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Pop-up-Ladenlokal „repair and share” hat mitten in der Innenstadt
eröffnet.
Unter dem Motto „Reparieren statt Wegwerfen, Nutzen statt Besitzen“ ist ein
neuer Laden in der Innenstadt entstanden: Im Leerstand an der Kortumstraße 54

ist mit dem Projekt „repair and share Ruhr“ neues Leben eingezogen. Der Pop-
up-Store, der bis Ende Mai bleibt, sorgt dienstags bis samstags von 10 bis 18

Uhr für Informationen, Netzwerkarbeit, Infrastruktur und tägliche Veranstaltungen
zum Thema Nachhaltigkeit. Die Räumlichkeiten werden von Bochum Marketing
im Rahmen des Projektes „Tapetenwechsel – Kulturraum für Kreative“, einer der
Kernaktivitäten der Bochum Strategie 2030, zur Verfügung gestellt.
Das Projekt „repair & share Ruhr – Allianz für mehr Gemeinwohl“ ist eines von
neun Teilprojekten von „THALESruhr“, das Wissen und nachhaltige Projekte der
Hochschule Bochum der Allgemeinheit zur Verfügung stellen will. Das Ziel von
„repair and share“ ist es, über das Thema und das Projekt zu informieren, unter
anderem mit einer Ausstellung, und gleichzeitig zwischen den schon
vorhandenen Akteuren ein Netzwerk und eine Infrastruktur aufzubauen. Einige
Initiativen haben sich dem Projekt schon angeschlossen, etwa foodsharing.de
oder die „bib der dinge“, die einen Leihschrank („Shelfie“) in den Räumlichkeiten

platziert hat. Zudem finden sich Flyer von vielen verschiedenen Aktionen im Pop-
up-Ladenlokal, das übrigens komplett mit Leihgegenständen ausgestattet ist.

Tägliche Veranstaltungen
Ein weiteres großes Anliegen von „repair and share“ sind kostenlose
Veranstaltungen, an denen alle Interessierten teilnehmen können. Von Dienstag
bis Samstag finden jeden Tag ab 14 Uhr Aktionen statt, ob offene Werkstätten,
Gesprächsformate, Workshops oder Kunstaktionen. So werden etwa Notizbücher
aus Altpapier gebastelt oder alte Stoffe zu neuem Leben erweckt. Dabei werden
auch die Kooperationspartner mit eingebunden, etwa bei der 3D-Druck-Werkstatt
von „MachBar“ und der Reihe des „atelier automatique“ zum Thema „Wirtschaft
und Gemeinwohl“, das auch Kunstaktionen beinhaltet. Das Wochenprogramm
hängt jeweils im Schaufenster, mehr Infos gibt es im Netz:
https://www.hochschule-bochum.de/repair-share-ruhr.„Bewusstsein schaffen“
„Wir wollen ein Bewusstsein schaffen, das die Kultur des Reparierens und
Teilens etabliert“, sagt Josefine Habermehl, wissenschaftliche Mitarbeiterin der
Hochschule Bochum und Mitgründerin des atelier automatique: „Gleichzeitig
wollen wir ein Netzwerk aufbauen und eine gemeinsame Infrastruktur schaffen.
Es sollen nicht alle bei Null anfangen müssen. Hier können wir vieles
zusammendenken.“ Ideen für die Zukunft wären zum Beispiel eine
Ersatzteilbörse oder eine gemeinsame Schnittstelle für Software. Auf lange Sicht
soll sich das Projekt selbst tragen. Habermehl hofft auf viele Gäste in dem neuen
Pop-up-Ladenlokal: „Der Platz in der Innenstadt ist perfekt, es kommen immer
wieder Leute rein.“

Kernaktivität der Bochum Strategie 2030
Der „Kulturraum für Kreative“ ist eine von 50 Kernaktivitäten der Bochum
Strategie 2030, durch die Bochum noch lebens- und liebenswerter werden soll.
Bochum Marketing organisiert und vermarktet das Leerstandsmanagement im
Zuge des „Tapetenwechsels“, schafft Möglichkeitsräume, spürt geeignete
Objekte auf, vermittelt Kontakte, öffnet Türen, berät die Eigentümer und begleitet
die Kulturräume. Weitere Projektbeteiligte sind das Kulturbüro der Stadt Bochum,
Verantwortliche kultureller Institutionen, die Bochum Wirtschaftsentwicklung, das
Amt für Stadtplanung und Wohnen, Start-ups, die freie Szene, das Netzwerk
UniverCity Bochum sowie Immobilienbesitzer. Das Projekt wurde im
vergangenen Jahr ausgezeichnet und um drei Jahre verlängert.

Alle Informationen zum „Kulturraum für Kreative“ unter www.tapetenwechsel-
bochum.de und www.bochum.de/bochum-strategie.