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Nur leichte Erholung bei Gründungen in forschungsintensiven Branchen

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Trotz eines leichten Anstiegs um 1,3 Prozent im Jahr 2023 gegenüber dem
Vorjahr bleibt die Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland auf
niedrigem Niveau.

Das zeigt eine aktuelle Studie des ZEW Mannheim auf
Basis des Mannheimer Unternehmenspanels (MUP). Hohe Energiekosten,
Fachkräftemangel und zunehmende bürokratische Hürden bremsen den
Unternehmergeist auch in forschungs- und technologieintensiven Branchen in
Deutschland aus.

„Von einer Trendwende kann keine Rede sein. Seit Jahren beobachten wir
einen kontinuierlichen Rückgang der Gründungen in Deutschland. Die Zahl
der Neugründungen hat sich im Vergleich zu den 1990er-Jahren drastisch
verringert. Besonders besorgniserregend ist der Einbruch bei Unternehmen
in forschungs- und technologieintensiven Branchen. Dort drohen
Innovationslücken, die sich langfristig auch auf andere Branchen in der
deutschen Wirtschaft auswirken können“, erklärt Dr. Sandra Gottschalk,
Wissenschaftlerin im ZEW-Forschungsbereich „Innovationsökonomik und
Unternehmensdynamik“. „Insbesondere der hohe Kostendruck durch Inflation
und steigende Löhne sowie die schleppende Digitalisierung von
Verwaltungsprozessen erschweren den Markteintritt für neue Unternehmen.“

Reformen dringend nötig

Die Studie zeigt, dass vor allem in forschungsintensiven Industrien wie
Maschinenbau, Elektrotechnik oder Chemie immer weniger Unternehmen
gegründet werden. Die Gründungszahlen im forschungsintensiven
verarbeitenden Gewerbe haben sich seit 2002 mehr als halbiert. Auch in der
energieintensiven Produktion – etwa bei Metallerzeugnissen – sind die
Neugründungen in den Jahren 2022 und 2023 um über zehn Prozent pro Jahr
zurückgegangen.

„Weniger Neugründungen bedeuten weniger Wettbewerb, weniger Investitionen
und weniger gute Aussichten für die deutsche Wirtschaft. Die Politik muss
hier gegensteuern und Maßnahmen treffen, um Unternehmensgründungen
attraktiver zu machen“, so Prof. Dr. Hanna Hottenrott, Leiterin des
Forschungsbereichs „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“.

Hohe Bürokratiebelastung hemmt Gründungen

Ein grundlegendes Hemmnis ist der hohe bürokratische Aufwand. Laut IAB
/ZEW-Gründungspanel verbringen junge Unternehmen durchschnittlich neun
Stunden pro Woche mit administrativen Aufgaben – von Datenschutzvorgaben
bis hin zu Meldepflichten. Besonders belastet sind Gründer/innen in der
Bauwirtschaft, wo gesetzliche Dokumentationspflichten überdurchschnittlich
viel Zeit in Anspruch nehmen. 44 Prozent der Gründer/innen geben an,
aufgrund von Verwaltungsaufwand weniger Zeit für Forschung und Entwicklung
zu haben. „Es besteht dringender Handlungsbedarf die Chancen der
Digitalisierung zur Reduzierung des Zeitaufwands von Berichtspflichten und
Anträgen zu nutzen“, so Hottenrott.

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