Stadt Bochum Infos:Für mehr Sauberkeit und Sicherheit: Bochumer Ordnungspartnerschaft besteht 20 Jahre


Kaugummiflecken auf dem Gehweg, Müll auf der Straße, Zigarettenrauch auf dem Bahnsteig. All dies ist verboten und stört viele Bürgerinnen und Bürger - zurecht. Die Stadt Bochum setzt daher seit 20 Jahren im Zuge der Ordnungspartnerschaft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, die im offenen Gespräch Ordnungssünderinnen und -sünder für ihr unerwünschtes Fehlverhalten sensibilisieren. Und es - so nötig - auch mit einem Verwarnungsgeld sanktionieren.
Gegründet haben die Partnerschaft im Oktober 1998 die Stadtverwaltung Bochum und die Polizeibehörde Bochum. Heute unterstützen neben zahlreichen städtischen Ämtern Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, BoGeStra, Bundespolizei, Krisenhilfe, Bahnhofsmission, Deutsche Bahn, die ISG Bermuda3eck und Werbegemeinschaften das Ordnungsamt und die Polizei bei ihren Rundgängen in der Bochumer Innenstadt und den Stadtteilen.
Abwechselnd für jeweils gut zwei Stunden sind die Teams, jeweils zu zweit, bis in den Abend in der Innenstadt auf Tour. Präsenz zeigen sie - klar erkennbar in einheitlicher Dienstkleidung - von früh bis spät. Sie achten auf Sauberkeit, Sicherheit und Ordnung - und sie sprechen Menschen an, die dagegen verstoßen. Zunächst freundlich und informativ. Wer allerdings klar gegen Verbote verstößt, muss mit Folgen für sein störendes Verhalten rechnen. So ist zum Beispiel das Rauchen im Bahnhof verboten. Wer die Hinweisschilder ignoriert und sich eine Zigarette in der Wartehalle, auf den Verteilerebenen, Rolltreppen oder Bahnsteigen anzündet, begeht eine Ordnungswidrigkeit. 50 Euro beträgt das Verwarnungsgeld.
Auch anderes Fehlverhalten können die Ordnungspartner ahnden - unter anderem wenn Hundebesitzerinnen und -besitzer das „große Geschäft“ ihres Tieres nicht entfernen (50 Euro), wenn Mann (oder Frau) eine Pinkelpause im Gebüsch oder an einer Hausecke erledigt (40 Euro), wenn Müll nach der Mittagspause auf der Bank oder im Blumenbeet liegen bleibt (20-35 Euro). Für Grölen oder Pöbeln, vor allem unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, kann es einen Platzverweis und ein Verwarnungsgeld von 50 Euro geben. Darüber informiert das Ordnungsamt mit der so genannten „Roten Karte“. Regelmäßiges Deeskalations- und Sicherheitstraining, auch zur Selbstverteidigung, helfen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Ordnungsdienst.
Doch oft ist dies auf den Rundgängen gar nicht nötig. Vielfach sind es die Bürgerinnen und Bürger, die den Kontakt zu den Ordnungspartner suchen, weil sie Fragen haben. Fragen nach dem Weg zum Hauptbahnhof, der nächsten Haltestelle, dem Rathaus, einer Apotheke oder dem nächsten öffentlichen WC. Manchmal gibt es Hinweise, zum Beispiel auf störendes Verhalten „da vorne“, manchmal mit der Bitte einzuschreiten. Manche Hinweise, wie auf wilde Müllkippen, geben die Teams der Ordnungspartnerschaft an zuständige Stellen weiter - in diesem Beispiel an das Umwelt- und Grünflächenamt, den Technischen Betrieb oder den Umweltservice Bochum. Dazu sind die Ordnungspartner gut vernetzt und nach 20 Jahren gemeinsamer Arbeit gut eingespielt. Halbjährlich tauschen sie sich im Koordinierungskreis zudem über konkrete, aktuelle Themen aus.
„Als Ordnungspartner bewerten die Kreispolizeibehörde und wir als Stadtverwaltung die bestehende Ordnungspartnerschaft durchweg als positiv und zielführend“, sagt Irmgard Gulan, Leiterin des Ordnungsamtes.