Programm für Nationale Versorgungsleitlinien auf neuem Fundament
Kooperation der wissenschaftlichen medizinischen
Fachgesellschaften und des Instituts für Medizinisches Wissensmanagement
(IMWi) der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften (AWMF) mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche
Versorgung geplant // AWMF, Bundesärztekammer und Kassenärztliche
Bundesvereinigung sind ab 2025 Schirmherrinnen
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) wird künftig
die operative Koordination und Redaktion der Nationalen
Versorgungsleitlinien (NVL) übernehmen. Dabei kooperiert das Zi mit dem
Institut für Medizinisches Wissensmanagement (IMWi) der
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften (AWMF) und den wissenschaftlichen medizinischen
Fachgesellschaften in der AWMF. Die Herausgeberschaft wird künftig
gemeinsam wahrgenommen.
Die Koordination und Redaktion des NVL-Programms oblag bislang dem
Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ). Nach der Auflösung
des ÄZQ zum Ende letzten Jahres war intensiv nach einer Möglichkeit
gesucht worden, das NVL-Programm neu aufzustellen. Seitens der
Bundesärztekammer, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der AWMF
wurde betont, dass das Programm in den Händen der in der AWMF vernetzten
Fachgesellschaften und der ärztlichen Selbstverwaltung verbleiben müsse.
Dies ist mit der operativen Umsetzung am Zi gewährleistet. Zi und AWMF
wenden im Rahmen der Kooperation eigene Mittel auf. Bundesärztekammer und
Kassenärztliche Bundesvereinigung fördern das NVL-Programm finanziell und
werden gemeinsam mit der AWMF die Schirmherrschaft übernehmen. Die
Unabhängigkeit der Arbeit der Leitliniengruppen bleibt dabei gewahrt. Die
künftig in jährlichen Zyklen aktualisierten NVL werden, wie bisher, nach
Abschluss der Konsensuskonferenz und vor der Veröffentlichung durch die
beteiligten Fachgesellschaften beschlossen.
Die Arbeit soll aufgenommen werden, sobald alle rechtlichen Fragen
abschließend geklärt sind. Dies betrifft auch die Internetseite des NVL-
Programms www.leitlinien.de. Bis dahin sind die Leitlinien des NVL-
Programms ausschließlich über das AWMF-Leitlinienregister
register.awmf.org abrufbar.
Das NVL-Programm basiert auf einer im Jahr 2003 gegründeten Initiative für
die Erstellung qualitativ hochwertiger medizinischer Leitlinien zu
häufigen Erkrankungen. Der Fokus liegt auf der interdisziplinären und
sektorenverbindenden Versorgung in Deutschland. Ehrenamtlich tätige
Benannte einer Vielzahl medizinischer Fachgesellschaften und
Patientenorganisationen erarbeiten dazu Empfehlungen für die Diagnostik
und Behandlung von Volkskrankheiten wie etwa Diabetes, Bluthochdruck,
Depression oder Kreuzschmerz.
Die zukünftigen Schirmherrinnen und Durchführenden des NVL-Programms
danken den Mitarbeiterinnen des ÄZQ sowie dem Vorsitzenden des
Wissenschaftlichen Beirats des ÄZQ, Prof. Dr. Martin Härter, für ihr bis
zuletzt großes Engagement.