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Internationaler Netzwerkknoten des Gesundheitsschutzes – G20 im RKI

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Risiken für die Gesundheit der Bevölkerung kennen keine Grenzen. „Komplexe
gesundheitliche Fragen wie das wachsende Problem der
Antibiotikaresistenzen, neuartige Erreger aus dem Tierreich oder schwere
Krankheitsausbrüche können nur gemeinsam angegangen werden, über
fachliche, institutionelle und Ländergrenzen hinweg“, das betont Lothar H.
Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts anlässlich des erstmaligen
Treffens der Public-Health- und Veterinär-Public-Health-Institute der
G20-Staaten am 13.9.2017 im RKI. Es ist geplant, die Zusammenarbeit
fortzuführen und die nationalen Institute aus dem Umweltbereich
einzubinden.

Das RKI hat seine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Koordination von
Public-Health-Maßnahmen in den vergangenen Jahren zunehmend auch
international ausgebaut, die Internationalisierung ist auch ein
Schwerpunkt der Strategie RKI 2025.

Die Expertise des Robert Koch-Instituts ist zunehmend gefragt, um das
stärkere internationale Engagement Deutschlands im Gesundheitsschutz zu
unterstützen. RKI-Mitarbeiter sind bei zahlreichen Projekten des Global-
Health-Programms des Bundesministeriums für Gesundheit und des Deutschen
Biosicherheitsprogramms des Auswärtigen Amtes aktiv. Auch am Europäischen
Medizincorps und an der Schnell Einsetzbaren Expertengruppe bei
Gesundheitsgefährdungen, die das Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung 2015 gegründet hat, ist das RKI beteiligt.
Beim Ebola-Ausbruch 2014/2015 absolvierten RKI-Wissenschaftler und
technische Angestellte mehr als 80 Einsätze in Westafrika. 2016 hat die
Weltgesundheitsorganisation das RKI zum WHO-Kooperationszentrum für neu
auftretende Infektionen und biologische Gefahren ernannt. Für Masern und
Röteln sowie für Polio ist das RKI seit Jahren Referenzlabor für die WHO-
Region Europa.

Die internationalen Aufgaben des Robert Koch-Instituts wurden im Juli 2017
mit der Novellierung des Infektionsschutzgesetzes gesetzlich verankert.
Die Zusammenarbeit kann sowohl die dauerhafte wissenschaftliche
Zusammenarbeit mit Einrichtungen in Partnerstaaten umfassen als auch die
Ausbildung von Personal sowie die Unterstützung im Bereich der
epidemiologischen Risikobewertung und des Krisenmanagements. Explizit
wurde festgelegt, dass Personal des RKI im Ausland eingesetzt werden darf.

Das Treffen der Public-Health- und der Veterinär-Public-Health-Institute
der wichtigsten Industrieländer findet zum ersten Mal statt. Anlass ist
die Präsidentschaft Deutschlands bei G20, dem Forum der 20 führenden
Industrie- und Schwellenländer. Erstmals ist die globale Gesundheit Thema
bei G20, insbesondere die nachhaltige Verbesserung der Gesundheitssysteme
in Entwicklungs- und Schwellenländern sowie der weltweite Kampf gegen
Antibiotikaresistenzen. Im Mai 2017 trafen sich erstmals bei G20 auch die
Gesundheitsminister, die dortige Krisensimulationsübung der Minister wurde
vom RKI mitentwickelt. Zum wachsenden Engagement Deutschlands im
internationalen Gesundheitsschutz hat die Fachzeitschrift Lancet ein
Sonderheft veröffentlicht, das im Juli 2017 im Robert Koch-Institut
vorgestellt worden ist.

Zu dem Treffen der nationalen Public-Health- und der Veterinär-Public-
Health-Einrichtungen am 13. und 14.9.2017 in Berlin hat das
Bundesministerium für Gesundheit eingeladen, die Institutsleiter kommen am
Nachmittag des ersten Tags im RKI zusammen. Die Einladung hatte das RKI
gemeinsam mit dem Friedrich-Loeffler-Institut, dem Bundesinstitut für
Risikobewertung und dem Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit ausgesprochen. Mit diesen Instituten arbeitet das
RKI seit langem eng zusammen.

Weitere Informationen: www.rki.de/internationales