HAWK erhält 14 Millionen aus dem Förderprogramm „Potenziale strategisch entfalten“
Die HAWK konnte ein international besetztes Gutachtergremium von ihrem
Strategiekonzept Vision 2050 überzeugen und wird über die nächsten 5 Jahre
aus dem Hochschulförderprogramm „Potenziale strategisch entfalten“ mit 14
Millionen Euro gefördert.
Hiermit gehört der Antrag der HAWK zu den zwei
besten Anträgen in Niedersachsen.
Nur die Medizinische Hochschule (MHH) und die HAWK haben eine 100 Prozent-
Förderung und die volle Punktzahl von 100 bekommen. So konnte die HAWK die
für sie maximal mögliche Fördersumme voll ausschöpfen, welche abhängig von
der Größe und Ausrichtung der jeweiligen Hochschule war. Insgesamt stellen
das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung den niedersächsischen
Universitäten und Hochschulen mit dem Programm rund 265 Millionen Euro zur
Verfügung. Die Mittel stammen aus dem gemeinsamen Förderprogramm
„zukunft.niedersachsen“.
Wissenschaftsminister Falko Mohrs hat heute in Hannover die erfolgreichen
Hochschulen und deren Strategiekonzepte vorgestellt. Eine
Expert*innenrunde bestehend aus Vertreter*innen des
Wissenschaftsministeriums, der VolkswagenStiftung und europäischen
Fachleuten hatte die Anträge begutachtet und bewertet. Ziel des Programmes
„Potenziale strategisch entfalten“ ist es, dass die Hochschulen, aufbauend
auf der Potenzialanalyse der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen
und der aktuellen Hochschulentwicklungsplanung, eigene strategische
Entwicklungsziele definieren, die sie zukunftsfähig aufstellen, und diese
umzusetzen.
HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy betont: „Wir sind sehr stolz auf diesen
Erfolg. Es ist gut und richtungweisend, dass die Förderung uns ermöglichen
wird, zentral unterstützt, zukünftig noch mehr in interdisziplinären Teams
fächerübergreifend an Problemlösungen und Innovationen zu arbeiten.“ Der
Präsident hebt den besonderen Teamgedanken bei der Erstellung des Antrags
durch das Team von HAWK-Vizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Viöl hervor:
„Dieser Antrag ist in dieser Qualität nur durch die hervorragende
Zusammenarbeit und den Kenntnisreichtum aller Beteiligten möglich
geworden.“
Zum Teamgedanken des Antrags passt es dann ebenfalls, dass auch die
gemeinsame Vorstellung des Antrags durch die Präsidiumsmitglieder offenbar
zum Erfolg beigetragen hat, denn in der Zusammenfassung der Gutachter-
Ergebnisse betont das Gremium, dass auch die Präsentation der Bewerbung
als Team besonders positiv gewesen sei und dass es „sehr überzeugend war,
dass jedes Teammitglied mit erheblichem Fachwissen beigetragen habe“.
Vizepräsident Viöl, der den Antrag federführend mit einer Gruppe von rund
35 Mitarbeitenden, insbesondere Jan Hluschi und Dr. Lars ten Bosch
entworfen und ausgearbeitet hat, hebt hervor: „Herzstück unseres Antrages
ist der Aufbau einer KI-gestützten hochfunktionalen und
zukunftsorientierten digitalen Infrastruktur, welche auf alle Teilbereiche
unserer Hochschule, wie die Lehre, Forschung und Transfer gleichermaßen
einwirkt.“ Der Förderantrag der HAWK steht unter der Überschrift „Vision
2050: ein Vierteljahrhundert Innovation für Gesundheit, Green Tech und
Bildung.“ Neben den diversen KI-gestützten Unterstützungsangeboten werden
an der HAWK drei interdisziplinär arbeitende Zukunftslabore entstehen.
