Kunststoffe sind überall“ – wie die Circular Economy in der Kunststoffwirtschaft möglich ist
In Deutschland fallen pro Jahr 5,6 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an,
von denen nur etwa 45 Prozent recycelt werden. Sechs Prozent beträgt der
Exportüberschuss des deutschen Plastikmülls. Exporte gehen dabei etwa in
die Niederlande, nach Malaysia oder in die Türkei. Rund 12 Prozent der
verarbeiteten Kunststoffe sind Rezyklate, also recycelter Kunststoff. Der
Status Quo bei Herstellung, Entsorgung und Recycling von Kunststoffen und
die Herausforderungen für eine Circular Economy – um diese und weitere
Themen dreht sich die neue Folge des Podcasts „Wenden bitte!“ des Öko-
Instituts.
In Deutschland fallen pro Jahr 5,6 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an,
von denen nur etwa 45 Prozent recycelt werden. Sechs Prozent beträgt der
Exportüberschuss des deutschen Plastikmülls. Exporte gehen dabei etwa in
die Niederlande, nach Malaysia oder in die Türkei. Rund 12 Prozent der
verarbeiteten Kunststoffe sind Rezyklate, also recycelter Kunststoff. Der
Status Quo bei Herstellung, Entsorgung und Recycling von Kunststoffen und
die Herausforderungen für eine Circular Economy – um diese und weitere
Themen dreht sich die neue Folge des Podcasts „Wenden bitte!“ des Öko-
Instituts. Dr. Johannes Klinge räumt auf mit Mythen zur Mülltrennung,
erklärt, warum schon das Design der Produkte zentral für deren
Recyclingfähigkeit ist und welche Rolle die europäische Politik zum
nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen spielt.
Zum Podcast „Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe – ist das möglich?“ des
Öko-Instituts
Kunststoffe: Nachteile für Umwelt und Nachhaltigkeit minimieren:
https://www.oeko.de/podcast/kr
moeglich/
Klinge betont, dass Kunststoffe aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken
sind. Sie finden Einsatz bei Verpackungen, ebenso wie im Bau- und
Automobilsektor und in elektrischen und elektronischen Geräten. Jährlich
stellt die deutsche Kunststoffwirtschaft mehr als 21 Millionen Tonnen
Kunststoffe her, die auch aus ökologischer Sicht Vorteile haben, etwa als
leichte Umverpackung, die Transportemissionen oder andere Rohstoffe wie
Glas und Metall sparen.
Gleichzeitig sind mit Kunststoffen Probleme für Umwelt und Nachhaltigkeit
verbunden. So werden sie meist aus endlichen, fossilen Rohstoffen
hergestellt; das Recycling von Kunststoffabfällen ist häufig noch
herausfordernd und teurer als die Neuproduktion, sodass Kunststoffe am
Ende ihrer Lebensdauer zum großen Teil noch immer verbrannt werden und
damit klimaschädliche Treibhausgasemissionen erzeugen. Auch werden sie in
vielen Ländern außerhalb Deutschlands noch deponiert, was, sofern es
ungeregelt erfolgt, dazu führt, dass Plastik in die Umwelt gelangt.
„Wir müssen dafür sorgen, dass Kunststoffe aus dem Bau oder aus Fahrzeugen
stärker dem Recycling zugeführt werden, dass grundsätzlich weniger
Schadstoffe in ihnen enthalten sind und dass Kunststoffe nicht so häufig
in Materialverbünden genutzt werden, die die Recyclingfähigkeit
erschweren“, fordert Dr. Johannes Klinge, Experte für eine nachhaltige
Kunststoffwirtschaft am Öko-Institut.
Rezyklate und Design für Recycling
Klinge betont, dass für einen Circular Economy im Kunststoffsektor, die
Wirtschaftlichkeit der hochwertigen Verwertung steigen muss. Unternehmen
brauchen Investitionssicherheit und bessere Marktbedingungen beim
Recycling und beim Einsatz von Rezyklaten. „Die Preise müssen stimmen“,
fasst Johannes Klinge zusammen. Nur so seien Unternehmen motiviert,
recycelte Kunststoffe, statt neuer Materialien einzusetzen. Dabei könnten
auch positive Werbebotschaften vorteilhaft sein, wenn Konsument*innen eher
zu Produkten greifen, die etwa aus recycelten Kunststoffen bestünden.
