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BVL-Vizepräsident Dr. Gerd Fricke wechselt in den Ruhestand

BVL-Präsident Friedel Cramer verabschiedete Abteilungsleiterin Dr. Petra Gowik und Vizepräsidenten Dr. Gerd Fricke in den Ruhestand (von links)  BVL/Tchegloff
BVL-Präsident Friedel Cramer verabschiedete Abteilungsleiterin Dr. Petra Gowik und Vizepräsidenten Dr. Gerd Fricke in den Ruhestand (von links) BVL/Tchegloff
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Abschied auch von der Leiterin der Abteilung 5 des BVL, Dr. Petra GowikSiebeneinhalb Jahre nach seiner Ernennung zum ersten Vizepräsidenten des
Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist Dr.
Gerd Fricke zusammen mit der langjährigen Leiterin der Abteilung 5, Dr.
Petra Gowik, am Dienstag in Berlin bei der BVL-Fachveranstaltung „Normung“
in den Ruhestand verabschiedet worden.

Zum Abschied seines Stellvertreters würdigte BVL-Präsident Friedel Cramer
die langjährigen Verdienste Frickes: „Sie haben in den vergangenen Jahren
mit großem Einsatz den Transformationsprozess im BVL organisiert und
gesteuert.“ Bei einer international so vernetzten Behörde wie dem BVL mit
den zahlreichen Warn- und Informationssystemen, hochkomplexen
Zulassungsprozessen und Datenmanagement-Systemen sei dieser Prozess von
besonderer Herausforderung. „Dank Ihrer Arbeit befinden wir uns hier auf
einem sehr guten Weg.“ Der promovierte Fachapotheker und
Lebensmittelchemiker hatte sich zuletzt vor allem um den Digitalisierungs-
und Transformationsprozess in der Bundesbehörde gekümmert.

Cramer erinnerte auch an die langjährige Tätigkeit seines Stellvertreters
an der Spitze der Abteilung Lebensmittelsicherheit, die Fricke im Jahr
2006 übernommen und ausgebaut hatte. „Sie haben dort an der Aufklärung
verschiedener Krisen wie EHEC, Norovirus oder dem Pferdefleischskandal an
entscheidender Stelle mitgewirkt“, hob Cramer hervor. In der Folge seien
die heute bewährten Krisenmanagement- und Datenmanagementstrukturen des
BVL und zwischen Bund und Ländern weiterentwickelt worden.

Mit Dr. Petra Gowik verliert das BVL „eine Wissenschaftlerin der ersten
Stunde“, wie Cramer feststellte. „Mit Ihrer Arbeit haben Sie den
Grundstein für die Abteilung 5 des BVL gelegt, die heute die
Geschäftsstelle Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren, acht
nationale und ein europäisches Referenzlabor sowie das
Antibiotikaresistenzmonitoring tierpathogener Erreger mit hoher
internationaler Anerkennung umfasst.“ Und weiter: „Ihre Tätigkeit in
zahlreichen internationalen Gremien, Ihr Engagement in verschiedenen
Twinningprojekten, bei Inspektionsreisen und zahlreichen
Veröffentlichungen auf den Gebieten der Methodenentwicklung und
Qualitätssicherungskonzepten haben dem BVL insgesamt viel Reputation
eingebracht.“

Dr. Gerd Fricke begann nach dem Studium der Pharmazie und
Lebensmittelchemie seine fachliche Laufbahn 1990 bei der Bundeswehr. Nach
einer Weiterbildung zum Fachapotheker für Toxikologie und Ökologie im Jahr
2001 arbeitete er im Führungsstab des Sanitätsdienstes der Bundeswehr im
Bundesministerium der Verteidigung. Im Jahr 2002 wurde Fricke zum Dr. rer.
nat. an der Technischen Universität München promoviert. 2004 wechselte er
als Referatsleiter für Rückstände und Kontaminanten in Lebensmitteln zum
damaligen Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft.

Im Oktober 2006 übernahm Dr. Gerd Fricke die Leitung der Abteilung
Lebensmittelsicherheit im BVL. Ende 2017 wurde er zum ersten
Vizepräsidenten des Bundesamtes bestellt. In dieser Funktion betreute
Fricke fachlich die Bereiche Lebensmittelsicherheit,
Exportangelegenheiten, die Belange der Laboratorien sowie verschiedene
Querschnittsbereiche des Bundesamtes. Neben der Steuerung des
Digitalisierungs- und Transformationsprozesses hat Fricke auch die
Bereiche Arbeitsschutz, Nachhaltigkeit und Qualitätsmanagement
unterstützt.

Nach einem Chemiestudium und anschließender Promotion an der Technischen
Universität Berlin begann Dr. Petra Gowik ihre berufliche Laufbahn im Jahr
1992 am Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene im Umweltbundesamt.
1995 wechselte sie an das EU-Referenzlabor für Rückstände von
Tierarzneimitteln im ehemaligen Bundesinstitut für gesundheitlichen
Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, dessen Leitung sie 2000 übernahm
und auch nach Gründung des BVL im Jahr 2002 fortsetzte. Mit Gründung der
Referatsgruppe Untersuchungen des BVL im Jahr 2006 übernahm Gowik
kommissarisch deren Leitung. Seit 2013 war sie Leiterin der neuen
Abteilung Methodenstandardisierung, Referenzlabore, Antibiotikaresistenz.

Zentrales Anliegen der Arbeit Gowiks war es, alle möglichen
qualitätssichernden Maßnahmen im Untersuchungsbereich zusammenzuführen, um
ein stets aktuelles und hohes Niveau der Lebensmittelkontrolle zu
garantieren. Dazu zählte die Normung von Analysemethoden, etwa durch die
Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren ebenso wie die Arbeit der
Referenzlaboratorien, um vergleichbare Messergebnisse zwischen den Laboren
zu gewährleisten. Ein weiterer Schwerpunkt Gowiks war die Fortentwicklung
von methodischen und statistischen Konzepten, zum Beispiel zur Bestimmung
von Messunsicherheiten und Probenahmeverfahren und deren Etablierung in
nationalen und internationalen Normen. Weiterhin engagierte sie sich in
der internationalen Standardsetzung des CCMAS (Codex Committee on Methods
of Analysis and Sampling) und erreichte den Einstieg in die Metrologie
durch die Ernennung der Abteilung 5 des BVL zum designierten Institut
durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB).

Hintergrund:

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist
eine eigenständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat. Das BVL ist
für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, Tierarzneimitteln und
gentechnisch veränderten Organismen in Deutschland zuständig. Im Bereich
der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit übernimmt es umfassende
Managementaufgaben und koordiniert auf verschiedenen Ebenen die
Zusammenarbeit zwischen dem Bund, den Bundesländern und der Europäischen
Union.

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