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Stadt Bochum Infos: USB Bochum GmbH,Orange 4.0: Sensor spürt den Füllstand an Containern USB und Startup Zolitron messen drahtlos Füllstand an Glascontainern

Etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel ist der Sensor, der den Füllstand an den Glascontainern messen kann. Der vom Bochumer Startup Zolitron Technology GmbH entwickelte Sensor ist wartungsfrei und sammelt die benötigte Energie über eine Fotozelle.
Etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel ist der Sensor, der den Füllstand an den Glascontainern messen kann. Der vom Bochumer Startup Zolitron Technology GmbH entwickelte Sensor ist wartungsfrei und sammelt die benötigte Energie über eine Fotozelle.
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Etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel ist der Sensor, der den Füllstand an den Glascontainern messen kann. Der vom Bochumer Startup Zolitron Technology GmbH entwickelte Sensor ist wartungsfrei und sammelt die benötigte Energie über eine Fotozelle.
Etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel ist der Sensor, der den Füllstand an den Glascontainern messen kann. Der vom Bochumer Startup Zolitron Technology GmbH entwickelte Sensor ist wartungsfrei und sammelt die benötigte Energie über eine Fotozelle.

Zusammen mit dem Bochumer Startup-Unternehmen Zolitron Technology GmbH testet die USB Bochum GmbH aktuell Sensoren für die Füllstandsmessung an Sammelbehältern. Der neu entwickelte Sensor erkennt Vibrationen und überträgt diese Informationen über ein Funknetz. Eine Software erkennt, wie weit ein Behälter gefüllt ist und damit, ob eine Leerung nötig ist. Nach erfolgreicher Erprobung an Glascontainern sind die ersten Sensor-Prototypen in Serie gegangen und der Test wird auf 50 Container ausgeweitet. In Kombination mit drahtloser Datenübertragung und Integration in die USB-Planungssoftware, helfen die Sensoren Überfüllungen an Containerstandplätzen zu vermeiden. Diese Technik kann theoretisch auf alle Abfallarten ausgeweitet werden.
Entwickler des neuen Sensors ist das junge Bochumer Unternehmen Zolitron Technology GmbH, das von Dr.-Ing. Arndt-Hendrik Zinn in Bochum gegründet wurde. Dabei nutzen die Ingenieure des Unternehmens die neuartige Technologie des Micro-Energy-Harvesting. Der Sensor „erntet“ seine Energie über eine Fotozelle. „Aus Sonnen- oder Kunstlicht sammelt er Mikrowatt für Mikrowatt und hat für seine Aufgabe immer genügend Energie“, erklärt Arndt Zinn.
Viel Strom benötigt der Sensor nicht. Er braucht nur genügend Energie, um die Vibrationsdaten über das Funknetz Sigfox zu übertragen. Die prognostizierte Lebensdauer des Sensors wird von Zolitron mit bis zu zehn Jahren angegeben. Die Vibrationen werden mit derselben Technik gemessen, die erkennt, ob ein Smartphone hochkant oder im Querformat gehalten wird.
Für den USB ist diese Entwicklung interessant, da der Sensor klein, wartungsfrei und kostengünstig ist. Er wird einfach auf Abfallbehälter geklebt und benötigt weder Kabel noch Batterien. Der USB und Zolitron haben die Sensoren inzwischen erfolgreich an Glascontainern getestet. Jedes Mal, wenn Glas eingeworfen wird, sendet der kleine Kasten Rohdaten der Vibrationen an Zolitron. Dort passierte die eigentliche Entwicklungsarbeit. „Unsere Software hat gelernt, diese Daten zu interpretieren“, erläutert Zolitron-Projekt-Managerin Anke Behr. Zum Vergleich hat ein zweiter Sensor, der den Füllstand mit Ultraschall exakt vermessen kann, ebenfalls Daten an das Programm gesendet. Schließlich hat das Programm durch „zuhören“ und „vergleichen“ die Daten richtig zu deuten gelernt.

„Bei Glas war das noch relativ einfach. Wir haben deutliche Vibrationen, die durch den Behälter übertragen werden. Den nächsten Schritt nehmen wir jetzt mit Altkleidercontainern in Angriff“, so USB-IT-Leiter Peter Zacher. Anschließend soll die Technik auch an Papier, Altkleidercontainern oder Unterflurbehältern getestet werden.
Wenn die Sensoren reif für den Alltag sind, könnte die Tourenplanung für die Sammlung mit den Füllstandsdaten optimiert werden. „Die Daten können über smarte Vernetzung direkt auf den Tablets in den Müllsammelfahrzeugen angezeigt werden“, erklärt USB-Geschäftsführer Dr. Thorsten Zisowski. Der Fahrer kann so die reguläre Tour an den Bedarf anpassen.
Seit einiger Zeit benutzt der USB beispielsweise auf Abfallsammelwagen oder in Sperrmüllfahrzeugen mobile Logistik-Applikationen. Die Fahrzeuge sind über Tablets mit der Planungssoftware verbunden und können dort ihre Aufträge direkt bearbeiten. Die festgestellten Füllstände an den Sensoren können künftig auf den Tablets ebenfalls dargestellt werden, so dass der Fahrer jederzeit weiß, an welchen Containerstandplätzen am dringendsten geleert werden muss.