Umfrage zeigt: Mittelstand schultert Integrationsleistung
Eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zu Jahresbeginn zeigt das große Engagement des deutschen Mittelstands bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Dazu erklärt NRW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW):
„Das außergewöhnliche Engagement der mittelständischen Wirtschaft bei der Flüchtlingsintegration zeigt, dass sich der Mittelstand den Herausforderungen seiner Zeit stellt und dass soziale Großbaustellen ohne die Wirtschaft vor Ort scheitern müssen. Es ist daher allerhöchste Zeit, dass auch die Politik in der Integrationspolitik aus dem Projektmodus herausfindet und effektive Leitplanken einzieht, die eine Integration im Sinne des Förderns und Forderns in Deutschland institutionalisiert. Integrationserfolge am Arbeitsmarkt stehen und fallen mit der unbürokratischen Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen und der arbeitsmarktnahen sprachlichen und fachlichen Qualifikation. Wir fordern zudem eine grundsätzliche Aufhebung der Vorrangprüfung, die noch immer als hohe Erwerbshürde den Arbeitsmarktzugang erschwert, in allen Bundesländern. Der lokale Mittelstand schultert in Deutschland 80 Prozent der Ausbildungsleistung. Es wäre daher fahrlässig, die Forderungen der mittelständischen Wirtschaft bei der künftigen Justierung der Integrationspolitik nicht im ausreichenden Maße zu berücksichtigen.“
Das IW hatte 600 mittelständische Unternehmen ab 250 Mitarbeitern befragt und herausgefunden, dass sich drei Viertel der Befragten mit Spenden, Ausbildungs- und Arbeitsplatzangeboten für Flüchtlinge einbringen. Etwa jeder zweite Betrieb gab an, Flüchtlinge bei der Integration in den Arbeitsmarkt in geringem bis sehr hohem Maße zu unterstützen. 62 Prozent bieten Asylbewerbern Praktikumsplätze an, 48 Prozent stellen Ausbildungsplätze zur Verfügung. Darüber berichtet an diesem Freitag die „Rheinische Post“ aus Düsseldorf.
Internet: www.nrw.bvmw.de
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