Zum Hauptinhalt springen

Illegale Tötung ist größte Bedrohung für Luchse

Pin It

Menschliche Einflüsse bestimmen die Überlebenswahrscheinlichkeit der
europäischen Luchse insgesamt stärker als natürliche Faktoren.

Die
Sterblichkeitsraten von Luchsen in geschützten und in bejagten
Populationen unterscheiden sich nicht signifikant.
• Das zeigte ein internationales Team von Forschenden unter Leitung der
Universität Freiburg, das Telemetriedaten von 681 Eurasischen Luchsen aus
ganz Europa analysierte.
• Zur Erhaltung der Luchspopulationen sind sichere Habitate mit möglichst
geringem menschlichem Einfluss und ein besserer Schutz vor illegaler
Tötung notwendig.

Illegale Tötung ist die Haupttodesursache für Luchse in Europa – und das
selbst bei Populationen, die unter Schutz stehen. Das belegt eine
internationale Studie unter Leitung der Naturschutzbiologen Prof. Dr.
Marco Heurich und Dr. Joseph Premier von der Universität Freiburg, die nun
in der Fachzeitschrift Conservation Biology veröffentlicht wurde. Das
Forschungsteam analysierte Telemetriedaten von 681 Eurasischen Luchsen
(Lynx lynx) aus ganz Europa und stellte fest, dass menschliche Einflüsse
die Überlebenswahrscheinlichkeit der Tiere insgesamt stärker bestimmen als
natürliche Faktoren. Zur Erhaltung der Luchspopulationen müssten den
Tieren sichere Habitate geboten und sie besser vor illegaler Tötung
geschützt werden, empfehlen die Forschenden.

Menschliche Einflüsse dominieren die Sterblichkeit von Luchsen

Die Studie basiert auf einer der bisher größten Datensammlungen zur
Luchsmortalität in Europa. Mithilfe von Telemetriedaten aus 21
verschiedenen Forschungsprojekten konnten die Forschenden genaue
Überlebensraten und Sterblichkeitsursachen ermitteln.

Das Forschungsteam fand heraus, dass über 33 Prozent der dokumentierten
Todesfälle auf illegale Tötung zurückzuführen waren. Bemerkenswert war
darüber hinaus, dass sich die Sterblichkeitsraten von Luchsen nicht
signifikant zwischen geschützten und bejagten Populationen unterschieden.
In beiden Fällen war der Einfluss des Menschen – beispielsweise durch
legale oder illegale Jagd und Verkehrsunfälle – die dominante
Todesursache. Die Sterblichkeit der Luchse war insgesamt erhöht, denn der
Rückgang natürlicher Todesfälle konnte die durch den Menschen erhöhte
Mortalität nicht vollständig ausgleichen.

Die Forschenden stellten zudem fest, dass männliche Luchse einem höheren
Sterberisiko ausgesetzt sind als weibliche, insbesondere während der
Wintermonate und der Jagdsaison.

Schutz von Luchshabitaten entscheidend für den Erhalt der Populationen

Die Studie deutet auch auf mögliche Lösungsansätze hin. So konnten die
Forschenden nachweisen, dass Luchse, die in größerer Entfernung zu
menschlicher Infrastruktur lebten, oft bessere Überlebenschancen hatten.
Für die Erhaltung der Luchspopulationen sei es daher wichtig,
Rückzugsgebiete zu erhalten und auszuweiten, in denen die Tiere vor
menschlichen Eingriffen geschützt sind.

„Unsere Studie zeigt, dass die Überlebenschancen der Luchse stark durch
illegale Tötungen und andere anthropogene Faktoren beeinträchtigt werden –
ähnlich wie bei anderen großen Beutegreifern wie dem Wolf. Wenn Luchse
langfristig eine Chance haben sollen, müssen wir konsequenter gegen
illegale Tötung vorgehen und sicherstellen, dass sie ausreichend
großflächige, ungestörte und miteinander vernetzte Lebensräume haben“,
erläutert Heurich.

• Originalpublikation: Premier et al.: Survival of Eurasian lynx in the
human-dominated landscape of Europe. Conserv Biol. 2025 Jan 14:e14439.
DOI: https://doi.org/10.1111/cobi.14439
• Prof. Dr. Marco Heurich ist Professor für Wildtierökologie und
Naturschutzbiologie an der Universität Freiburg.

Die weltoffene Leuchtanstadt Luzern am Vierwaldstättersee freut sich auf Ihren Besuch

Die Region Sempachersee im Herzen der Schweiz freut sich auf hren Besuch