CROSSING TALES: Abschlusspräsentation erzählt von gegensätzlicher Permanenz
Bereits zum 14. Mal präsentiert die
Hochschule für Bildende Künste Braunschweig die Kunstwerke der
internationalen Stipendiat*innen des Förderprogrammes Braunschweig
Projects.
Die jeweils einjährige Förderung durch das Niedersächsische
Ministerium für Wissenschaft und Kultur bezog sich im vergangenen Jahr
erstmals nicht nur auf sieben Künstler*innen aus fünf Ländern, zusätzlich
gab es erstmals die Besonderheit eines kuratorischen Stipendiums.
Eine Mischung aus imaginären und alternativen Zukunftsperspektiven, der
Hinterfragung von urbaneren Strukturen und Machtverhältnissen bis hin zur
Entschlüsselung von verborgenen Wahrheiten erstreckt sich über die 400
Quadratmeter große Ausstellungsfläche der Montagehalle. „Sie brachten Ihre
ganz unterschiedlichen Hintergründe und Geschichten aus fünf verschiedenen
Ländern in die Ateliers in den Kreuzhöfen mit, luden auch Studierende zu
Studiovisits ein und erkundeten die Kunst- und Kulturlandschaft der
Region. Während Ihrer Zeit an der HBK waren Sie im Dialog mit
Professor*innen und sie wurden von den Mitarbeiter*innen in den
Werkstätten und Labors unserer Hochschule tatkräftig dabei unterstützt,
ihre Arbeiten zu verwirklichen“, sagte die Präsidentin der Braunschweiger
Kunsthochschule Prof. Dr. Ana Dimke anlässlich er Ausstellungseröffnung.
Während der einjährigen Residenzzeit lebten und arbeiteten die
Künstler*innen Erfan Aboutalebi, Joe Cave, Sofia Duchovny, Tang Han,
Bojana (S) Kneľević, Joscha Steffens und Kai-Hendrik Windeler in den zur
Hochschule gehörenden Wohnateliers in Braunschweig.
Die während des Jahres entstanden künstlerischen Projekte erzählen
Geschichten über das Zusammenspiel von Objekten, Technologie und
Landschaften, die wiederum ihre eigenen Erzählungen bewahren, um eine
Verkettung von gegensätzlicher Permanenz zu bilden. Hierbei verschwimmen
die Grenzen zwischen öffentlich und privat, innen und außen sowie Realität
und Fiktion. Elemente wie fragiles Glas, die Beweglichkeit der Luft oder
auch Resonanzen versinnbildlichen, dass Erzählungen nicht unveränderlich
sind. Sie sind konstruiert, anfechtbar und konstant weiterzuentwickeln.
„Durch Skulptur, Klang, Video und Installation überschreiten die Werke in
CROSSING TALES zeitliche, geografische und kulturelle Grenzen und greifen
auf so unterschiedliche Praktiken wie Andachtsdichtung, traditionelle
Medizin und digitale Gemeinschaften zurück. Indem sie marginalisierte
Geschichten aufgreifen und sich mit zeitgenössischen Kämpfen
auseinandersetzen, erweitern die Künstler*innen das Potenzial von
Erzählungen, dominante Systeme zu durchbrechen und Verbindungen über
Trennlinien hinweg zu fördern“, erklärte die kuratorische Stipendiatin
Elisa Giuliano eingangs.
Die Ausstellung wird im Zeitraum vom 29. Januar bis 21. Februar 2025 in
der Montagehalle der Hochschule zu sehen sein.
Die Braunschweig Projects sind ein einzigartiges Künstler*innen-
Förderprojekt des Landes Niedersachsen. Hierfür öffnet die HBK
Braunschweig seit 2011 Künstler*innen aus der gesamten Welt ihre Türen, um
Ihnen die Möglichkeit zur Entwicklung und Realisierung von
interdisziplinären Kunstprojekten geben.