„die hochschule“: Themenheft „Wissenstransfer und Hochschulentwicklung“
Welche Impulse können Erkenntnisse aus der Forschung den Hochschulen für
ihre eigene Weiterentwicklung geben? Diese Frage steht im Mittelpunkt der
neuen Ausgabe der „hochschule“.
Damit das zur Verfügung stehende Wissen
auf der Handlungsebene wirksam werden kann, sind geeignete Formen des
Theorie-Praxis-Transfers notwendig. Umgekehrt ist es aber genauso wichtig,
dass die Praxis ihrerseits Impulse in die Forschung einbringen kann und
der Wissenstransfer somit zu einem Austauschprozess wird. Auch hierzu gibt
das Heft Anregungen.
Die 18. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung (GfHf -
https://www.gfhf.net/) befasste sich wesentlich mit dem Thema
„Wissenstransfer und Hochschulentwicklung“. Daraus ist nun ein
Themenschwerpunkt der Zeitschrift „die hochschule“ entstanden.
Gastherausgeberinnen sind Sigrun Nickel und Anna-Lena Thiele vom Centrum
für Hochschulentwicklung (CHE). Das CHE war auch Gastgeber der
Jahrestagung in Osnabrück.
Dem eigentlichen Thema vorangestellt sind die Keynotes, die bei der GfHf-
Jahrestagung gehalten wurden. Hier liegt der Fokus auf drei Ebenen: dem
Wissenschaftssystem auf der Makroebene, der Hochschulorganisation auf der
Mesoebene und den individuellen Akteuren in Wissenschaft und Management
auf der Mikroebene:
• Eva Barlösius: Die gegenwärtige Tragödie wissenschaftlicher
Kollektivgüter. Ein Plädoyer dafür, das Problem verantwortungsvoll zu
lösen
• Lothar Zechlin: Gesellschaftskrise und Hochschulentwicklung. Zur
Verbindung von Responsivität und Autonomie der Hochschule
• Joachim Nettelbeck: Wissenschaft und Verwaltung, natürliche Gegner?
Plädoyer für die Neugestaltung staatlicher Rahmenbedingungen
Zum Thema „Wissenstransfer und Hochschulentwicklung“ enthält das Heft die
folgenden Beiträge:
• Wissenstransfer und Hochschulentwicklung (Sigrun Nickel, Anna-Lena
Thiele) https://www.hof.uni-halle.de/j
• Evidenzinformierte Hochschulentwicklung. Thesen und Impulse aus der
Transfer- und Verwendungsforschung (Antje Wegner, Christoph Thiedig,
Kerstin Janson, René Krempkow)
• Transformationale Führung und organisationales Sozialkapital an
Hochschulen in Deutschland. Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und
Verwaltung (Julia Rathke, Susan Harris-Huemmert)
• Forschungsergebnisse – und dann? Promotoren als Schlüssel für den
Transfer von Forschungsergebnissen in die Hochschulpraxis (Linda Vogt)
• Einwegkommunikation statt Austauschprozess. Analyse des Wissenstransfers
zwischen der Hochschul- und Wissenschaftsforschung und dem
Hochschulmanagement (Sigrun Nickel, Nicolas Reum)
• Einflussfaktoren der Nutzung von Erkenntnissen aus der Wissenschafts-
und Hochschulforschung in den Landeswissenschaftsministerien (Björn
Möller, Elke Bosse, Viktoria Jäger, Sabine Lauer, Grit Würmseer, Uwe
Wilkesmann)
• Kaum gehört und kaum gefragt. Transfererfahrungen der Hochschulforschung
am Beispiel der Besoldungsreform ab dem Jahr 2000 (Andreas Beer, Daniel
Hechler, Peer Pasternack)
• Wie kann Transfer in Hochschule, Politik und Gesellschaft gelingen?
Evaluation einer Transferstrategie am Beispiel eines Forschungsprojektes
in der Hochschulforschung (Kerstin Janson)
• Wissenstransferprofile in Deutschland. Fächerspezifische Unterschiede an
Universitäten (Ulrich Schmoch, Michael Hölscher, Philipp Komaromi, Hendrik
Berghäuser)
• Soziale Innovationen aus Hochschulen. Förderung einer besonderen Form
des Wissenstransfers (Isabel Roessler, Saskia Ulrich, Bianca Brinkmann,
Cort-Denis Hachmeister, Melanie Rischke)
Die Rubriken „Forum“ und „Publikationen“ bringen folgende Beiträge:
• Das soziale Kippelement Bildungssystem aus der Sicht von Studierenden.
Studentische Perspektiven zu Klimabildung und Umweltengagement an Schule
und Universität (Kathrin Dieterle, Michael Kühl, Susanne Kühl)
• Jenseits von Diversity – diesseits der Diskriminierung. Postkoloniale
Interventionen in Wissenschaft und Hochschule im Spiegel gegenwärtiger
Neuerscheinungen (Julia Reuter, Tabea Mildenberger, Monica van der Haagen-
Wulff)
• Zu Lothar Zechlin: Die selbstreflexive Universität. Führung und
Management einer autonomen Organisation (Annemarie Deser, Susan Harris-
Huemmert)
• Die fortlaufend veröffentlichte „Bibliografie: Wissenschaft &
Hochschulen in Ostdeutschland seit 1945“ (Peer Pasternack, Uwe Grelak)
verzeichnet und annotiert diesmal 145 selbstständige Publikationen, sowohl
Neuerscheinungen als auch Nachträge aus früheren Erscheinungsjahren.