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Nukleare Sicherheit: KIT und Europäische Kommission forschen gemeinsam

Auch örtlich verbunden: Das Joint Research Centre (JRC) in Karlsruhe befindet sich direkt auf dem Campus Nord des KIT.  Quelle: JRC
Auch örtlich verbunden: Das Joint Research Centre (JRC) in Karlsruhe befindet sich direkt auf dem Campus Nord des KIT. Quelle: JRC
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Auf den Gebieten der nuklearen Sicherheit und Sicherung sowie der
nuklearen Sicherheitsüberwachung wollen das Karlsruher Institut für
Technologie (KIT) und das Joint Research Centre (JRC) der Europäischen
Kommission noch enger zusammenarbeiten. Sie wollen gemeinsam einen
wirksamen Beitrag zum Verständnis und zur Lösung wissenschaftlicher Fragen
leisten – sowohl in der Grundlagenforschung als auch in anderen nuklearen
Anwendungen wie der medizinischen Forschung.

Zu diesem Zweck haben die
beiden Einrichtungen eine neue Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Von
den Ergebnissen soll die Öffentlichkeit profitieren.

„Nuklear-Technologie spielt nach wie vor eine wichtige Rolle in der
Materialforschung, im Gesundheitswesen und im Energiebereich, um nur
einige zu nennen“, sagt Professor Jan S. Hesthaven, Präsident des KIT.
„Mit der jetzt mit dem JRC unterzeichneten Kooperationsvereinbarung
sichern wir die Sicherheitsstandards im Nuklearbereich auf hohem Niveau.
An den Kernforschungs- und Bildungseinrichtungen des KIT werden wir junge
Forschende ausbilden, die später Europas wissenschaftliche Kompetenz und
Souveränität in diesem Bereich garantieren.“

„Innovation ist ein Leitmotiv für die wissenschaftlichen Aktivitäten des
JRC, das sowohl den Umfang als auch die Methode der Forschung bestimmt“,
sagt Dr. Ulla Engelmann, Direktorin am JRC. „Zusammen mit dem KIT verfolgt
das JRC innovative Trends und Anwendungen, die im nuklearen Sektor
entstehen, und versucht, diese vorherzusehen. Andererseits bemühen sich
das JRC und das KIT kontinuierlich, innovative Werkzeuge und Methoden zu
entwickeln und zu unterhalten, um ihre Forschung durchzuführen.“

Verantwortung für die nächste Generation

Die Zusammenarbeit von KIT und JRC zielt vor allem auf die Aus- und
Weiterbildung sowie den Aufbau von Kapazitäten im Nuklearbereich in Europa
ab. Dabei ist unter anderem der Austausch von Forschenden und Studierenden
vorgesehen. Ein besserer gegenseitiger Zugang zu den
Kernforschungsinfrastrukturen des KIT und des JRC erleichtert dies für die
beteiligten Forschungsgruppen und Einrichtungen. Außerdem sind gemeinsame
Seminare und Veröffentlichungen geplant, um Fortschritte in den
wissenschaftlichen Forschungsprogrammen beider Seiten zu fördern und ihre
Sichtbarkeit im einschlägigen wissenschaftlichen und politischen Umfeld zu
erhöhen.

Wissenschaftliche Souveränität Europas stärken

Neben dem Erhalt wissenschaftlicher Kompetenz im Nuklearbereich soll die
Kooperation Europa in diesem Bereich insgesamt stärken. Durch gemeinsame
Grundlagenforschung wollen das KIT und das JRC das Verständnis der
Aktinidenchemie, also der oft radioaktiven schwereren Elemente im
Periodensystem, erweitern. Im Bereich der angewandten Forschung wollen die
Partner ihre Zusammenarbeit unter anderem in den Themenfeldern
Nuklearmedizin, Raumfahrt sowie Zwischenlagerung und Entsorgung nuklearer
Abfälle intensivieren. Dabei sollen innovative Strategien für die
Stilllegung und den Rückbau kerntechnischer Anlagen sowie für die
internationale nukleare Sicherheitsüberwachung entstehen. Zudem sollen
Kompetenzen ausgebaut werden, um die Reaktorsicherheit und
Strukturwerkstoffe besser bewerten zu können. Dazu gehören auch Small
Modular Reactors (SMRs) sowie neue Werkstoffe und Herstellungsverfahren.

Über das JRC

Das Joint Research Centre (JRC) ist der Wissenschafts- und Wissensdienst
der Europäischen Kommission. Seine Aufgabe ist es, unabhängige,
evidenzbasierte Forschung bereitzustellen, um die Politik der Europäischen
Kommission zu unterstützen und positive Auswirkungen auf die Gesellschaft
zu erzielen. Über die Direktion für nukleare Sicherheit und Sicherung mit
Sitz in Geel (Belgien), Ispra (Italien), Karlsruhe (Deutschland) und
Petten (Niederlande) führt das JRC Forschung in den Bereichen Nicht-
Energieanwendungen, kerntechnische Anwendungen, Sicherheit von
Kernreaktoren und Kernbrennstoffen, Entsorgung radioaktiver Abfälle und
abgebrannter Brennelemente, nukleare Daten für Reaktoren und andere
Anwendungen durch. (ckö)

Weitere Informationen zum JRC: https://joint-research-centre.ec.europa.eu
/jrc-sites-across-europe/jrc-karlsruhe-germany_en

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und
vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den
globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie,
Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in
Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften
zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein
forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle
Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die
Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und
Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und
Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der
deutschen Exzellenzuniversitäten.

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