Frauenherzen im Fokus: Das sollten Frauen über ihr Herz wissen
Frauenherzen schlagen anders: Unterschiede bei Warnzeichen und
Risikofaktoren für Herzerkrankungen zu wissen, kann die Lebensqualität
verbessern oder gar Leben von Frauen retten.
Darüber informiert die
Herzstiftung auch mit dem Comic „Frauenherzen im Fokus“
Für Frauen – wie für Männer – sind Herzerkrankungen wie Koronare
Herzkrankheit (KHK), Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen der häufigste
Grund für Krankenhauseinweisungen und vorzeitigen Tod. Nur dass diese
Erkrankungen bei Frauen aufgrund des hormonellen Schutzes meist etwa zehn
Jahre später als bei Männern auftreten. Am häufigsten sterben Frauen an
der KHK mit über 51.000 Sterbefällen (2023), darunter rund 17.500 am
Herzinfarkt, der längst keine „Männerkrankheit“ darstellt. „Kommen Frauen
in die Wechseljahre, können die hormonellen Veränderungen die
Risikokonstellation für Herz und Gefäße zusätzlich verschärfen. Die
Wechseljahre verlangen von Frauen daher besondere Aufmerksamkeit für ihren
Herzschutz“, betont Prof. Dr. Christiane Tiefenbacher, Vorstandsmitglied
der Deutschen Herzstiftung. „Allerdings können auch jüngere Frauen weit
vor der Menopause an Herz und Gefäßen erkranken und, wenn auch seltener
als im hohen Alter, einen Herzinfarkt erleiden oder an einer Herzschwäche
erkranken. Dafür müssen wir Frauen mehr sensibilisieren“, so die
Chefärztin der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am
Marien-Hospital Wesel, anlässlich der Initiative Go Red for Women® der US-
amerikanischen Herzgesellschaft (American Heart Association, AHA) mit
Aktionen am 7. Februar rund um die Herzgesundheit bei Frauen mit vielen
Infos unter <https://herzstiftung.de/fraue
Mehr Herzschutz für Frauen: Gut informiert richtig handeln
Die Herzstiftung nimmt die Initiative der AHA zum Anlass, um auch
hierzulande Frauen für ihre Herzgesundheit zu sensibilisieren, aktuell mit
dem Sonderdruck „Frauenherzen im Fokus“. Im Comic-Format sensibilisiert
die Fallgeschichte der 36-järhigen alleinerziehenden Emma Frauen für die
Ursachen und Symptome des weiblichen Herzinfarkts. Anschaulich in Bildern
und leicht verständlichen Texten macht der Fall deutlich, wie wichtig es
für Frauen ist, genau auf ihre Beschwerden zu schauen und im Zweifel Hilfe
zu holen. Dafür bietet der von Herzspezialisten begleitete Comic aktuelles
Wissen der geschlechtersensiblen Medizin bei Frauen wie: Ursachen und
Symptome des Herzinfarkts, Lebensstilmaßnahmen, physiologische
Besonderheiten und ihre Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System (z.B.
Hormone, Wechseljahre, Einnahme der „Pille“). Der Comic „Frauenherzen im
Fokus“ (32 Seiten) kann kostenfrei bei der Herzstiftung unter Tel. 069
955128-400 oder unter <https://herzstiftung.de/beste
werden.
Herzinfarkt-Warnsignale: Symptome werden verschieden wahrgenommen
Was Frauenherzen so besonders macht, zeigt sich am Beispiel Herzinfarkt,
der bei Frauen anhand der Symptome oftmals nicht so klar zu erkennen ist
wie bei Männern. „Häufiger als bei Männern können bei Frauen weniger
eindeutige Symptome auftreten, etwa Atemnot, ein Ziehen in den Armen,
unerklärliche Müdigkeit, Angstzustände, Schweißausbruch, Übelkeit oder
Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch oder im Rücken“, erklärt die Kardiologin
Prof. Tiefenbacher. Bei Frauen kommt es häufig vor, dass der typische
Brustschmerz als Hauptsymptom des Herzinfarkts nicht im Vordergrund steht
wie bei den Männern, sondern andere Symptome. Informationen zu den
Symptomen des weiblichen Herzinfarkts: <https://herzstiftung.de
/herzinfarkt-frauen-symptome>
Comic „Frauenherzen im Fokus“: Aufklärung bildhaft als „Story“
Um den weiblichen Herzinfarkt geht es auch in dem Herzstiftung-Comic
„Frauenherzen im Fokus“. Eindrücklich erzählt der Comic aus der
Perspektive von Emma, Unternehmensmanagerin in Vollzeit und
alleinerziehende Mutter eines siebenjährigen Sohnes, wie sie einen
