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Deutsche-Diabetes-Studie begrüßt 1.000 Probanden in Düsseldorf

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Prof. Dr. Michael Roden (3.v.l.), Vorstand am Deutschen Diabetes-Zentrum und Leiter der Deutschen Diabetes-Studie, mit Michaela Schwellnus (4.v.l.), der 1.000 Studienteilnehmerin der DDS.  DDZ
Prof. Dr. Michael Roden (3.v.l.), Vorstand am Deutschen Diabetes-Zentrum und Leiter der Deutschen Diabetes-Studie, mit Michaela Schwellnus (4.v.l.), der 1.000 Studienteilnehmerin der DDS. DDZ

In Deutschland leben rund 6,5 Millionen Menschen mit Diabetes. Damit liegt
Deutschland im europäischen Vergleich an zweiter Stelle. Die seit mehr als
zehn Jahren am federführenden Standort in Düsseldorf, dem Deutschen
Diabetes-Zentrum (DDZ), durchgeführte Deutsche Diabetes-Studie hat nun den
1.000 Studienteilnehmer in die Studie eingeschlossen. In dieser bundesweit
an acht Standorten des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD)
organisierten Studie werden Menschen mit einem neu diagnostizierten
Diabetes untersucht. Dabei wird erforscht, wie sich der Diabetes im Laufe
der Zeit verändert und welche Faktoren für die Entwicklung von
Folgeerkrankungen verantwortlich sind.

Düsseldorf (DDZ) – Weltweit zählen Diabetes und seine Folgen zu den zehn
häufigsten Todesursachen. Klinische Studien wie die multizentrische
Deutsche Diabetes-Studie spielen zur Weiterentwicklung personalisierter
Präventions- und Therapieansätze eine entscheidende Rolle. Sie
funktionieren nur, wenn sich Betroffene beteiligen. Michaela Schwellnus
aus Moers ist am DDZ die 1.000 Studienteilnehmerin der Deutschen Diabetes-
Studie. Bundesweit nehmen insgesamt bislang 1.520 Teilnehmer an der Studie
teil. „Mein Herzenswunsch ist, mehr über meinen kürzlich diagnostizierten
Typ-1-Diabetes und all die Zusammenhänge zu erfahren“, sagt sie. Besonders
schwer sei der 46-Jährigen gefallen, ihrer Tochter zu erklären, dass sie
an Diabetes erkrankt sei. „Ich mache mir um die Langzeitschäden, die durch
den Diabetes entstehen können, Sorgen. Meiner Tochter habe ich immer
erzählt, dass ich 120 Jahre alt werde“, so Schwellnus weiter. „Durch die
Studie erhalte ich umfassende Informationen, um Folgeerkrankungen zu
vermeiden und langfristig mit meinem Diabetes leben zu können“.

Bis heute sind molekulare Vorgänge in den Zellen bei Patienten mit
Diabetes und die ursächlichen Mechanismen, die für langzeitige
Schädigungen im Verlauf der Zeit auftreten nicht vollständig aufgeklärt.
„Studienteilnehmer wie Frau Schwellnus sind uns wichtig. Sie helfen der
Forschung weiter und profitieren auch selbst von der intensiven
medizinischen Betreuung“, betont Prof. Dr. Michael Roden, Vorstand am
Deutschen Diabetes-Zentrum und Leiter der Deutschen Diabetes-Studie. Ziel
dieser Multicenterstudie sei es, Risikogruppen zu identifizieren, um in
der Zukunft Komplikationen zu verhindern oder zumindest zu verzögern, so
Roden weiter.

Häufig ist die Diagnose zu Beginn der Erkrankung unklar, da nicht
eindeutig ist, welcher Diabetes-Typ vorliegt. 95 Prozent der Betroffenen
haben einen Typ-2-Diabetes. Bei ihnen liegt eine Störung der
Insulinwirkung vor. Die Ausprägung der Insulinresistenz ist sehr variabel
und daher für den Einzelnen relevant. Ergebnisse der Deutschen Diabetes
Studie zeigen, dass bereits bei sieben Prozent der Betroffenen mit neu-
diagnostiziertem Diabetes erste Hinweise auf Nervenfunktionsstörungen
vorliegen. Diese sehr frühen klinisch nicht fassbaren Nervenschädigungen
sind mit einer Insulinresistenz assoziiert. Patientinnen und Patienten
sollten daher sehr individuell betreut begleitet werden, um Folgeschäden
frühzeitig zu verhindern.

Deutsche Diabetes-Studie (DDS):
Die Deutsche Diabetes-Studie (DDS) beobachtet Patienten mit einem neu-
diagnostizierten Typ-1- oder Typ-2-Diabetes im ersten Jahr nach Diagnose
über 10 Jahre hinweg. Ziel der Deutschen Diabetes-Studie ist es, frühe
Marker für unterschiedliche Verlaufsformen des Diabetes zu identifizieren,
um neue Behandlungskonzepte zu entwickeln und gezielt einsetzen zu können.
So können frühzeitig auftretende Warnzeichen für spätere Komplikationen
entdeckt und zugelassene Therapieverfahren parallel miteinander verglichen
werden. Auch der Einfluss der Gene auf den Verlauf der Erkrankung wird mit
dieser Studie untersucht. Die Studie wird deutschlandweit an acht
Standorten im Rahmen des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD)
durchgeführt: Berlin/Potsdam, Dresden, Düsseldorf, Heidelberg, Leipzig,
Lübeck, München und Tübingen.

Teilnehmer der Deutschen Diabetes-Studie erhalten kostenlos die Chance zur
Früherkennung diabetischer Folgeerkrankungen wie Nerven-, Gefäß- und
Netzhautschädigungen. Bei Interesse an der Studienteilnahme senden Sie
bitte eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..