MCube fordert grundlegenden Wandel in der deutschen Mobilitätspolitik
Der größte deutsche Mobilitätscluster MCube fordert einen grundlegenden
Wandel in der Mobilitätspolitik. MCube-Co-Direktor Prof. Sebastian
Pfotenhauer, Professor für Innovationsforschung an der Technischen
Universität München (TUM), warnt:
„Deutschland steht gerade in vielen
Bereichen an einem Scheideweg – auch in der Mobilitätspolitik. Während
andere Länder innovative Konzepte zur Vereinbarkeit von
Wirtschaftswachstum, Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit vorantreiben,
verpasst Deutschland viele Chancen, hier bewusst Akzente zu setzen und
sich hier als global führende Region zu positionieren. Gerade bei einem
Schlüsselthema wie Mobilität ist das unverständlich.“
In einem wissenschaftlich fundierten Fünf-Punkte-Plan schlägt MCube
konkrete Maßnahmen vor:
1. Nachhaltige Mobilität fördern
- CO₂-Emissionen reduzieren, Lebensqualität steigern und Arbeitsplätze
sichern.
- Öffentlichen Nahverkehr ausbauen, Rad- und Fußverkehr konsequent
stärken.
- Elektromobilität flächendeckend ermöglichen – besonders in ländlichen
Regionen.
2. Mobilitätsinnovationen branchenübergreifend beschleunigen
- Forschung und Praxis stärker vernetzen – durch Transferagenturen und
Reallabore.
- Autonomes Fahren gezielt fördern, insbesondere im öffentlichen Verkehr.
- Digitale Anreizsysteme wie Mobility-Coins zur Förderung nachhaltigen
Verkehrsverhaltens.
3. Mehr Verantwortung und Autonomie für Kommunen
- Lokale Verkehrsplanung flexibler gestalten und besser vernetzen.
- Kommunen bei der Einführung von Tempo-30-Zonen, Parkraumbewirtschaftung
und nachhaltiger Verkehrsplanung stärken.
- Pendlerverkehre effizienter organisieren – mit nahtlosen Anschlüssen und
einheitlichen Tickets.
4. Mobilität und Raum ganzheitlich planen
- Stadtplanung neu denken: mehr Platz für Menschen, weniger für Autos.
- Bahnhöfe und Verkehrsknotenpunkte als attraktive Begegnungsräume
gestalten.
- ÖPNV-orientierte Stadtentwicklung als Schlüssel für weniger
Zwangspendeln.
5. Gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen stärken
- Mobilität als öffentliches Gut für alle zugänglich und bezahlbar machen.
- Klimaschädliche Subventionen abbauen, nachhaltige Alternativen gezielt
fördern.
- Einen breiten gesellschaftlichen Dialog über die Zukunft der Mobilität
initiieren.
Der detaillierte Fünf-Punkte-Plan steht hier zum Download (https://mcube-
cluster.de/5-punkte-plan-zur-z
forderungen-als-hebel-fuer-wac
Keine Frage der Technologie sondern des Wollens
MCube-Co-Direktor Prof. Markus Lienkamp, Leiter des TUM-Lehrstuhls für
Fahrzeugtechnik, betont: „Mobilität ist mehr als nur Fortbewegung – sie
ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, ein Innovationsmotor und ein
Schlüssel zur Klimaneutralität. Doch derzeit prägen überlastete Straßen,
fragmentierte Maßnahmen und eine überholte Industriepolitik das Bild.“
MCube Geschäftsführer Oliver May-Beckmann wirbt für eine wissenschaftliche
fundierte Mobilitätspolitik: „Die Mobilität der Zukunft ist keine Frage
der Technologie – sie ist eine Frage des Wollens. Deutschland kann
Vorreiter nachhaltiger Mobilität werden. Dafür braucht es wissenschaftlich
fundierte Strategien, entschlossenes Handeln und gesellschaftlichen
Rückhalt.“
Weitere Informationen:
• MCube ist der führende deutsche Mobilitätsforschungscluster und
wird geleitet von der TUM. Gemeinsam mit Wissenschaft, Wirtschaft, Start-
ups, Verwaltung und Zivilgesellschaft arbeitet MCube an konkreten,
innovativen Lösungen für die Mobilität der Zukunft. Ziel ist es, Mobilität
als Motor für Wirtschaftskraft, Lebensqualität und Klimaneutralität zu
gestalten. www.mcube-cluster.de
• Prof. Dr. Sebastian Pfotenhauer (https://www.professoren.tum.d
/pfotenhauer-sebastian), Carl von Linde Professur für Innovationsforschung
(https://www.sts.sot.tum.de/st
policy-innovationsforschung/
Technology (https://www.sot.tum.de/sot/ho
• Prof. Dr.-Ing. Markus Lienkamp (https://www.professoren.tum.d
/lienkamp-markus), Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik
(https://www.mos.ed.tum.de/vt/
Engineering and Design (https://www.ed.tum.de/ed/star
Zusatzinformationen für Redaktionen:
Video zum Download: https://www.youtube.com/watch?