Sicherheit im Umgang mit Gehirnerschütterungen: Concussion Awareness Projekt (CAP) startet in drei Modellregionen
Mit dem Concussion Awareness Projekt (CAP) bieten die ZNS-Stiftung und das
LMU Klinikum ab Februar in drei Bundesländern ein Präventionsprojekt für
mehr Sicherheit im Umgang mit Gehirnerschütterungen bei Kindern und
Jugendlichen an.
CAP startet in den Modellregionen Köln/Bonn, München und
Oldenburg. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte
aller Schulformen der Klassenstufen 4 bis 6. Im Rahmen von Workshops kommt
die von der Initiative „Schütz Deinen Kopf!“ entwickelte „Materialbox für
den Unterricht“ zum Einsatz, deren Anwendung in ein umfassendes
Schulungsprogramm („Train the Teacher“) für die Lehrkräfte eingebettet
ist.
Gehirnerschütterungen gehören zu den häufigsten Unfallfolgen bei Kindern
und Jugendlichen. Das Concussion Awareness Projekt (CAP) soll dazu
beitragen, das Bewusstsein für diese Thematik zu schärfen. Ab Frühjahr
2025 wird das Projekt in drei Modellregionen – NRW mit Schwerpunkt
Köln/Bonn, Großraum München und Oldenburg – durchgeführt. Unter dem Motto
„Schütz deinen Kopf!“ erhalten Schulen ein umfassendes theoretisches und
praktisches Trainingsprogramm und eine attraktive Unterrichtsbox mit
experiment- und materialgestützten Inhalten, die sowohl im Biologie-,
Sport- und Sachunterricht als auch im Rahmen der Verkehrserziehung und im
Schulsanitätsdienst eingesetzt werden können.
CAP wird von der ZNS-Stiftung in Kooperation mit der Concussion Clinic für
Kinder und Jugendliche im Dr. von Haunerschen Kinderspital des LMU
Klinikums München umgesetzt. Ziel ist es, das Thema Gehirnerschütterung
stärker ins Bewusstsein zu rücken, indem Lehrkräften und Schülerinnen und
Schülern fundiertes Wissen im Umgang mit leichten Schädelhirnverletzungen
vermittelt wird. Die Teilnahme ist kostenfrei, jede Schule erhält ein
Zertifikat und nimmt damit eine Vorreiterrolle im Bereich der
Gesundheitsbildung / Prävention ein.
Das Projekt umfasst:
• Ein interaktives „Train the Teacher“ Modul: Umfassendes und
praxisorientiertes Schulungskonzept für Lehrkräfte durch Medizinerinnen
und Mediziner
• Eine Unterrichtsbox mit experimentellen und materialgestützten
Inhalten für den Einsatz in verschiedenen Fachbereichen.
• Analoge und digitale Unterrichtsmaterialien, die anschaulich und
interaktiv über Gehirnerschütterungen, deren Folgen und
Präventionsmaßnahmen in-formieren.
• Konkret anwendbares Wissen zum richtigen Verhalten bei Unfällen
und in der Zeit danach, um ein adäquates Management der
Gehirnerschütterung und möglicher gesundheitlicher Folgen zu ermöglichen.
„Wir bringen unsere mehr als 40-jährige Expertise im Bereich der
Prävention und Aufklärung über das Thema Schädelhirntrauma ein, um Schulen
fit zu machen im Umgang mit Gehirnerschütterungen. Ziel ist ein
folgenloses Ausheilen und die Vermeidung von langfristigen
gesundheitlichen Folgen“, erklärt Dr. Susanne Schaefer, Geschäftsführerin
der ZNS-Stiftung. Nur, wenn eine Gehirnerschütterung richtig erkannt und
behandelt wird, können langfristige gesundheitliche Folgen vermieden
werden.
Dr. Michaela Bonfert, Leiterin der Concussion Clinic im Dr. von
Haunerschen Kinderspital des LMU Klinikums, fügt an: „Aus
kinderneurologischer Sicht ist ein interaktives Schulprojekt wie CAP genau
der richtige Weg um die Gesellschaft für das Thema Gehirnerschütterung zu
sensibilisieren. Diese häufige Verletzung im Kindes- und Jugendalter wird
oft unterschätzt, obwohl sie kurz- und langfristige Auswirkungen auf die
physische und psychische Gesundheit und damit auf das Lernen, das
Verhalten, die Teilhabe und die Lebensqualität der Betroffenen haben
kann.“ Somit ist die Schule genau der richtige Raum, um zu diesem Thema
Gesundheitskompetenz zu vermitteln, die Schülerinnen und Schüler zu
selbstwirksamem Umgang mit Kopfverletzungen zu befähigen und die generelle
Bedeutung der Gehirngesundheit zu unterstreichen. Als Multiplikatoren
können die Schülerinnen und Schüler anschließend ihr Wissen über
Gehirnerschütterungen dann in ihre Familien und Peergroups weitertragen.
Auftaktveranstaltungen und Workshops
Die Auftaktveranstaltungen des Projekts finden im Februar und März 2025 in
den Modellregionen statt und bieten sowohl Workshops als auch feierliche
Empfangsveranstaltungen:
• Bonn: Freitag, 14. Februar 2025
• München: Freitag, 28. März 2025
• Oldenburg: Donnerstag, 20. März 2025 (lokaler Partner: GUV
Oldenburg)
Zielgruppe des Workshops sind Lehrkräfte, die das Projekt und die
Unterrichtsbox in ihren Klassen umsetzen. Im Anschluss an die Workshops
findet ein festlicher Empfang statt, bei dem sich Lehrkräfte, Förderer,
Unterstützer, Mediziner und Politiker vernetzen können.
„Mit CAP setzen wir ein wichtiges Zeichen, um Kinder und Jugendliche durch
präventive Aufklärung für den sicheren Umgang mit Gehirnerschütterungen
stark zu machen“, betonen Daniela Klos, Referentin für Prävention der ZNS-
Stiftung und Nicole Friedrich, Wissenschaftlerin der Concussion Clinic.