30 Jahre Forschung für die Gesundheit von morgen


Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld
begeht ihr 30-jähriges Bestehen mit einer Fachtagung. Unter dem Motto
„Idee – Initiative – Innovation“ werden an diesem Freitag, 11. Oktober, in
der Wissenswerkstadt Bielefeld aktuelle gesundheitswissenschaftliche
Forschungsfelder vorgestellt, auf die Anfänge zurückgeblickt und
Zukunftsperspektiven erörtert.
Globale Gesundheitskrisen, wachsende soziale Ungleichheit und der
Klimawandel fordern die Gesundheitsforschung heraus. Die Jubiläumstagung
zeigt, wie Public Health (sinngemäß: öffentliche Gesundheitsfürsorge)
diesen Herausforderungen entgegentritt.
„Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften ist eine wegweisende
Innovationstreiberin für Prävention und Gesundheitsförderung und
bereichert damit unsere Universität um eine erstklassige Kompetenz“, sagt
Professorin Dr. Angelika Epple, Rektorin der Universität Bielefeld.
„Unsere Gesundheitsforschenden sind Architekt*innen für eine gesündere und
gerechtere Gesellschaft – das beweisen sie seit drei Jahrzehnten.“
Der Dekan der Fakultät, Professor Dr. Wolfgang Greiner, ergänzt: „Wir
stehen vor komplexen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Um diese zu
bewältigen, müssen wir über Fachgrenzen hinweg zusammenarbeiten. Wie das
geht, zeigt unsere Fakultät seit ihrer Gründung: Sie bringt seit 30 Jahren
vorausschauende Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen
zusammen.“
Die Konferenz gliedert sich in drei Teile: Gegenwart, Vergangenheit und
Zukunft der Gesundheitswissenschaften.
Spitzenforschende über gegenwärtige Forschungsfelder
Im ersten Teil „Wo stehen wir heute?“ stellen namhafte
Wissenschaftler*innen der Fakultät aktuelle wissenschaftliche Positionen
und Forschungsfelder vor – die drei Forschenden werden alle aktuell mit
einem der angesehenen Grants des Europäischen Forschungsrat gefördert:
• Professorin Dr. Céline Miani untersucht die Epidemiologie erlebter
Gewalt in der gynäkologischen Versorgung – ein bisher in der Forschung und
Praxis häufig ignoriertes Thema.
• Professor Dr. Kayvan Bozorgmehr erforscht die Auswirkungen von
Migrationsbewegungen auf die Gesundheit.
• Professorin Dr. Anna Oksuzyan analysiert die gesundheitlichen Folgen von
Langstreckenpendeln für Familien – eine zunehmend relevante Fragestellung
in der heutigen Arbeitswelt.
Film mit Rückblick auf die Gründungsjahre
Der zweite Tagungsabschnitt „Woher kommen wir?“ bietet einen Rückblick auf
die Anfänge der Fakultät. Ein eigens produzierter Film lässt die
Gründungsgeneration zu Wort kommen: die Professor*innen Dr. Klaus
Hurrelmann, Dr. Bernhard Badura, Dr. Ulrich Laaser, Dr. Doris Schaeffer
und Dr. Maria Blettner. Außerdem Professorin Dr. Bettina Schmidt als eine
der ersten Absolvent*innen und Professorin Dr. Petra Kolip, die die
Arbeitsgruppe Prävention und Gesundheitsförderung an der Fakultät leitet
und bereits als wissenschaftliche Assistentin am Aufbau der Fakultät
beteiligt war, sowie Reinhard Samson, erst Hilfskraft und später
Stellvertreter in der Fakultätsverwaltung. Die Zeitzeug*innen erzählen von
den Zielen und Herausforderungen, die mit dem Aufbau der Fakultät
verbunden waren.
Zur Kooperation mit der Medizinischen Fakultät
Im dritten Teil „Wohin wollen wir?“ geht es um die Zusammenarbeit mit der
neuen Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld. In Tandem-
Vorträgen wird präsentiert, wie Gesundheitswissenschaften und Medizin
gemeinsam an Lösungen arbeiten: Professorin Dr. Christiane Muth und
Professor Dr. Oliver Razum fokussieren auf die Forschung und wollen den
Zugang zur Brustkrebsnachsorge verbessern, besonders für türkeistämmige
Frauen. Dr. Anja Bittner und Prof. Dr. Doreen Reifegerste präsentieren
neue Ansätze in der Lehre und thematisieren gemeinsame Ansätze zur
Angehörigenkommunikation.
Zukunftsperspektiven von Public Health und Medizin
Zum Abschluss befasst sich eine Diskussionsrunde mit der Zukunft der
Public Health. Daran nehmen teil:
• Rektorin Prof. Dr. Angelika Epple
• Professorin Dr. Claudia Maier von der Fakultät für
Gesundheitswissenschaften
• Professor Dr. Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung
und Epidemiologie Bremen und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für
Public Health (DGPH)
• Professorin Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät OWL
• Professor Dr. Wolfgang Greiner, Dekan der Fakultät für
Gesundheitswissenschaften
Sie tauschen sich unter anderem darüber aus, wie Public Health und Medizin
wirksam zusammenarbeiten können. Dabei thematisieren sie auch etwa die
Auswirkungen des Klimawandels auf die globale Gesundheit und die
Herausforderungen einer alternden Gesellschaft.