Auch beim Design der Produkte selbst brauche es Fortschritte, so Klinge.
So müssten Waren selbst recyclingfähiger gestaltet sein, das bedeutet zum
Beispiel, dass bestimmte Zusatzstoffe nicht mehr verwendet werden dürften,
die das Sortieren und Recyceln erschweren. Auch sogenannte
Mehrschichtverbünde aus verschiedenen, miteinander verklebten Kunststoffen
oder die Vielfalt eingesetzter Kunststoffe erschweren das Recycling. Hier
gelte es politische Vorgaben zu stärken, die Verpackungsmüll grundsätzlich
reduzieren und die Wiederverwendung anregen.
Wissen statt Alltagsberatung
Der Podcast „Wenden bitte!“ des Öko-Instituts richtet sich an alle mit
politischem und ökologischem Interesse aus Politik, Wissenschaft, Medien,
NGOs und Öffentlichkeit. Den Podcast moderieren Mandy Schoßig, Leiterin
Öffentlichkeit & Kommunikation, und Hannah Oldenburg, Referentin für
digitale Kommunikation & Social Media am Öko-Institut. Rund eine Stunde
lang sprechen sie mit einem Experten beziehungsweise einer Expertin aus
dem Öko-Institut über anstehende Nachhaltigkeitstransformatione
Zeit für die „Langstrecke der Umweltpodcasts“. Die Spezial-Folgen greifen
tagesaktuelle politische und gesellschaftliche Themen auf.
Podcast „Wenden bitte!“, Episoden der 4. Staffel
Episode 7 „Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe – ist das möglich?“ mit Dr.
Johannes Klinge, erschienen am 24. Oktober 2024:
https://www.oeko.de/podcast/kr
moeglich/
Podcast-Spezial zum Wissenschaftsforum 2024: „A global policy agenda to
keep textiles in use“, erschienen am 18.10.2024:
https://www.oeko.de/podcast/sp
policy-agenda-to-keep-textiles
Podcast-Spezial zum Wissenschaftsforum 2024: „Rohstoffgewinnung aus der
Stadt“, erschienen am 11.10.2024: https://www.oeko.de/podcast/sp
wissenschaftsforum-2024-rohsto
Podcast-Spezial zum Wissenschaftsforum 2024: „Kunststoffe von morgen“,
erschienen am 4.10.2024: https://www.oeko.de/podcast/sp
wissenschaftsforum-2024-kunsts
Episode 6 „Ist die Biodiversität noch zu retten?“ mit Judith Reise,
erschienen am 19. September 2024: https://www.oeko.de/podcast/is
biodiversitaet-noch-zu-retten
Episode 5 „Wie nachhaltig ist Künstliche Intelligenz?“ mit Jens Gröger,
erschienen am 8. August 2024: https://www.oeko.de/podcast/wi
ist-kuenstliche-intelligenz/
Episode 4 „Können wir uns Energie und Mobilität noch leisten?“ mit Dr.
Viktoria Noka, erschienen am 20. Juni 2024: https://www.oeko.de/podcast
/koennen-wir-uns-energie-und-m
Episode 3 „Was bringt öffentliche Beteiligung?“ mit Dr. Melanie Mbah,
erschienen am 16. Mai 2024: https://www.oeko.de/podcast/wa
oeffentliche-beteiligung
Podcast-Spezial „Genug Strom trotz Atomausstieg?“ mit Hauke Hermann,
erschienen am 11. April 2024: http://www.oeko.de/podcast/spe
strom-trotz-atomausstieg
Episode 2 „Mehr Tempo bei der Energiewende?“ mit Moritz Vogel, erschienen
am 14. März 2024: https://www.oeko.de/podcast/me
energiewende/
Episode 1 „Global denken, lokal handeln: Wie gelingt erfolgreiche
Umweltpolitik?“ mit Andreas Manhart, erschienen am 25. Januar 2024:
https://www.oeko.de/podcast/gl
erfolgreiche-umweltpolitik/
Alle Staffeln und Episoden des Podcasts auf https://www.oeko.de/podcast/
Der Podcast ist erhältlich auf allen gängigen Podcast-Portalen – etwa bei
Apple Podcasts sowie bei Spotify.
Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen
Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der
Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien,
wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal
umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg,
Darmstadt und Berlin vertreten.
https://www.oeko.de/