Erstmals in Bayern: Prof. Dr. Melanie Messer ist neue Professorin für Pflegewissenschaft in Würzburg


Institut für Pflegewissenschaft gegründet/ Bachelorstudiengang
„Pflegewissenschaft“ soll 2025 starten
Eine Premiere in Bayern: Prof. Dr. Melanie Messer hat den neu
eingerichteten Lehrstuhl für Pflegewissenschaft an der Universitätsmedizin
Würzburg übernommen – die erste Professur dieser Fachdisziplin an einer
staatlichen Universität im Freistaat. Gleichzeitig leitet sie das neu
gegründete Institut für Pflegewissenschaft am Universitätsklinikum
Würzburg (UKW). Zum Wintersemester 2025/26 soll der Bachelorstudiengang
„Pflegewissenschaft“ in Würzburg erstmals starten. Damit nimmt Würzburg
eine Vorreiterrolle als wichtiger Standort für die universitäre
Pflegewissenschaft und in der akademischen Pflegeausbildung ein.
Prof. Messer wechselte Anfang Oktober von der Universität Trier nach
Würzburg, wo sie die Professur für Pflegewissenschaft mit Schwerpunkt
„Klinische Pflege über die
Lebensspanne“ innehatte und die Abteilung Pflegewissenschaft II leitete.
Forschungsschwerpunkte in evidenzbasierter Pflege- und
Versorgungsforschung
Das Institut für Pflegewissenschaft in Würzburg wird sich insbesondere mit
den klinischen und strukturellen Herausforderungen der Versorgung bei
chronischen Erkrankungen und Multimorbidität befassen. Prof. Messer
erklärt: „Meine Forschung zielt darauf ab, bedarfsgerechte, innovative
Pflegeansätze zu entwickeln und die Versorgungsqualität nachhaltig zu
verbessern.“ Sie forscht zur Sicherung und Förderung von
Versorgungsqualität, Patienten- und Nutzerzentrierung, Gesundheits- und
digitaler Gesundheitskompetenz, Public Health Nursing und neuen
Technologien sowie Pflege in Krisensituationen. „Würzburg bietet
hervorragende Voraussetzungen für Forschung und Lehre und ich freue mich
sehr auf eine eng vernetzte interprofessionelle Zusammenarbeit“, so die
Pflegewissenschaftlerin.
Ab dem Wintersemester 2025/26 soll der Bachelorstudiengang
„Pflegewissenschaft“ starten. Die Absolventinnen und Absolventen erwerben
sowohl den akademischen Grad Bachelor of Science (B.Sc.) als auch die
staatliche Berufszulassung als Pflegefachperson (B.Sc.). Damit wird
Würzburg dringend benötigte, akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen
ausbilden, die zukünftig auch erweiterte heilkundliche Aufgaben übernehmen
können.
Ein zukunftsweisender Studiengang
Durch die enge Kooperation mit dem Universitätsklinikum erhalten
Studierende eine praktische und wissenschaftliche Ausbildung in
verschiedenen Versorgungsbereichen. Prof. Messer: „Das Studium legt
besonderen Wert auf evidenzbasierte klinische Pflege, digitale
Technologien, Qualitätsentwicklung und interprofessionelle
Zusammenarbeit“. Dieser Studiengang wird als erster an einer staatlichen
Universität in Bayern starten. „Akademisch qualifizierte
Pflegefachpersonen sind entscheidend, um in intra- und
interprofessioneller Zusammenarbeit die zukünftigen Herausforderungen im
Gesundheitswesen zu bewältigen und eine qualitativ hochwertige Versorgung
zu sichern“, so Messer weiter.
Prof. Messer studierte Pflegewissenschaft und Public Health in Frankfurt
am Main und Bremen und promovierte 2017 an der Universität Bielefeld. Sie
arbeitete unter anderem am IQWIG (Institut für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) in Köln. Anschließend forschte und
lehrte sie an der Universität Bielefeld und am dortigen Institut für
Pflegewissenschaft (IPW). Am IQTIG (Institut für Qualitätssicherung und
Transparenz im Gesundheitswesen) in Berlin leitete sie den Stabsbereich
„Patientenbelange“, bevor sie 2021 den Ruf nach Trier annahm.
Seit 2023 im Sachverständigenrat des Bundesgesundheitsministeriums
Ihre Expertise ist auch in der Politik gefragt: 2023 berief sie
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in den Sachverständigenrat
„Gesundheit und Pflege“, wo sie stellvertretende Vorsitzende ist. Zudem
wurde sie vor Kurzem in den wissenschaftlichen Beirat des IQTIG berufen.
Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinische Fakultät in Würzburg,
erklärt: „Bereits seit 2022 gibt es bei uns den Studiengang
Hebammenwissenschaften, jetzt beginnen wir mit dem Aufbau des Angebotes
für die Pflegewissenschaft und werden damit unser Lehrangebot weiter
bedarfsgerichtet ergänzen. Damit leisten wir einen zusätzlichen wichtigen
Beitrag zur Ausbildung der dringend benötigten Fachkräfte im
Gesundheitswesen. Und mit Prof. Messer kann die Würzburger
Universitätsmedizin gleichzeitig weitere Schwerpunkte in der
Versorgungsforschung setzen. Auf ihre neuen Impulse in Forschung und Lehre
freue ich mich sehr.“ Das Forschungsprofil der Medizinischen Fakultät in
Würzburg erhalte damit einen neuen zukunftsorientierten Impuls, so Prof.
Frosch.
Marcus Huppertz, Pflegedirektor am Würzburger Universitätsklinikum, betont
„Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Akademisierung der Pflege
und können damit natürlich unser Angebot in Würzburg innovativ ausbauen.
Gleichzeitig wird mit dem neuen Institut eine nationale Sichtbarkeit für
die Pflegewissenschaft geschaffen. Ein wichtiges Element ist dabei auch
die Übertragung neuer Erkenntnisse aus der Pflegewissenschaft in die
tägliche Praxis. Zu dieser Translation wird das neue Institut um Prof.
Messer einen wichtigen Beitrag leisten. Das UKW gestaltet damit aktiv die
Zukunft der Pflege und nimmt bayernweit eine Vorreiterrolle ein.“