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Wissenschaftliche Studie belegt bessere Gesundheit in Haushalten, die in Ruanda zum Kochen effiziente Öfen verwenden

Effizientere Öfen besseren die Luftqualität in Innenräumen und reduzieren potenziell die Gesundheitsrisiken insbesondere für Frauen. Das zeigt eine Studie, die jetzt in der Zeitschrift Scientific Reports des Nature-Portfolios veröffentlicht wurde.  Quelle: L. Madueno / A. Cuesta, TROPOS
Effizientere Öfen besseren die Luftqualität in Innenräumen und reduzieren potenziell die Gesundheitsrisiken insbesondere für Frauen. Das zeigt eine Studie, die jetzt in der Zeitschrift Scientific Reports des Nature-Portfolios veröffentlicht wurde. Quelle: L. Madueno / A. Cuesta, TROPOS
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Effiziente Öfen reduzieren nicht nur CO₂-Emissionen und
schonen wertvolle Ressourcen, ihre Nutzung führt auch zu einer besseren
Luftqualität in Innenräumen und reduziert potenziell die
Gesundheitsrisiken insbesondere für Frauen. Das zeigt eine Studie des
Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS), Buana e.V. und Safer
Rwanda, die jetzt in der Zeitschrift Scientific Reports des Nature-
Portfolios veröffentlicht wurde.

Die Studie vergleicht Luftqualität und
Gesundheitseffekte bei effizienten Öfen und traditionellen Kochmethoden in
ländlichen Gemeinden Ruandas.

Sie wurde von atmosfair unterstützt, einer deutschen
Klimaschutzorganisation, die CO₂-Kompensation mit Projekten wie dem Bau
effizienter Öfen betreibt. Die Studie wurde von der Chiesi Onlus
Foundation finanziert.

Die dreijährige, randomisierte kontrollierte Feldstudie bezog über 1.000
Erwachsene in ländlichen Gebieten Ruandas mit ein. Die Forscher verglichen
den Gesundheitszustand zwischen Haushalten, die herkömmliche Kochstellen
verwendeten, und solchen, die den verbesserten Save 80-Ofen nutzten. Die
Teilnehmer wurden dabei zweimal untersucht, u.a. mit Hilfe von
Gesundheitsfragebögen und Lungenfunktionstests. Darüber hinaus maßen die
Forschenden die Luftverschmutzung in den Haushalten und konzentrierten
sich dabei auf schädliche Partikel, d. h. Feinstaub (PM2,5) und seine
toxischen Bestandteile wie Ruß und polyzyklische aromatische
Kohlenwasserstoffe.

Das Forschungsteam zeigt, dass erwachsene Frauen, die Save 80-Öfen
verwenden, weniger Zeit (durchschnittlich 34 Prozent) mit dem Kochen
verbringen und wesentlich sauberere Luft einatmen als in Haushalten, die
traditionelle Kochtechniken verwenden. Durch die Nutzung effizienter Öfen
sank die Feinstaubkonzentration in Innenräumen um 77 %. Die Belastung mit
Ruß und braunem Kohlenstoff ging um bis zu 50 % bzw. 78 % zurück. Dabei
handelt es sich um Schadstoffe, die mit Atemwegserkrankungen in Verbindung
gebracht.

Nutzerinnen der effizienten Save-80-Öfen klagten über weniger
Atemwegssymptome wie anhaltenden Husten und Schleimbildung und zeigten im
Laufe der Zeit eine langsamere Abnahme der Lungenfunktion als diejenigen,
die mit traditionellen Methoden kochten. „Unsere Ergebnisse
unterstreichen, dass sauberes Kochen erhebliche Auswirkungen hat,
insbesondere für Frauen, die für das Kochen zuständig sind und deshalb am
stärksten unter dieser Form der Luftverschmutzung leiden,“ so Andrea
Cuesta-Mosquera aus der Abteilung Atmosphärische Mikrophysik am TROPOS.

Etwa 2,3 Milliarden Menschen weltweit nutzen risikoreiche Kochmethoden,
welche die Luft verschmutzen, wie offene Feuer oder rudimentäre Öfen,
wodurch die Familien einer riskanten Rauch- und Feinstaubbelastung
ausgesetzt sind. Diese Luftverschmutzung trägt erheblich zu
Atemwegserkrankungen bei, insbesondere bei Frauen und Kindern bei.
„Luftverschmutzung ist in vielen einkommensschwachen Haushalten ein
stiller Killer“, sagt Dr. Henning Kothe von Buana e.V., der im Rahmen des
Projekts die Bewertung der Gesundheit beaufsichtigte.

Die Ergebnisse dieser Studie können dazu beitragen, dass sauberere
Kochlösungen in Ruanda und in ähnlichen Ländern auf breiterer Basis
eingeführt werden. Die Studie stellt eine wertvolle Ressource für
politische Entscheidungsträger und globale Gesundheitsbeauftragte dar, die
nach wirksamen Strategien suchen, um Luftverschmutzung in Haushalten zu
bekämpfen. "Dies war eine einzigartige Gelegenheit, um zu messen, welche
gesundheitlichen Auswirkungen eine bestimmte Belastung hat. Dies ist ein
wichtiger Schritt in unserer Forschung und wird dazu beitragen, die
Auswirkungen von Luftverschmutzung auf die Gesundheit in anderen Regionen
besser zu verstehen", sagt Prof. Dr. Mira Pöhlker, Leiterin der Abteilung
Atmosphärische Mikrophysik am TROPOS, die die Messungen der
Luftverschmutzung leitete.

„Ich freue mich sehr über diese Ergebnisse. Die Studie zeigt, dass unsere
Ofenprojekte nicht nur das Klima schonen, sondern auch helfen, die
Lebensbedingungen in unseren Projektländern zu verbessern“, sagte
atmosfair Geschäftsführer Dietrich Brockhagen. atmosfair engagiert sich
stark bei der Einführung sauberer Kochlösungen in Subsahara-Afrika und
verfügt über eigene Produktionsstätten und Vertriebsnetze in Nigeria und
Ruanda. Als Klimaschutzorganisation liegt das Hauptaugenmerk von atmosfair
darauf, CO₂-Emissionen zu reduzieren. Dies funktioniert u. a. mit Öfen,
die dank ihrer Konstruktion 80 % weniger Holz zum Kochen verbrauchen als
traditionelle Methoden. Gleichzeitig unterstützen die atmosfair-Projekte
die soziale, gesundheitliche und wirtschaftliche Entwicklung in Ländern
des Globalen Südens, in denen die Menschen am meisten unter dem
Klimawandel leiden.

Die vollständige Studie wurde in der Zeitschrift Scientific Reports des
Nature-Portfolios veröffentlicht (doi.org/10.1038/s41598-025-09863-6).

Links:
atmosfair Projekt “Ruanda: Effiziente Öfen”
https://www.atmosfair.de/de/klimaschutzprojekte/energieeffizienz/ruanda/
&

https://www.atmosfair.de/de/studie-gesundheitseffekte-effiziente-oefen/

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