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Auf demografischen Wandel vorbereiten – IAT und NRW.BANK zeigen Folgen für Kommunen auf

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Wie Kommunen auf die Herausforderungen des demografischen Wandels
reagieren können, war Thema einer sechsteiligen digitalen
Veranstaltungsreihe der NRW.BANK in Zusammenarbeit mit dem Institut Arbeit
und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. In regional
zugeschnittenen Terminen wurden aktuelle Entwicklungen und Prognosen zu
Pflege, Wohnen, medizinischer Versorgung und Finanzierung diskutiert.
Zentrale Erkenntnis:

Es braucht Investitionen in barrierefreien Wohnraum,
eine stärkere soziale Infrastruktur und nachhaltige finanzielle Spielräume
für Kommunen. Die Veranstaltungsreihe erreichte rund 300 Teilnehmende.
Eine Fortsetzung erfolgt beim NRW.BANK-Kolloquium am 12. November 2025.

In Nordrhein-Westfalen wächst die Zahl älterer Menschen stark an. Bis 2050
wird ein sehr starker Anstieg der hochaltrigen Menschen ab 75 Jahren
erwartet. Gleichzeitig fehlt es an altersgerechtem Wohnraum und
medizinischer Versorgung. Der demografische Wandel ist damit nicht nur
eine gesellschaftliche Herausforderung, sondern auch eine kommunale
Bewährungsprobe.

In einer sechsteiligen digitalen Veranstaltungsreihe richteten die
NRW.BANK und das Institut Arbeit und Technik (IAT) daher den Blick auf die
Regionen des Landes. Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln, Münster und das
Ruhrgebiet standen im Fokus. Über 300 Teilnehmende aus Kommunalpolitik,
Verwaltung und Praxis verfolgten die Diskussionen.

„Die zukünftige demografische Entwicklung verläuft regional
unterschiedlich, aber alle Kommunen werden einen enormen Zuwachs
hochaltriger Personen bis zum Jahr 2050 zu verzeichnen haben, bei
gleichzeitig rückläufigem Erwerbspersonenpotential“, sagte Kerstin
Jochimsen, Bereich Öffentliche Kunden der NRW.BANK. Sie betonte: „Über
innovative Wohn- und Versorgungskonzepte kann die Verweildauer älterer
Menschen in stationären Einrichtungen zeitlich verringert werden, wodurch
die Kosten für die Kommune sinken.“

Dringliche Investitionsbedarfe im Segment altersgerechter Wohnungen

Die Fakten sprechen laut Carolin Krüger-Willim vom Team
Wohnungsmarktbeobachtung der NRW.BANK für sich: „Der Bedarf an
barrierearmem Wohnraum wird in den kommenden Jahren enorm steigen. Doch
aktuell sind geschätzt nur etwa drei Prozent der Wohnungen in NRW
vollständig barrierefrei.“ Gleichzeitig stiegen die Angebotsmieten in
diesem Teilsegment seit 2020 um jährlich rund sechs Prozent. „Dringliche
Investitionsbedarfe – das bestätigt auch das Wohnungsmarktbarometer der
NRW.BANK – bestehen somit in der Schaffung altersgerechter und
barrierearmer Wohnungen durch Neubau und Modernisierung von Wohnraum,
sowohl öffentlich gefördert als auch frei finanziert.“

Weiter ansteigende Pflegekosten

Auch die Pflegebelastung wird zunehmen. Elke Dahlbeck, Wissenschaftlerin
im Forschungsschwerpunkt Raumkapital beim IAT, stellte heraus, dass die
kommunalen Ausgaben – etwa im Bereich Hilfe zur Pflege – stark steigen
werden. Hinzu kommt der Rückgang von Hausärztinnen und Hausärzten in
Regionen wie dem Siegerland, dem Sauerland oder Städten wie Hagen und
Gelsenkirchen.

„Um dem Wunsch vieler älterer Menschen nach einem langen Leben in den
eigenen vier Wänden gerecht zu werden, braucht es eine
sozialraumorientierte Infrastruktur“, so Dahlbeck. „Niedrigschwellige
Angebote, Begegnungsorte und kommunale Unterstützungsnetzwerke sind
entscheidend – doch das erfordert eine ausreichende kommunale
Finanzausstattung.“

Ausblick: Kolloquium mit Praxisbeispielen im November

Die Veranstaltungsreihe zeigt: Die Herausforderungen sind bekannt – jetzt
braucht es konkrete kommunale Strategien. Dies wird das NRW.BANK-
Kolloquium am 12. November aufgreifen, das die NRW.BANK in diesem Jahr
gemeinsam mit dem IAT durchführen wird. Im Fokus: kommunale
Umsetzungsprojekte.

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