BfR-Verbrauchermonitor: Mehrheit der Deutschen kennt das „Schlafhormon“ Melatonin, aber viele sind skeptisch
Der BfR-Verbrauchermonitor ist ein zentrales Instrument des
gesundheitlichen Verbraucherschutzes. Er liefert als repräsentative
Bevölkerungsbefragung in halbjährlichem Abstand Antworten auf die Frage,
wie die Öffentlichkeit zu Themen aus dem Bereich des gesundheitlichen
Verbraucherschutzes steht. Die Substanz Melatonin war erstmals Thema im
BfR-Verbrauchermonitor. Das körpereigene „Schlafhormon“ ist als
verschreibungspflichtiges Arzneimittel sowie in frei verkäuflichen
Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich. Melatonin soll das Einschlafen
fördern. Aber wie bekannt sind der Bevölkerung Nahrungsergänzungsmittel
mit Melatonin? Die Befragung ergab, 56 Prozent haben bereits von ihnen
gehört. „Unter den Personen, denen melatoninhaltige
Nahrungsergänzungsmittel geläufig sind, ist die Meinung gespalten“,
erläutert BfR-Präsident Professor Andreas Hensel. „Die eine Hälfte hat
eher Bedenken, die andere nicht. Grundsätzlich sollte die Einnahme von
melatoninhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln als Einschlafhilfe mit
Vorsicht betrachtet werden.“
Link zum Verbrauchermonitor:
<https://www.bfr.bund.de/cm/35
Erstmals seit August 2022 wurde auch die Einschätzung zu UV-Filter in
Sonnenschutzmitteln wieder abgefragt. Solche Mittel können durch UV-Filter
die Haut schützen, indem sie entweder die ultraviolette (UV) Strahlung der
Sonne in Wärme umwandeln oder die UV-Strahlung absorbieren, streuen und
reflektieren. 81 Prozent haben von dem Thema bereits gehört, etwas weniger
als vor zwei Jahren. Die Einschätzung der gefühlten Beunruhigung über UV-
Filter unterscheidet sich hingegen kaum zum vorherigen Wert und ist
weiterhin vergleichsweise gering.
„Was sind Ihrer Meinung nach die größten gesundheitlichen Risiken, wenn es
um das alltägliche Leben geht, etwa um Lebensmittel, Körperpflegemittel,
Kleidung oder Spielzeug?“ Bei dieser offen gestellten Frage ist die
öffentliche Meinung beständig. Am häufigsten genannt werden in der Regel
unerwünschte Stoffe (etwa „Chemie“ oder „Schadstoffe“, 33 Prozent der
Nennungen). Dahinter platzieren sich Kunststoffe (17 Prozent),
Zusatzstoffe in Lebensmitteln (12 Prozent) und bestimmte Nährstoffe wie
Fett, Zucker oder Salz (11 Prozent).
„Wie sehr sind Sie persönlich über die folgenden gesundheitlichen
Verbraucherthemen beunruhigt?“ Bei diesen vorgegebenen
Antwortmöglichkeiten führt das Thema „Mikroplastik in Lebensmitteln“ (68
Prozent sehr beunruhigt, 16 Prozent mittel beunruhigt), gefolgt von
„Antibiotikaresistenzen“ (62 Prozent und 14 Prozent) und „Reste von
Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln“ (52 Prozent und 18 Prozent). Auch
hier sind die Ansichten der Befragten weitgehend unverändert.
32/2024, 31.10.2024
Originalpublikation:
https://www.bfr.bund.de/de/pre