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Vortrag „Wut - Zum affektpolitischen Problem der Identität“

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Der Vortrag des Literaturwissenschaftlers Prof. Dr. Johannes Lehmann
(Universität Bonn) plädiert - vor dem Hintergrund der älteren und neueren
Diskursgeschichte des Zorns - dafür, Wut als genuin politische Emotion zu
verstehen.

Wut, so die These, fungiert als Alarmsystem für negative Energiebilanzen
und 'beobachtet' daher die Asymmetrie in der Verteilung von
Handlungsmacht. Mit der Analyse dieser politischen Dimension der Wut und
ihrer Korrelation mit 'Identität' können Wutphänomene (und ihre aktuellen
Artikulationen insbesondere von rechts und von den sogenannten Neuen
Rechten) als Elemente einer gesamtgesellschaftlichen Affektivität
verstanden werden.

Johannes Lehmann ist Professor für Neuere Deutsche Literatur- und
Kulturwissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Seine Forschungsschwerpunkte sind, neben der Literatur des 18. und 19.
Jahrhunderts, kulturwissenschaftliche Fragestellungen. Er beschäftigt sich
mit Literatur und Theorien der Gewalt sowie mit der Geschichte der
Emotionen.