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Stadt Dortmund Infos:Ab 12. März, „Grenzschicht“: Naturzeichnungen von Thomas Autering im Torhaus Rombergpark

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 Thomas Autering im Torhaus RombergparkDie städtische Galerie im Torhaus Rombergpark präsentiert Naturzeichnungen
des Künstlers Thomas Autering: Vom 12. März bis 2. April sind
Grafit-Arbeiten des Dortmunder in der städtischen Galerie zu sehen. Titel
der Ausstellung: „Grenzschicht“. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.


Wo hört die sichtbare Oberfläche einer Pflanze, eines Insekts auf, was
befindet sich unter der Hülle oder in den für das Auge verborgenen Tiefen?
In diesem Spannungsverhältnis zwischen den Schichten, zwischen dem Inneren
und Äußeren der Dinge, zwischen Wahrnehmung und Emotion, zwischen Abbild
und Abstraktion bewegen sich die Naturzeichnungen von Thomas Autering. Er
lotet diese Grenze aus, reduziert auf den Strich als Mittel, auf Modulation
durch Überlagerung der Linien, spontane Entwicklung während des Entstehens
und raumgreifende Gestik.


Wie eine flüchtige Skizze beginnt Thomas Autering seine Zeichnungen,
verdichtet sie durch schnelle Bewegungen zu tiefschwarzen Flächen, die sich
gegen das Weiß des Papiers abheben. Die Linienführung ist spontan und
unruhig. Viele Linien und Striche überlagern sich, nie entsteht eine
homogene Fläche; immer bleibt das fiebrige Spiel der Bewegung, die den
Moment des Zeichnens festzuhalten scheint. Ohne Korrekturmöglichkeit sind
diese Zeichnungen Ergebnis eines einzigen, kraftvollen Arbeitsganges.


Auterings Zeichnungen haftet das Fragmentarische, das Unvollendete an. Ein
Reiz, dessen er sich wohl bewusst ist und weshalb er sich für das Medium
der Zeichnung entschieden hat. Sein Credo: „Ich benötige keine Farbe, keine
Malerei, keine Skulptur. Die Zeichnung ist autark.“ Sie lässt ihm alle
Möglichkeiten des Ausdrucks. Die reine Verwendung des Graphitstiftes bietet
ihm hierfür einen großen Spielraum, den er variationsreich auszuschöpfen
sucht.


Das Ausloten von Eindimensionalität der Linie einerseits und das Erzeugen
von Räumlichkeit durch die schwarze Graphitfläche andererseits sind ihm
besonders wichtig: „Durch den Hell-Dunkel-Kontrast kann ich modellieren,
Strukturen von Oberflächen schaffen. Die Linie als solche hat keine
Dimension, aber durch die Überlagerung der Linien erlangt die Zeichnung
Räumlichkeit.“ Mit dem öligen, weichen Graphitstift werden Linien
übereinander gelagert und schaffen in ihrer Dichte mal mehr, mal weniger
Volumen. Durch das schnelle Auftragen des Graphits entstehen Schraffuren,
die das Schwarz lebendig erscheinen lassen. Durch den ständigen Wechsel der
Linien, glänzt je nach Lichteinfall die Graphitoberfläche und gewinnt Tiefe
und Plastizität. „Das Schwarz meiner Zeichnungen ist keine reine Fläche;
sie ist nicht homogen, sondern beinhaltet Unruhe in der Tiefe. Darin ist
Leben enthalten“, umschreibt Autering diese bewusst hervorgerufene Wirkung.


Ausgangspunkt  einer Zeichnung ist immer ein Vorhandenes, ein Objekt oder
Modell. Nach den ersten Linien folgt ein Loslösen vom Objekt. Die Zeichnung
verselbständigt sich, ohne dass die Herkunft verloren geht. Nun folgt der
Zeichner Autering dem Spiel der Linien. Das Verworrene, im Dickicht des
lebendigen Schwarz, und die anfänglich weiße Papierfläche lassen eine neue
Räumlichkeiten entstehen.


Die Kombination dieser Plastizität und die eigene Art von Thomas Auterings
Gebrauch des Illusionismus bringt eine Zeichnung zustande, die auf den
ersten Blick zwischen zwei Welten pendelt und in einer unbekannten
Zwischenwelt stehen geblieben ist. Der ursprüngliche Ausgangspunkt des
Gegenstandes wurde verlassen, aber nicht aufgegeben, eine zweite
Distanzierung von der Zeichenfläche, durch Verdichtung und
Aufeinanderschichtung, bringt das Bild in einen halbdimensionalen Zustand.


Vita


Thomas Autering (Jahrgang 1970) studierte an der FH Münster Objekt-Design.
Seit 2007 lebt er in Dortmund und ist Mitglied im Westfälischen
Künstlerbund Dortmund und Mitbegründer der blam!  Produzentengalerie.


Mehr zum Künstler unter www.autering.com


Die Ausstellung ist dienstags bis samstags zwischen 14 und 18 Uhr und
sonntags/feiertags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Veranstalter ist das Kulturbüro Dortmund in Zusammenarbeit mit der
Künstlervereinigung „Dortmunder Gruppe“.