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Startschuss für den Gesundheitscampus Tübingen-Esslingen

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Symbolische Schlüsselübergabe: Rektor Prof. Maercker, Prof. Zipfel (Uni Tübingen), Dekanin Prof. Elsbernd und Pflegedirektor Klaus Tischler (Uniklinikum Tübingen) - von links.  Foto: Hochschule Esslingen
Symbolische Schlüsselübergabe: Rektor Prof. Maercker, Prof. Zipfel (Uni Tübingen), Dekanin Prof. Elsbernd und Pflegedirektor Klaus Tischler (Uniklinikum Tübingen) - von links. Foto: Hochschule Esslingen

Die Hochschule Esslingen mit ihrer Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und
Pflege hat große Pläne: Am heutigen Mittwoch (8. November) hat die
Hochschule den Startschuss für einen Gesundheitscampus Tübingen-Esslingen
gegeben. Zusammen mit der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen
und dem Universitätsklinikum Tübingen geht die Fakultät dieses besondere
Projekt an. Der Gesundheitscampus ist in der Esslinger Weststadt
angesiedelt. Auf rund 500 Quadratmetern werden hier voraussichtlich ab dem
Wintersemester 2018/2019 Studierende in ganz neuen Studiengängen
unterrichtet.

Die Partner aus Tübingen und Esslingen richten gemeinsam vier neue
berufsqualifizierende Studiengänge für Gesundheitsberufe ein. Dies sind im
Einzelnen:

•       Der Bachelorstudiengang „Pflege“ an den Standorten Tübingen und
Esslingen mit insgesamt 60 Studienplätzen. Der Studiengang wird
voraussichtlich im Wintersemester 2018/2019 starten.
•       Der Masterstudiengang „Pflegewissenschaft“ am Standort Esslingen.
•       Der Masterstudiengang „Population Based Medicine“ am Standort
Tübingen.
•       Der Bachelorstudiengang „Hebammenwesen“ am Standort Tübingen.

Das Besondere daran: Die neuen Bachelorstudiengänge sollen ausnahmslos
ohne vorherige Ausbildung beruflich qualifizieren und zu einer Zulassung
in Gesundheits- und Pflegeberufen führen. Die Hochschule Esslingen bietet
bereits seit 1999 die Bachelorstudiengänge Pflege/Pflegemanagement und
Pflegepädagogik an, die allerdings eine abgeschlossene Berufsausbildung
etwa als Gesundheits- und Krankenpflegerin oder Hebamme voraussetzen.

Bundesweit ein einmaliges Modellprojekt

Der Esslinger Hochschulrektor Prof. Dr. Christian Maercker sagte bei der
Eröffnung des neuen Campus: „Für unsere Hochschule hat der
Gesundheitscampus eine besondere Bedeutung - wir sind stolz auf diese
Kooperation. Die Hochschule Esslingen hat hohe Kompetenz in der
angewandten Lehre und Forschung bei der Pflege, die Universität und das
Uniklinikum Tübingen bringen ihre exzellenten medizinischen Fachkenntnisse
ein. Wir haben hier ein ganz besonderes Modellprojekt angestoßen, dass es
so noch nicht gibt.“

Dass eine Hochschule für angewandte Wissenschaften mit einer Universität
und einem Uniklinikum zusammenarbeitet und beruflich qualifizierende
Studiengänge in den Gesundheitsberufen anbietet, ist auch ein bundesweit
erstmalig entwickeltes Studienmodell.

Pflegeberuf auf hochschulischem Niveau erlernen

Prof. Dr. Astrid Elsbernd, Dekanin der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit
und Pflege an der Hochschule Esslingen: „Dieser neue primärqualifizierende
Pflegestudiengang ermöglicht

Studierenden, den Pflegeberuf auf einem hochschulischen Niveau zu erlernen
und zu vertiefen und so eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung zu
erlangen. Dies ist vor dem Hintergrund der immer

komplexer werdenden Anforderungen an die Pflegenden zwingend nötig:
Aktuelles pflegerisches Fachwissen gelangt so zuverlässig in die Praxis.“

„Mit den neuen Studiengängen reagieren wir auf den wachsenden Bedarf in
den typischen Gesundheitsfachberufen“, sagte Prof. Dr. Stephan Zipfel,
Studiendekan der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen: „Zudem
ist das medizinische Fachwissen, über das insbesondere Pflegerinnen und
Pfleger in Krankenhäusern der Maximalversorgung verfügen müssen, in den
letzten Jahrzehnten derart angewachsen, dass in vielen Fällen die
klassische Berufsausbildung an ihre Grenzen stößt.“

Spezialisierung auf Kranken- oder Altenpflege beim Bachelor

Der neue Bachelorstudiengang „Pflege“ wird im Rahmen eines Studiums von
sieben Semestern neben einer generalistischen Ausrichtung  auch eine
Wahlvertiefung in der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege
ermöglichen. Für die praktischen Studienanteile kooperieren die beiden
Hochschulen mit dem Universitätsklinikum Tübingen sowie weiteren Partnern
in der Region.

Der Bachelorstudiengang „Hebammenwesen“, der primär in Tübingen verortet
ist, umfasst  ebenfalls eine Dauer von sieben Semestern. Das Studium soll
Fachkräfte ausbilden, die über wissenschaftliche Kompetenz verfügen, in
der Lage sind, die praktischen Herausforderungen einer Hebammentätigkeit
zu bewältigen und ihr medizinisches Handeln wissenschaftlich fundiert
reflektieren können. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse sollen so rascher
als bisher Eingang in die Versorgungspraxis finden. Die Medizinische
Fakultät Tübingen kooperiert bei diesem Studiengang insbesondere mit der
Universitäts-Frauenklinik.

Masterstudiengänge umfassen jeweils drei Semester

Die beiden Masterstudiengänge werden jeweils drei Semester umfassen und
wenden sich an Absolventen mit einem pflegebezogenen oder
gesundheitsbezogenen Hochschulabschluss.

Der geplante Masterstudiengang „Population Based Medicine“ ist
englischsprachig und somit international und interdisziplinär angelegt.
Übergeordnetes Ziel dieses Master-Programms ist es, die Expertise aus den
Gesundheitswissenschaften und der Medizin aus einer internationalen
Perspektive zusammenzubringen.

Der Masterstudiengang „Pflegewissenschaft“ vermittelt überwiegend
fachwissenschaftliche Vertiefungen sowie Methoden der empirischen
Sozialforschung.