Hier sollen fachübergreifend über Expert*innenteams Forschungs-,
Entwicklungs- und Transferprojekte in den zukunftsrelevanten Bereichen
Gesundheit, Green Engineering und Bildung vorangetrieben werden. Das sind
die Gebiete, in denen die HAWK besonders stark ist.“ „Die Expert*innen
werden diese Ergebnisse in die Lehre hineintragen und gleichzeitig die
Studierenden anleiten, die neue Infrastruktur für ihr Studium und ihr
späteres Berufsleben zu nutzen“, sagt Vizepräsidentin Prof. Katja Scholz-
Bürig. Und natürlich freut sich die Hochschule über die finanziellen
Möglichkeiten. Dr. Anne Faber, Hauptberufliche Vizepräsidentin dazu: „Wir
können durch die Förderung jetzt eine innovative, nachhaltige Struktur für
wichtige Vorhaben aufbauen, was uns ansonsten aufgrund der überschaubaren
finanziellen Aufwüchse im Globalbudget nicht möglich gewesen wäre.“
Das Vorhaben Vision 2050 der HAWK im Einzelnen:
Die Welt verändert sich zunehmend rasanter. Wichtige Bereiche des
täglichen Lebens, wie Gesundheit, Bildung, Arbeit und Umwelt sind bereits
einem enormen Veränderungsdruck ausgesetzt, der sich zunehmend
beschleunigt. Die HAWK ist davon überzeugt, dass diesen Veränderungen auch
immense Chancen innewohnen, diese jedoch frühzeitig adressiert werden
müssen. So verändern sich zwar die genannten Bereiche immer schneller,
jedoch sind hiermit verknüpfte Prozesse und deren Umsetzung – zum Beispiel
in der Prävention, der ökologischen Technologieentwicklung und der
Bildungsinnovation – eher mittel- bis langfristige Entwicklungen, welche
einen entsprechenden Vorlauf benötigen. Eine Lösungsmöglichkeit, um diese
besonderen Herausforderungen zu adressieren, sieht die HAWK in dem Einsatz
von generativer KI. Sie möchte diese nutzen,
um über die nächsten fünf Jahre eine nachhaltige und zukunftsorientierte
Infrastruktur aufzubauen, welche aus einem vernetzenden Advanced
Innovation Network (AIN) und drei zukunftsorientiert arbeitenden
Capability Labs (CapLabs) besteht.
Das AIN stellt als zukunftsorientiertes Innovationsnetzwerk, allen
Personengruppen in Lehre, Forschung und Transfer an der HAWK KI-basierte
Lösungen zur Verfügung, um deren Arbeit zu vereinfachen und
zukunftsorientiert weiterzuentwickeln. Das AIN besteht im Wesentlichen aus
drei Elementen:
• KI-gestützte Unterstützungsstruktur – Ziel ist es hier,
Hochschulangehörigen unter anderem Lösungen für Antragstellungen,
Rechercheaufgaben, Unternehmensgründungen zur Verfügung zu stellen
• KI-basierte Innovationen in Forschung und Lehre – Ziel ist es
hier, unter anderem neue Lehrformate und Prüfungsformen und eine virtuelle
Metaebene für standortübergreifende Zusammenarbeit zu entwickeln und
umzusetzen
• KI-gestützter Zukunftstransfer – Ziel ist es hier, den zukünftigen
Technologie- und Wissenstransfer durch KI-basierte Lösungen weitestgehend
zu optimieren und zu automatisieren
Die Umsetzung erfolgt über multidisziplinäre Teams, welche sich aus
Expert*innen der HAWK und aus Industrie und Gesellschaft zusammensetzen.
Für die Ergänzung der eigenen Kompetenzen in der Digitalisierung, KI und
Informatik wird die strategische Kooperation mit der Universität Göttingen
ein wesentlicher Baustein des Vorhabens sein. Mittelfristiges Ziel ist
dabei die Errichtung einer gemeinsamen Lehr- und Forschungseinrichtung mit
dem Arbeitstitel Göttinger Informatik Campus.
Die drei CapLabs fungieren als Innovationslabore für zukunftsfähige
Lösungen, welche Forschung, Lehre und Transfer in den zukunftsrelevanten
Bereichen Gesundheit, Green Engineering und Bildung interdisziplinär
vorantreiben. Unter Nutzung der im AIN bereitgestellten KI-gestützten
Ansätze, Strukturen und Tools entwickeln Wissenschaftler*innen
verschiedener Disziplinen standortübergreifend gemeinsame Lösungen für
heutige und zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen und setzen
diese um.
Das Educational Journey with AI: From-Cradle-to-Ageing Lab nimmt zum
Beispiel die Erforschung und den Einsatz moderner KI-Tools/Strukturen für
Bildungs- und Partizipationsprozesse in den Fokus.
Im Climate Resilience and Resource Efficiency Lab werden Lösungen für
Probleme erarbeitet, welche durch den Klimawandel und die
Umweltverschmutzung im urbanen Raum, in Wäldern und in der Umwelt
verursacht werden.
Das Future Therapies and Health Technologies Lab nimmt
Transformationsprozesse für die zukünftige Gesundheitsversorgung in den
Fokus, um hierfür neuartige KI-gestützte medizinische Diagnostikverfahren,
Anwendungen und Therapien für das Gesundheitssystem von morgen zur
Verfügung zu stellen.