Kindersicherung im Auto: Kraftfahrt-Bundesamt warnt vor ISOFIX- Universaladaptern
Das KBA folgt damit der Empfehlung eines Experten für Unfallforschung der
HTW Berlin
Das Kraftfahrzeug-Bundesamt (KBA) mahnt zur Vorsicht beim Kauf und Einbau
von ISOFIX-Universaladaptern aus dem Onlinehandel, die häufig nicht
zertifiziert sind. Diese Warnung stützt sich auf Sicherheitstests von
Prof. Dr.-Ing. Darius Friedemann von der Berliner Hochschule für Technik
und Wirtschaft (HTW Berlin), in denen die mangelnde Rückhaltefunktion
dieser Systeme nachgewiesen wurde.
Darius Friedemann ist Professor für Gesamtfahrzeugsimulation im
Studiengang Fahrzeugtechnik an der HTW Berlin und betreibt dort
Unfallforschung im Bereich „Real Life Safety“. In diesem Rahmen führte er
umfangreiche Tests mit ISOFIX-Nachrüstadaptern aus dem Onlinehandel durch.
Dabei zeigte sich, dass die getesteten Produkte bei einem statischen
Zugversuch und zwei Fahrzeugcrashs nicht in der Lage waren, Kindersitze
sicher zu befestigen. Die Adapter versagten vollständig, was zur Folge
hatte, dass die Kindersitze unkontrolliert durch das Fahrzeug geschleudert
wurden.
Angesichts der weiterhin freien Verfügbarkeit dieser Sets empfiehlt Prof.
Dr.-Ing. Darius Friedemann allen Autofahrer*innen, die mit Kindern reisen:
"Idealerweise verwenden Sie serienmäßig verbaute ISOFIX-Systeme oder
lassen sich durch eine Fachwerkstatt ein zertifiziertes ISOFIX System
nachrüsten. Solche Systeme gibt es für viele Fahrzeugtypen im Fachhandel.
Wenn beides nicht geht, müssen Sie einen Kindersitz verwenden, der durch
den Fahrzeuggurt gesichert wird."
Diese Ergebnisse verdeutlichen das lebensbedrohliche Risiko, das von
unsicheren Universal-Isofix-Adaptern ausgeht. Das KBA sowie die HTW Berlin
raten daher dringend von deren Verwendung ab und betonen die Notwendigkeit
von sicheren, zertifizierten Befestigungssystemen.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr.-Ing. Darius Friedemann <Darius.Friedemann@HTW-Berlin.