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Phytomanagement für nachhaltige bio-basierte lignozellulosehaltige Rohstoffe für textile Anwendungen

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Wie kann eine nachhaltige Bioökonomie funktionieren, ohne mit Flächen für
den Anbau von Nahrungsmitteln zu konkurrieren? Mit diesem zentralen
Problem befasst sich das von der EU geförderte Projekt pHYBi und schlägt
einen Kreislaufwirtschaftsansatz vor.  Elf Projektpartner erhalten von der
EU eine Förderung von rund 5 Millionen Euro.

Wie kann eine nachhaltige Bioökonomie funktionieren, ohne mit Flächen für
den Anbau von Nahrungsmitteln zu konkurrieren? Diese Frage stellt sich
besonders in Europa, wo Land knapp ist, da etwa 80 % der Fläche für
Siedlungen, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Infrastruktur genutzt
werden. Dennoch wird Land benötigt, um Industriepflanzen als nachhaltige
Rohstoffe für die Bioökonomie anzubauen.

Mit diesem zentralen Problem befasst sich das von der EU geförderte
Projekt pHYBi und schlägt einen Kreislaufwirtschaftsansatz vor. Dabei wird
Bodenphytosanierung mit einem nachhaltigen Verfahren zur Verwertung
lignozellulosehaltiger Biomasse kombiniert. Das Projekt konzentriert sich
auf die Nutzung von degradierten, verschmutzten und versalzten Böden für
den Anbau von Industriepflanzen wie Pappeln, Birken, Weiden, Hanf und
Miscanthus. Diese Industriepflanzen werden mit Phytomanagement-Techniken
angebaut, die sowohl Schadstoffe aus dem Boden absorbieren als auch
wertvolle Biomasse produzieren.

Beim Kick-off-Event des Projekts am 8. Oktober 2024 in Sevilla kamen 11
Organisationen aus fünf europäischen Ländern zusammen, um die
Projektaktivitäten zu starten. Das Projekt wird über einen Zeitraum von 48
Monaten laufen, in denen die Partner eine Reihe innovativer Strategien
entwickeln und testen werden, um das Pflanzenwachstum und die
Bodengesundheit mithilfe organischer und anorganischer (Nano-)Zusätze
sowie Pilz- und Bakterieninokula zu verbessern.

Das Steinbeis Europa Zentrum ist als Projektpartner in pHYBi für
Kommunikation, Verbreitung und Verwertung zuständig. Zu den Hauptaufgaben
gehören die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie, die Förderung der
Verwertung der Projektergebnisse und die Einbindung wichtiger Zielgruppen
wie Landwirte und Unternehmen durch verschiedene Aktivitäten wie Co-
Creation-Workshops. Auf diese Weise stellt das Steinbeis Europa Zentrum
sicher, dass die Innovationen des Projekts effektiv und nachhaltig genutzt
werden.

Phytomanagement und nachhaltige Biomasse-Verwertung
Im Mittelpunkt des Projekts pHYBi steht die Kombination von
Phytomanagement - dem Einsatz von Pflanzen zur Bodensanierung - mit der
Gewinnung und Verwertung von lignozellulosehaltiger Biomasse (Zellulose,
Hemizellulose und Lignin) für hochwertige Anwendungen in der
Textilindustrie. Durch die Verarbeitung von Biomasse, die auf
kontaminierten Böden angebaut wird, will pHYBi umweltfreundliche Fasern
und Pigmente für den nachhaltigen Einsatz in der Textilproduktion
herstellen.
Die Hauptziele des pHYBi-Projekts umfassen:
- Untersuchung und Überwachung bestehender und neuer Phytomanagement-
Pilotstandorte.
- Optimierung von Phytomanagement-Strategien für eine ertragreiche
Biomasseproduktion auf verschmutzten und salzhaltigen Böden.
- Entwicklung eines virtuellen Replikationstools zur Simulation des
Prozesses in verschiedenen Regionen Europas.
- Demonstration der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen
Machbarkeit dieser nachhaltigen Praktiken.

Blick in die Zukunft: Eine nachhaltige Zukunft für Europas Textilindustrie
Der innovative Ansatz von pHYBi trägt direkt zum EU-Programm "Soil Deal
for Europe" bei, das darauf abzielt, degradierte Böden wiederherzustellen
und die Bodenverschmutzung zu verringern. Durch die Demonstration, wie
Biomasse auf kontaminierten Böden geerntet werden kann, ohne den Anbau von
Nahrungsmitteln zu beeinträchtigen, hilft pHYBi, den ökologischen
Fußabdruck der EU bei der Produktion von Rohstoffen für die Bioökonomie zu
verringern. Durch die Integration neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse
aus Bereichen wie der Agrarwissenschaft, der Mikrobiologie und der
chemischen Verfahrenstechnik verspricht pHYBi, neue Maßstäbe für die
nachhaltige Produktion von Industriepflanzen zu setzen.
Der Erfolg von pHYBi könnte den Weg für eine breitere Einführung von
Phytomanagement-Praktiken ebnen, nicht nur in der europäischen
Textilindustrie, sondern auch in anderen Sektoren, die auf nachhaltige
biobasierte Rohstoffe angewiesen sind.

Das pHYBi Projekt auf einen Blick
Projektname: PHYtomanagement als nachhaltige Rohstoffquelle für
hochwertige BIo-basierte Produkte aus Lignozellulose für textile
Anwendungen.

Call Topic: HORIZON-JU-CBE-2023-R-01 Phyto-management; curing soil with
industrial crops, utilising contaminated and saline land for industrial
crop production (RIA TRL 5)

Laufzeit: 4 Jahre (Oktober 2024 - September 2028)

Konsortium: Das Projekt wird von Idener R&D koordiniert. Es besteht aus 11
Partnern aus Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland und Kroatien:
Idener R&D A.I.E (Spanien), Next Technology Tecnotessile Società Nazionale
di Ricerca r.l. (Italien), Steinbeis Europa Zentrum (Steinbeis 2i GmbH)
(Deutschland), Fundacion Centro Tecnologico de Investigacion
Multisectorial (Spanien), Universidad de Burgos (Spanien), Université de
Franche-Comté (Frankreich), Université Bourgogne-Franche-Comté
(Frankreich), Phytowelt Greentechnologies GmbH (Deutschland), Universidad
de Oviedo (Spanien), Particula Group (Kroatien), Digital Innovation Hub on
Livestock Environment, Agriculture & Forest (Spanien)

Finanzierung: Das Projekt wird vom Circular Bio-based Europe Joint
Undertaking und seinen Mitgliedern unterstützt. Das Projekt wird durch das
Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont Europa der Europäischen Union
unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101156439 mit 4.991.538,75 €
gefördert.

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