Die Feuerwehr Duisburg und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt(DLR) arbeiten seit 2018 gemeinsam an einem Forschungsprojekt, welchesden feuerwehrtechnischen Einsatz sogenannter „Unmanned Aerial Vehicle“(UAV) untersuchen und weiterentwickeln soll. Hierzu wird eine spezielleDrohne genutzt, die heute auf der Feuer- und Rettungswache 5 an derRheindeichstraße in Duisburg-Homberg vorgestellt wurde.Die Drohne ist aus Fiberglas und Kevlar mit einer Waben-Sandwich-Strukturgefertigt und hat eine Spannweite von 2,80 Meter. Mit ihren Rotorblätternerreicht die 7,4 Kilogramm schwere Drohne eine Fluggeschwindigkeit vonrund 80 km/h. Lithium-Ionen-Batterien und weitere Module erlauben eineFlugdauer von bis zu 120 Minuten und eine Funkreichweite von 15Kilometern. Mit Schnellverschlüssen zur einfachen Montage kann sie durchnur eine Person aufgebaut und gestartet werden.Ende Juni wurde nun vom DLR ein Kamerasystem für die Feuerwehrdrohneentwickelt und bereitgestellt. Das Forschungsprojekt geht damit in eineentscheidende Phase. Die spezielle Kamera und die dafür entwickelteSoftware erlauben die georeferenzierte Darstellung aufgenommener Bilder indas Kartenmaterial des Einsatzleitrechners der Leitstelle und denEinsatzleitwagen. Die Bilder werden automatisch in ein Kartensystemübernommen und in der interaktiven Lagedarstellung angezeigt. DasBildmaterial hilft die Einsatzstelle zu vermessen, die Erkundung zubeschleunigen und anrückende Kräfte taktisch richtig zu positionieren.„Es ist beeindruckend, welcher Praxisnutzen sich mit solchen smartenTechnologien im harten Feuerwehralltag erzielen lässt. Denken wir nur an sounübersichtliche Großlagen wie der Brand auf der Schrottinsel vor einigenWochen. Ein kurzer Flug genügt und die Einsatzleitstelle kann sich ein Bildüber die Lage verschaffen. Das zeigt mir, dass Digitalisierung in dergesamten Stadtverwaltung ihren Platz hat“, betont Stadtdirektor undFeuerwehrdezernent Martin Murrack.„Dank des Technologie- und Wissenstransfers können unsere spezifischenBedürfnisse berücksichtigt werden und in die Entwicklung mit einfließen. Sowird es möglich, Informationen in Echtzeit bereitzustellen und die Sicherheitund Aufklärung bei Einsätzen weiter zu verbessern“, ergänzt Oliver Tittmann,Leiter der Feuerwehr Duisburg.Konzipiert wurde die Drohne von der Firma Quantum-Systems. DieVisualisierung von hochauflösenden Bilddaten der 50 Megapixel-Kamerawird mit dem System CommandX der Firma Eurocommand umgesetzt. DieseTechnik ermöglicht es, auf engstem Raum im Schwebeflug zu starten undauch zu landen. Im Gleitflug lassen sich so schnell große Distanzenüberbrücken.Es werden im Rahmen des Projektes noch weitere Anpassungen undVerbesserungen am System vorgenommen. Zukünftig ist auch beabsichtigt,den Flugpark mit weiteren Drohnen zu ergänzen, um ein möglichst breitesEinsatzspektrum abzudecken.
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