Nationale Ausschreibung zur Personenförderung im Bereich gen- und zellbasierte Therapien
Gen- und zellbasierte Therapien erlauben eine passgenaue, auf die
jeweilige Patientin oder den jeweiligen Patienten abgestimmte Behandlung −
auch für schwere Erkrankungen. Zur Stärkung dieses wichtigen
Forschungsfelds wurde am Berlin Institute of Health at Charité (BIH) ein
innovatives Tandem-Programm konzipiert, das sich an junge klinische und
nicht-klinische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler richtet und diese
in ihrem Kompetenz- und Netzwerkaufbau unterstützt. Die in enger
Zusammenarbeit mit dem DLR Projektträger erarbeitete Förderbekanntmachung
zum nationalen Translationalen Tandem-Programm (nTTP-GCT) wurde am 1.
Oktober 2024 veröffentlicht.
Gen- und zellbasierte Therapien wecken große Hoffnungen in der Medizin.
Sie werden neue Therapieansätze für schwere und seltene Erkrankungen
möglich machen, die Beschwerden lindern, Komplikationen verhindern und
teilweise Heilung bringen können. Deutschland verfügt in diesem Bereich
über eine starke Grundlagenforschung und anwendungsorientierte
Technologien, doch braucht es Maßnahmen, um Forschungsergebnisse schneller
in die klinische Praxis zu bringen (Translation) und relevante Akteure in
diesem Forschungsfeld enger miteinander zu vernetzen.
Translationale Kompetenzen gezielt auf- und ausbauen
Damit Translation gelingen kann, bedarf es engagierter
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit hohem Forschungsinteresse.
Das Berlin Institute of Health at Charité (BIH) hat daher eine neue
Fördermaßnahme veröffentlicht, die sich an akademische und nicht-
akademische Forschungsinstitutionen sowie Industrieunternehmen mit Sitz in
Deutschland richtet. Mit diesem innovativen Förderprogramm, das von der
BIH Biomedical Innovation Academy (BIA) konzipiert und implementiert wird,
stärkt das BIH die Zusammenarbeit eines Tandems aus klinisch und nicht-
klinisch tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in
translationalen Forschungsprojekten zu gen- und zellbasierten Therapien.
Ziel ist es, qualifizierten Nachwuchs- und Fachkräften die nötige Zeit für
ihre Forschung einzuräumen und sie dadurch in ihrer Karriere und
beruflichen Vernetzung zu unterstützen. Die Umsetzung der Fördermaßnahme
wird durch Mitarbeitende des DLR Projektträgers im Bereich Gesundheit
unterstützt.
„Nationale Strategie“ gibt konkrete Empfehlungen
Die Förderung erfolgt im Rahmen der Umsetzung der „Nationalen Strategie
für gen- und zellbasierte Therapien“, mit deren Koordination und
Moderation das BIH durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) beauftragt ist. Die Strategie enthält konkrete Empfehlungen in acht
Handlungsfeldern, die in einem Multistakeholder-Prozess von rund 150
Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und
Gesellschaft von Oktober 2023 bis Mai 2024 erarbeitet wurden und nun
sukzessive umgesetzt werden.
Über das BIH
Die Mission des BIH ist die medizinische Translation: Erkenntnisse aus der
biomedizinischen Forschung werden in neue Ansätze zur personalisierten
Vorhersage, Prävention, Diagnostik und Therapie übertragen, umgekehrt
führen Beobachtungen im klinischen Alltag zu neuen Forschungsideen. Ziel
ist es, einen relevanten medizinischen Nutzen für Patientinnen und
Patienten sowie Bürgerinnen und Bürger zu erreichen. Dazu etabliert das
BIH als Translationsforschungsbereich in der Charité ein umfassendes
translationales Ökosystem, setzt auf ein organübergreifendes Verständnis
von Gesundheit und Krankheit und fördert einen translationalen
Kulturwandel in der biomedizinischen Forschung. Das BIH wurde 2013
gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die
Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max
Delbrück Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft
(MDC) waren bis 2020 eigenständige Gliedkörperschaften im BIH. Seit 2021
ist das BIH als so genannte dritte Säule in die Charité integriert, als
Translationsforschungsbereich der Charité; das MDC ist Privilegierter
Partner des BIH.
Über den DLR Projektträger
Der DLR Projektträger bietet als einer der größten Projektträger
Deutschlands seit 50 Jahren umfassende, wissensbasierte Dienstleistungen
rund um das Management von Forschung, Bildung und Innovation. Zu seinen
Auftraggebern gehören Bundesministerien, die Europäische Kommission,
Bundesländer sowie Wissenschaftsorganisationen und Verbände. Er berät zu
Strategien und Programmen, steuert begleitende Dialogprozesse, plant und
übernimmt die operative Umsetzung von Förderprogrammen, unterstützt den
Wissenstransfer und evaluiert die Wirkung von Programmen und Initiativen
der Auftraggeber. Die rund 1.600 hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des DLR Projektträgers betreuten im Jahr 2023 mehr als 14.500
Vorhaben mit einem Fördervolumen von 2,02 Milliarden Euro.
Das Themenspektrum des DLR Projektträgers reicht von Bildung,
Chancengleichheit, Gesundheit, Gesellschaft, Innovation, Technologie,
Umwelt und Nachhaltigkeit bis hin zu europäischer und internationaler
Zusammenarbeit und wird je nach Anforderung auch stets inter- und
transdisziplinär angeboten. Sein Portfolio wird abgerundet durch die
Kompetenzzentren Wissenschaftskommunikation, Öffentlichkeitsarbeit sowie
Analyse und Evaluation.
Der DLR Projektträger ist eine zentrale Säule des Deutschen Zentrums für
Luft- und Raumfahrt (DLR) und ergänzt dessen wissenschaftliche
Ausrichtung. Weitere Informationen zu Tätigkeiten des DLR Projektträgers
finden Sie in der jeweils aktuell gültigen Auflage des Geschäftsberichts.