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Genozid an den Herero und Nama: Deutsch-namibisches Fotoprojekt will Beitrag zur Versöhnung leisten

Herero-Mädchen mit Kriegsgefangenenmarken  Museum für Völkerkunde Hamburg
Herero-Mädchen mit Kriegsgefangenenmarken Museum für Völkerkunde Hamburg
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Herero-Mädchen mit Kriegsgefangenenmarken  Museum für Völkerkunde Hamburg
Herero-Mädchen mit Kriegsgefangenenmarken Museum für Völkerkunde Hamburg

Mehr als 110 Jahre nach dem Genozid an den Herero und Nama durch die
„Kaiserliche Deutsche Schutztruppe“ im damaligen Deutsch-Südwestafrika
(Namibia) arbeitet ein deutsch-namibisches Team unter Leitung von Prof.
Dr. Jürgen Zimmerer vom Historischen Seminar der Universität Hamburg einen
umfangreichen Fundus kolonialer Fotoquellen auf. Dies geschieht in enger
Zusammenarbeit mit der „Forschungsstelle Hamburgs (post-)koloniales Erbe“
und dem Museum für Völkerkunde Hamburg. Ziel ist es, zur historischen
Aufklärung über den Genozid beizutragen und so einen Ansatz zur Versöhnung
zu bieten. Das Projekt wird von der Gerda-Henkel-Stiftung mit 210.000 Euro
gefördert.

Im Projekt zur „Visual History of the Colonial Genocide“ arbeiten drei
namibische Künstlerinnen und Künstler sowie eine deutsche Historikerin mit
den mehr als 1000 Fotos, die deutsche Soldaten, Wissenschaftler und
Reisende zwischen 1900 und 1918 – also zur Zeit des ersten Genozids – in
Namibia machten.


„Die Bilder erlauben einen neuen, unvermittelten Blick auf die tragischen
Geschehnisse von vor 114 Jahren, die die Geschichte Namibias und
Deutschlands zusammenbindet“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Jürgen
Zimmerer. „Es ist wichtig, dass junge Menschen aus beiden Ländern diese
Geschichte gemeinsam erarbeiten und sie so ein Stück weit auch
überwinden“, meint der Historiker.

„Mich interessiert der fotografische Vergleich vor und nach dem Genozid an
meiner Nation“, sagt die namibische Künstlerin Vitjitua Ndjiharine, die
mit ihren Collagen das historische Leid beschreibt: „Heute spürt man Stolz
– auch auf die gemeinsame deutsch-namibische Vergangenheit und Stolz auf
den gelungenen Wiederaufbau unserer Kultur“.

„Uns ist es ein großes Anliegen unsere Archive zu öffnen und aus
verschiedensten Perspektiven zu erforschen“, so Prof. Dr. Barbara
Plankensteiner, die Direktorin des Museums für Völkerkunde Hamburg:
„Gerade die wissenschaftliche und künstlerische Aufarbeitung aus
namibischer Sicht stellt neue Fragen an dieses koloniale Archiv.“

2019 präsentieren Vitjitua Ndjiharine, die Multimedia-Künstlerin Nicola
Brandt, der Performance-Künstler Mushaandja sowie die Hamburger
Historikerin Ulrike Peters die Ergebnisse in einer Abschlusspräsentation,
die auch in Windhoek gezeigt werden soll.

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