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Schweiz: Theatersport mit Improphil im Casineum Grand Casino Luzern, besucht und kommentiert von Marvin Müller

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Theatersport ImprophilDie Luzerner Combo Improphil lud zum Improtheater-Battle und viele Besucher folgten. Als Sparring-Partner war dies Mal das Improtheater Konstanz zu Besuch. Charmant und bärtig führte Anna Steiner durch den Abend und für die musikalische Unterstützung zeichnete Andreas Meili verantwortlich. Ein Riesenspass vor vollen Rängen.

Erst mal muss ich erwähnen, dass ich als absoluter Rookie und ohne jegliche Vorbereitung an dieses Event bin. Ich hatte zwar schon viel Gutes über diese Theatersport-Abende gehört, wollte den Anlass aber unvoreingenommen besuchen. Da auch schon oft über solche Improtheater geschrieben wurde, wende ich mich vor allem an die Leser, welche bisher noch nicht das Vergnügen hatten und schicke voraus: Holt dieses Versäumnis nach! Es lohnt sich!

Ein Hirsch an der Wand? Nein, Mario Müller improvisiert

 

Das Prinzip ist einfach: Zwei Theatergruppen treten im Kampf um die Gunst des Publikums an und nur eine kann gewinnen. Es gibt verschiedene „Disziplinen“ in welchen die Künstler antreten, aber welche das sind wird erst kurz vor der eigentlichen Szene bestimmt. Es ist also tatsächlich ein Wettkampf, aber auf freundschaftlicher Basis, wie man als Zuschauer sehr schnell bemerkt. Denn die Gruppen haben auch Szenen, die sie gemeinsam bewältigen müssen und in denen dann die jeweilige Spontanität und die kreativen Inputs bewertet werden. Was im Vordergrund steht, ist aber immer der Spass. Sei es für die Schauspieler auf der Bühne oder für das Publikum im Saal.

Dieses wird nämlich ins „Stück“ mit einbezogen und steuert so das Geschehen massgeblich mit, was zu ziemlich absurden und überaus witzigen Momenten führt. So kann der Schlüsselbund eines Besuchers auf der Bühne schon Mal zu nem Rasiermesser umfunktioniert werden, oder ein laut gerufener Einwurf wird spontan zum Musicalstück verwurstet. Gerne wird zwischendurch auch mal eine La-Ola-Welle angerissen oder alle dürfen mittanzen. Am Schluss einer jeden Runde wählt das Publikum den Sieger und Punkte werden verteilt, bis am Schluss des Abends der definitive Sieger erkoren wird.

Mario Müller (l) und Simone Schwegler unter vollem Körpereinsatz und dem Einfluss zweier Besucher

 

Reto Bernhard (l) und Randulf Lindt interagieren mit zwei ahnungslosen BesuchernFür Improphil hat es am letzten Freitag leider nicht gereicht. Randulf Lindt und Reto Bernhard mussten den Sieg an ihre Freunde vom Bodensee abtreten. Mario Müller und Simone Schwegler vom Improtheater Konstanz überzeugten das Publikum und konnten die imaginäre Trophäe mit nach Hause nehmen. Dieser Sieg wurde ihnen von Improphil aber sportsmännisch vergönnt und alle waren sich einig: Alle Mitwirkenden waren Sieger der Herzen. Auch Anna Steiner, welche mit ebenso viel Spontanität wie die Schauspieler durch den Abend führte und jeweils die einzelnen “Disziplinen“ ankündigte und als Schiedsrichter fungierte, überzeugte vollends und hatte das Publikum von Anfang an im Griff, was eventuell auch mit ihrem Conchita Wurst-Tribute-Bart zu tun haben könnte. Und auch der Pianist Andreas Meili begeisterte mit seinem Können und traf immer im richtigen Moment den richtigen Ton. Eine hohe Kunst bei so vielen verschiedenen Themen, die an so einem Anlass behandelt werden. Als Besucher verlässt man einen Theatersport-Abend mit einem Lächeln auf dem Gesicht und voller Faszination und Bewunderung für so viel Kreativität, Spontanität und Mut. Wer sich selbst von der Einmaligkeit einer solchen Uraufführung (Schliesslich ist jeder Theatersport-Anlass einmalig) überzeugen will, hat die Gelegenheit das nächste Mal am Mittwoch, 28. Mai in der Chollerhalle Zug. Der Vorverkauf läuft über www.chollerhalle.ch

Text und Fotos: www.marvinmueller.ch

www.improphil.ch

Kolumnen von Marvin Müller werden unterstützt von der Buchhaltung Untertor, Sursee www.untertor.ch

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