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Leber gut – alles gut“: zum 25. Deutschen Lebertag Informationen zu aktuellen Therapiestandards bei Lebertumoren

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Primäre Lebertumoren zählen zu den gravierendsten
Erkrankungen, die häufig erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt
werden. Dazu zählen insbesondere zwei Haupttypen: Der Leberzellkrebs
(Hepatozelluläres Karzinom, HCC) sowie das Gallengangskarzinom
(Cholangiozelluläres Karzinom, CCC). Diese Lebertumoren verursachen keine
eindeutigen Symptome und sind bei der Diagnosestellung meist schon weit
fortgeschritten, was zu einer schlechten Überlebensrate führt.

Die Ausrichter des 25. Deutschen Lebertages am 20. November 2024 nehmen
dies zum Anlass, im Vorfeld des bundesweiten Aktionstages über Prävention,
Früherkennung und Therapie-Fortschritte bei HCC und CCC zu informieren.
Der Deutsche Lebertag wird von der Gastro-Liga e. V., der Deutschen
Leberhilfe e. V. und der Deutschen Leberstiftung ausgerichtet. Mit dem
diesjährigen Motto „Leber gut – alles gut“ setzen die Ausrichter die
Bedeutung der Leber als zentrales Stoffwechselorgan des menschlichen
Körpers in den Fokus und weisen darauf hin, dass die Entstehung von
primären Lebertumoren oft vermeidbar ist.

„Leberzellkrebs, auch Hepatozelluläres Karzinom (HCC) genannt, ist mit
mehr als 900.000 Neuerkrankungen im Jahr die weltweit fünft- bis
sechsthäufigste Tumorerkrankung. Das HCC zählt zu den gravierendsten
Komplikationen einer Lebererkrankung und wird häufig erst im
fortgeschrittenen Stadium entdeckt, wenn der Tumor bereits inoperabel ist.
Die Behandlung erfolgt in diesen Fällen mit medikamentösen Therapien“,
erläutert Prof. Dr. Peter R. Galle, Direktor der 1. Medizinischen Klinik
und Poliklinik der Universitätsmedizin an der Johannes Gutenberg-
Universität Mainz und berichtet über vielversprechende Ergebnisse
aktueller klinischer Studien: „Obwohl neue medikamentöse HCC-
Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen, ist die Prognose für Patienten
mit fortgeschrittenem HCC nach wie vor schlecht. Deswegen wird intensiv
nach Optimierungsmöglichkeiten dieser Therapien geforscht, um die
Wirksamkeit und die Verträglichkeit zu optimieren. Aktuelle Daten einer
Phase-III-Studie sind sehr vielversprechend, denn sie belegen, dass die
Wirkstoff-Kombination zweier sogenannter Checkpoint-Inhibitoren künftig
zur ersten Behandlungsoption bei fortgeschrittenem Leberzellkrebs werden
kann und das Überleben der Betroffenen verlängern kann.“

Der Leberzellkrebs entwickelt sich aus den Zellen der Leber. Auch das
Gallengangskarzinom entwickelt sich in der Leber (intrahepatisch), es
entsteht jedoch aus den Zellen der Gallenwege. Da beide Tumoren zu Beginn
sehr ähnlich aussehen, ist die exakte Unterscheidung schwierig und es
bedarf umfangreicher Untersuchungen, um ein CCC von einem HCC zu
unterscheiden. Die exakte Unterscheidung ist die Voraussetzung für die
Auswahl der richtigen Therapie. Auch die Beurteilung der betroffenen
Patienten in einem Molekularen Tumorboard (MTB), das organübergreifend und
interdisziplinär agiert, kann weitere Therapiemöglichkeiten aufzeigen,
beispielsweise nachdem die leitliniengerechten Behandlungen ausgeschöpft
sind. Das MTB ist das zentrale Instrument in der Personalisierten Medizin
und wird in Zentren angeboten, die sich auf Tumorerkrankungen
spezialisiert haben. Bei der systemischen HCC- und CCC-Behandlung gibt es
inzwischen verschiedene Chemo-, Immun- und zielgerichtete Therapien. Durch
die Fortschritte in der Diagnostik und das zunehmende molekulare
Verständnis der primären Lebertumoren, die zur Entwicklung neuer
Substanzen führen, ändern und verbessern sich die Therapien stetig.

HCC – Was sind die Ursachen?

Das HCC ist die häufigste Form von primärem Leberkrebs. Die wichtigsten
Ursachen für HCC sind:

•       Leberzirrhose
•       Metabolische dysfunktions-assoziierte Steatotische
Lebererkrankungen (MASLD)
•       Metabolische dysfunktions-assoziierte Steatotische Lebererkrankung
mit erhöhtem
Alkoholkonsum (MetALD)
•       Alkohol-assoziierte Lebererkrankung (ALD)
•       Chronische Hepatitis B- und Hepatitis C-Virusinfektionen
•       Genetische und erbliche Faktoren

CCC – Was sind die Ursachen?

Das CCC ist eine eher seltene auftretende Form von primärem Leberkrebs,
doch die Häufigkeit ist in den letzten Jahren gestiegen. Die wichtigsten
Ursachen für CCC sind:

•       Chronische Entzündungen der Gallengänge – wie bei der Primär
Sklerosierenden
Cholangitis (PSC)
•       Gallengangszysten (Choledochuszysten)
•       Gallengangsparasiten
•       Leberzirrhose und chronische Lebererkrankungen
•       Exposition toxischer Substanzen

HCC und CCC – gemeinsame Risikofaktoren

Beide Formen der primären Lebertumoren – HCC und CCC – haben einige
gemeinsame Risikofaktoren. Dazu zählen insbesondere Risikofaktoren, welche
chronische Leberentzündungen und Leberschäden verursachen können, wie
beispielsweise:

•       Diabetes und Metabolisches Syndrom
•       Ungesunde Lebensweise, die durch Übergewicht, Bewegungsmangel und
eine fett-
und zuckerreiche Ernährung gekennzeichnet ist

Um das Risiko von primären Lebertumoren zu senken, sind Prävention,
frühzeitige Diagnose und die Behandlung von Lebererkrankungen
entscheidend. Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere für Risikopatienten,
sind wichtig, um Lebertumoren frühzeitig zu diagnostizieren und dadurch
die Behandlungschancen zu verbessern.

Mehr Informationen zum 25. Deutschen Lebertag und alle bislang im Rahmen
des diesjährigen Deutschen Lebertages veröffentlichten Presseinformationen
finden Sie unter: https://www.lebertag.org.

Ausrichter und Ansprechpartner des 25. Deutschen Lebertages:

Deutsche Leberhilfe e. V., Prof. Dr. Christoph Sarrazin,
Vorstandsvorsitzender
Krieler Straße 100, 50935 Köln ● Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
https://www.leberhilfe.org

Deutsche Leberstiftung, Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender
Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover ● presse@deutsche-leberstiftung.de
https://www.deutsche-leberstiftung.de

Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und
Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-
Liga) e. V., Prof. Dr. Peter R. Galle, Mitglied des Wissenschaftlichen
Beirats
Friedrich-List-Straße 13, 35398 Gießen ● geschaeftsstelle@gastro-liga.de
https://www.gastro-liga.de

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