„Moving (in) Constellations“ - Jahrestagung des SFB „Intervenierende Künste“ mit Performancereihe
Am 18. und 19. Oktober 2024 findet die Jahrestagung des an der Freien
Universität Berlin angesiedelten Sonderforschungsbereichs (SFB) 1512
„Intervenierende Künste“ statt. Das Programm wurde in enger Zusammenarbeit
mit dem Haus der Kulturen der Welt entworfen. Unter dem Titel Moving (in)
Constellations: Artistic Interventions as Institutional Transition kommen
Wissenschaftler*innen und Künstler*innen auf vielfältige Weise ins
Gespräch. Gerahmt wird die Tagung durch die Performancereihe Tracing
Influence: Intervening in Western Cold War Architecture, die am 16., 17.
und 19. Oktober 2024 vier US-amerikanische Architekturen des Kalten Kriegs
im Berliner Stadtraum bespielt.
Die Veranstaltungen finden hauptsächlich in englischer und teilweise in
deutscher und spanischer Sprache statt. Die interessierte Öffentlichkeit
ist herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Moving (in) Constellations, etwa übersetzbar mit „bewegte Konstellationen“
oder „sich in Konstellationen bewegen“, lautet der Titel der diesjährigen
Jahrestagung des Sonderforschungsbereichs „Intervenierende Künste“. Über
zwei Tage hinweg gehen internationale Forschende und Kunstschaffende
Fragen alternativer Wissensproduktion und -vermittlung nach. Dabei wird
erprobt, wie künstlerische Interventionen, die konstellative Formen und
Formate verwenden, Institutionen und Menschen Impulse zu einer
nachhaltigen, inklusiven und gerechteren Zukunft geben können.
Wie entfalten sich Konstellationen im Leben, Denken, Bewegen oder Kümmern?
Welche Möglichkeiten bieten dekoloniale Diskurse und Ansätze für die
Transformation bestehender Räume, Zeitlichkeiten und Beziehungen? Und was
lässt sich aus historischen Erfahrungen lernen? Diese Fragen werden in
Vorträgen, künstlerischen Interventionen, Gesprächen und Performances
aufgegriffen.
An der Tagung sind auch drei aktuelle Fellows des SFB beteiligt: An beiden
Tagen stellt der Künstler, Lyriker und Kurator Jason Wee aus Singapur eine
Soundinstallation aus. Am Freitag, den 18. Oktober zeigt Moe Satt,
Künstler und Kurator aus Myanmar, die Performance „Pinky Say Something“
und am selben Abend fordert der kolumbianische Musikforscher Carlos Mario
Mojica alias Don Alirio mit einem Vinyl-Set zum Tanzen auf.
Bereits vor und während der beiden Konferenztage ist das Publikum zu
ortsspezifischen Performances in der Stadt eingeladen. Unter dem Titel
Tracing Influence: Intervening in Western Cold War Architecture, zu
Deutsch etwa „Einfluss nachspüren: In die Westarchitektur des Kalten
Krieges intervenieren“, finden an drei Tagen und in vier Häusern in
(West-)Berlin sowie während einer Busfahrt zwischen zwei Stationen
künstlerische Performances statt: in der Amerika-Gedenkbibliothek, dem
Amerika Haus, im Haus der Kulturen der Welt sowie im Henry-Ford-Bau der
Freien Universität.
Alle vier Häuser wurden mithilfe amerikanischer Spendengelder in den
1950er Jahren in West-Berlin errichtet und sollten die Bildungs- und
Kulturlandschaft der geteilten Stadt formen und erweitern. Ganz konkret
werden diese Orte durch Performances, Versammlungen und weitere Formen des
Zusammenkommens hinsichtlich ihres pädagogischen Auftrags, ihrer
demokratischen Vision und ihres problematischen modernistischen
Vermächtnisses befragt. Auf diese Weise wird die gemeinsame Geschichte der
beiden gastgebenden Häuser der Jahrestagung beleuchtet und verknüpft.
Der Sonderforschungsbereich (SFB) 1512 „Intervenierende Künste“ ist ein
interdisziplinäres Forschungsprojekt, das 2022 von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Freien Universität Berlin eingerichtet
wurde. Ziel des SFB ist es, das Potenzial der Künste als eine Form der
Intervention in gesellschaftliche, politische und kulturelle Prozesse zu
erforschen. Der SFB untersucht in verschiedenen Arbeitsgruppen und
Teilprojekten, wie künstlerische Praktiken aktiv in verschiedene soziale
und kulturelle Felder eingreifen und diese transformieren können.