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Hightech-Agenda: Erfolg hängt vom Engagement aller Ministerien ab – Technologiesprung gelingt mit Ingenieurkompetenz

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Die von Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) vorgestellte
Hightech-Agenda ist ein gelungener Aufschlag mit dem klaren Ziel, mehr
Anreize zu schaffen, um Innovationen und Schlüsseltechnologien zu fördern.
Der Erfolg hängt auch vom Engagement anderer Ressorts der Bundesregierung
ab, um wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen in Deutschland zu schaffen.



Deutschland als Technologiestandort zu stärken und bestehende Schwächen im
Wissenstransfer zu überwinden, ist auch ein Kernanliegen des VDI. „Die
Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts und die Bewältigung unserer
Herausforderungen erfordern einen echten Innovationsschub und gleichzeitig
wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen in Deutschland. Ingenieurinnen und
Ingenieure transformieren wissenschaftliche Erkenntnisse in innovative
Produkte und Anlagen, die den Anspruch haben sollten, nicht nur in
Deutschland und Europa, sondern weltweit erfolgreich zu sein und damit
eine globale Wirkung zu entfalten“, betont Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein,
Präsident des VDI.

Deshalb kann die Hightech-Agenda nur die gewünschte Wirkung entfalten,
wenn alle Bundesministerien und Beteiligten aus Forschung und Industrie
ihren Beitrag leisten. „Die Schlüsseltechnologie Künstliche Intelligenz
und deren Einsatzmöglichkeiten in Forschung und Industrie kann nur dann
Wertschöpfung erzeugen, wenn wir auch im Bereich Datenschutz Anpassungen
vornehmen und damit international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen
schaffen. Daher ist hier unter anderem das Justizministerium gefragt, die
Hightech-Agenda des Bundesforschungsministerium zügig zu ergänzen und
datenschutzrechtliche Vorgaben rasch anzupassen. Dies ist nur ein
Beispiel, denn es gibt mehrere Themenfelder und Schlüsseltechnologien, bei
denen alle Ressorts der Bundesregierung für eine erfolgreiche Umsetzung
der Hightech-Agenda zusammenarbeiten müssen,“ so Lutz Eckstein.

Technologische Schwerpunkte richtig – Offenheit entscheidend

Die richtige technologische Schwerpunktsetzung ist aus Sicht des VDI
entscheidend: „Wir begrüßen die initiale Fokussierung auf
Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Mikroelektronik,
Biotechnologie, nachhaltige Mobilität und klimaneutrale Energie. Für den
Industriestandort Deutschland sind auch Werkstoff- und
Produktionstechnologien unverzichtbar, damit innovative Produkte und
anlagen wettbewerbsfähig hergestellt werden können. Deshalb begrüße ich
den offenen Ansatz der Agenda“, so Prof. Eckstein. Erfreulich aus Sicht
des VDI ist, dass das Forschungsministerium signalisiert hat, dass in der
konkreten Umsetzung der Hightech-Agenda im Prozess weitere Themen und
Schwerpunkte hinzukommen können. Diese Offenheit ist aus Sicht des VDI
entscheidend, damit die Agenda durch konkrete Roadmaps hinterlegt und
aktuell gehalten werden kann.

VDI-Präsident Prof. Eckstein betont die Bereitschaft des VDI, sich
konstruktiv bei der Weiterentwicklung und Umsetzung der Hightech-Agenda
der Bundesregierung einzubringen. „Wir sehen im vorgelegten Entwurf eine
echte Chance, eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. Mit unserer Initiative
„Zukunft Deutschland 2050“ ergänzen wir die auf Technologietransfer
fokussierte Agenda um eine langfristige Strategie, um ausgewählte
Schlüsseltechnologien langfristig über Legislaturperioden hinaus zu
beleuchten und zu treiben. Grundsätzlich ist die Stärkung heutiger und die
Entwicklung künftiger Industrien und Wertschöpfungsmöglichkeiten zentral,
um Wohlstand zu sichern sowie technologische Souveränität und
gesellschaftliche Resilienz auszubauen. Die Hightech-Agenda ist ein guter
Aufschlag hierfür,“ so Prof. Eckstein.

Neben den Schlüsseltechnologien beschreibt die Hightech-Agenda auch
generell künftige Forschungsschwerpunkte. Insbesondere sollte die
Gesundheitsforschung in strategischen Forschungsfeldern gestärkt werden.
„Die Medizintechnik von morgen ist eines unserer zentralen Zukunftsfelder
und bietet großes Potential für einen attraktiven Standort Deutschland.
Aus diesem Grund befassen wir uns in der VDI-Initiative `Zukunft
Deutschland 2050`auch mit diesem Thema. Ingenieure und Ingenieurinnen
leisten Erstaunliches, um mit Technologien Operationsverfahren und Ärzte
zu entlasten und Menschenleben zu retten“, erläutert VDI-Direktor Adrian
Willig.

Hightech Made in Germany – auch im Weltraum

Zum neu formierten Ministerium gehören auch die Zuständigkeiten für
Technologie und Raumfahrt, was jetzt in der neuen Hightech-Agenda den
nötigen Raum bekommt. Robuste Multi-Satellitensysteme in niedrigen
Umlaufbahnen sind auch aus Perspektive des VDI entscheidend für
zuverlässige weltraumgestützte Informationsquellen, wie
Telekommunikations-, Navigations- und Erdbeobachtungssysteme. Speziell bei
Anwendungen wie dem Katastrophenschutz, der Verteidigung oder beim
autonomen Fahren, existiert großes Anwendungspotenzial.

In Deutschland besteht trotz vielversprechenden Technologien im „New-
Space“- Sektor in der Produktion großer Nachholbedarf, um die Herstellung
größerer Zahlen von Satelliten hochzufahren. Daher empfiehlt der VDI unter
anderem die Aufnahme eines Forschungsprogramms zu sicheren Multi-
Satellitensystemen, um mit verteilten Sensoren auf Kleinstsatelliten die
traditionellen Satelliten zu ergänzen und die Robustheit des Gesamtsystems
zu steigern. Die Forschung zu technischen Grundlagen und Methoden für die
Herstellung von Kleinserien dieser Satelliten sollte unterstützt werden.

Entbürokratisierung der Förderverfahren

Neben einer klaren Zielsetzung ist auch die konkrete Umsetzung der
Schlüsseltechnologien wichtig. „In der Forschung bedarf es eines neuen
Formats, einer „Strategischen Exzellenzinitiative“, in deren Rahmen die
besten Köpfe universitätsübergreifend im Schulterschluss mit der Industrie
zusammenarbeiten. Damit ließe sich ein neuer Baustein für einen
systematischen Technologietransfer schaffen, den auch die SPRIND-Agentur
von Anfang an begleiten könnte.“

Die Entbürokratisierung, Digitalisierung und Agilisierung von
Förderverfahren sind ebenfalls unerlässlich, um einen besseren und
schnelleren Transfer von der Forschung in die industrielle Anwendung zu
gewährleisten. Auch neue Formate der Forschungsförderung sollten ein Hebel
sein, um die Zielsetzungen der Hightech-Agenda zu verstärken. „Notwendig
ist aus meiner Sicht eine aktive Zusammenarbeit führender Universitäten,
Bundesforschungseinrichtungen und Unternehmen im Rahmen einer
„strategischen Exzellenzinitiative“, um im internationalen Wettbewerb
erfolgreich zu sein,“ so VDI-Präsident Prof. Eckstein.

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Fachlicher Ansprechpartner:

Christian Krause
Leitung Büro Berlin
Telefon: +49 30 275957 13
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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