Herzinfarkt erlitt und nur dank ihrer Nachbarin überlebte. Der Comic
greift mit Emmas Notfall ein nicht untypisches Szenario für einen
Herzinfarkt einer jüngeren Frau deutlich diesseits der 50 auf, die im
Dauerstress ihres eng getakteten Berufs- und Familienalltags die Vorboten
eines Herzinfarkts nicht richtig zu deuten weiß. „Ich versuchte, allem
gerecht zu werden und merkte nicht, wie viel Kraft mich das eigentlich
kostete“, so Emma, als sich Symptome eines drohenden Herzinfarkts bereits
einstellen: „In besonders stressigen Momenten fühlte es sich manchmal so
an, als säße ein Elefant auf meiner Brust. Meist verging das Gefühl nach
ein paar Minuten.“ Der Comic lässt die Protagonistin weitere, untypischere
Herzinfarkt-Symptome erleben wie starke Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit
und Erbrechen sowie ein Hitzegefühl. Nur dank ihrer Nachbarin Helene, die
ihre Symptome richtig deutet und sofort reagiert, indem sie den
Rettungsdienst über den Notruf 112 alarmiert, kann Emmas Herzinfarkt
gerade noch rechtzeitig medizinisch versorgt werden. „Der Comic vermittelt
mit dieser Geschichte aus dem Alltag einer jungen Frau wichtiges
medizinisches Wissen für Frauen über die Vorgeschichte und die teils
unspezifischen Symptome eines weiblichen Herzinfarkts“, sagt die
Kardiologin und Gefäßspezialistin Prof. Tiefenbacher.
Regelmäßig zum Vorsorge-Check-up
Die Deutsche Herzstiftung rät Frauen (wie Männern) vor diesem Hintergrund
zur Vorsorgeuntersuchung ab 40 Jahren – bei familiärer Vorbelastung früher
– um regelmäßig Blutdruck, Blutzucker, Blutfette (Cholesterin) und
Körpergewicht zu kontrollieren. Das kann der regelmäßige Gesundheits-
Check-up bei Hausärztin oder Hausarzt sein, der ab 18 Jahren einmalig und
ab 35 Jahren alle drei Jahre erfolgt (zahlt die Krankenkasse). „Dadurch
lassen sich unerkannte Risikokrankheiten für Herzinfarkt, Schlaganfall und
Herzschwäche aufdecken“, erklärt Tiefenbacher. „Diese Vorsorge ist
wichtig. Denn einen hohen Blutdruck oder zu hohes LDL-Cholesterin spürt
man nicht“, warnt Tiefenbacher. Außerdem sollten Frauen (wie Männer) auf
regelmäßige Bewegung (am besten an frischer Luft) und gesunde Ernährung
achten sowie nicht rauchen und auf Alkohol möglichst verzichten.
Risiko durch Bluthochdruck besonders nach der Menopause
Die Wechseljahre (Menopause) wirken sich unterschiedlich auf die
kardiovaskuläre Gesundheit bei Frauen aus. Beispiel Bluthochdruck: Kommen
Frauen in die Wechseljahre, verdoppelt sich ihr Risiko, einen
Bluthochdruck zu entwickeln, weil der Östrogenspiegel im Blut in der
Menopause sinkt. Das weibliche Geschlechtshormon sorgt dafür, dass die
Gefäße elastisch bleiben, wirkt blutdrucksenkend und schützt vor Herz-
Kreislauf-Erkrankungen. Gleichzeitig steigt der Spiegel des Hormons
Testosteron. Das führt unter anderem dazu, dass Frauen verstärkt in der
Bauchregion Fett einlagern. Die Gefahr dabei: Bauchfett produziert selbst
Hormone, die den Appetit anregen und damit dafür sorgen, dass Frauen
zunehmen. Auch lassen diese Hormone den Blutdruck steigen. Bei vielen
Frauen in und nach den Wechseljahren kommen neben dem Übergewicht Ängste
und Schlafstörungen als weitere Risiken dafür hinzu, Bluthochdruck zu
entwickeln. „Frauen sollten deshalb wachsam für ihren Blutdruck sein und
ihn regelmäßig beim Arzt messen lassen oder ihn selbst messen“, rät die
Kardiologin Prof. Tiefenbacher. Denn ein nicht ausreichend behandelter
Bluthochdruck ist eines der gefährlichsten Risiken für Schlaganfall,
Herzinfarkt und andere schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie
Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Über die Hormonersatztherapie und
Bluthochdruck informiert die Herzstiftung unter <https://herzstiftung.de
/frauen-bluthochdruck>
(wi)
Service rund ums Thema Frauenherzen
Weiterführende Links mit hilfreichen Informationen
<www.herzstiftung.de/frauenher
<www.herzstiftung.de/frauenher
Podcast: <www.herzstiftung.de/podcast-f