertes
BNE-Kleingruppenformat zur curricularen Verankerung von
Nachhaltigkeitsbildung an. Außerdem gibt es Gelegenheit zu Austausch und
Networking, um Verbindungen für die zukünftige Kooperation zu fördern.
Impulse für das gesamte Hochschulsystem
Der Konzeptverantwortliche Christian Einsiedel von der TH OWL betont: „Wir
freuen uns, Perspektiven zusammenzubringen und gemeinsam Lösungen für die
Nachhaltigkeitsbildung zu entwickeln. Der Workshop ist so gestaltet, dass
alle Teilnehmenden wertvolle Beiträge leisten und konkrete Ideen
mitnehmen. Dabei bilden sich hochschulübergreifende Teams, die wir
inspirieren möchten, ihre Projekte im Anschluss weiterzuentwickeln und so
Impulse ins gesamte Hochschulsystem zu geben.“
Eingeladen sind alle Hochschulmitarbeitenden und Lehrenden, die sich für
Nachhaltigkeitsbildung interessieren. Die Veranstaltung findet am Freitag,
10. Oktober 2025, von 9.30 – 16.30 Uhr in den Räumen der THWS in Würzburg
statt. Die Teilnahmegebühr für DG HochN-Mitglieder beträgt 50 Euro, für
Nichtmitglieder 100 Euro. Begrenzte Tagungsstipendien für Studierende
können bei der DG HochN per E-Mail
Namens, des Studienorts und des Studienfachs angefragt werden.
Über die THWS
Die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) zählt zu den größten
Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern und steht seit ihrer
Gründung im Jahr 1971 für hervorragende Lehre und angewandte Forschung.
Mit rund 9.000 Studierenden, einem breit gefächerten Angebot von mehr als
60 Studiengängen sowie zwei Promotionszentren deckt die THWS ein weites
Spektrum ab, das von Technik über Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
sowie Sprache bis hin zu Gestaltung reicht. Die THWS ist nicht nur
regional in Franken und Bayern verwurzelt, sondern auch stark
international ausgerichtet, was sich in zahlreichen Kooperationen und
Austauschprogrammen weltweit und nicht zuletzt in einem vielseitigen
englischsprachigen Studienangebot widerspiegelt.