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Wirtschaft

Kiel Trade Indicator 05/23: Welthandel stagniert, aber wieder mehr Container auf See unterwegs

Der Welthandel tritt im Mai auf der Stelle. Die Entwicklung großer
Volkswirtschaften ist von nur moderaten Veränderungen bei Importen und
Exporten geprägt (Vergleich zum Vormonat, preis- und saisonbereinigt).
Dies zeigt das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator. Weltweit
steigt die Menge verschiffter Container. Trotz jüngst starker offizieller
Zahlen werden deutsche Exporte durch den Chinahandel zunehmend belastet.

Das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator für Mai weist für den
Welthandel im Vergleich zum Vormonat April einen Rückgang von 0,3 Prozent
aus (preis- und saisonbereinigt).

Für Deutschland zeigt der Kiel Trade Indicator ein Plus bei den Exporten
(+1,5 Prozent) und einen Rückgang bei den Importen (-0,7 Prozent). Die EU-
Werte deuten für die Exporte auf eine rote Null (-0,2 Prozent), für die
Importe auf einen Zuwachs (+1,3 Prozent) hin.

Im Handel der USA ist im Vormonatsvergleich ein Rückgang der Exporte (-1,8
Prozent) und ein kleines Plus (+0,5 Prozent) bei den Importen zu
verzeichnen. Die Zahlen für China liegen sowohl bei Exporten (+1,6
Prozent) als auch Importen (+0,9 Prozent) im grünen Bereich.

„Sowohl der weltweite Handel insgesamt als auch der Handel großer
Volkwirtschaften entwickelt sich im Mai mehr oder weniger seitwärts. Die
große Erholung nach dem globalen Dämpfer im vergangenen Winterhalbjahr
lässt also nach wie vor auf sich warten. Um die großen Preisschwankungen
bereinigt laufen die deutschen Exporte nun schon seit zweieinhalb Jahren
seitwärts“, sagt Vincent Stamer, Leiter des Kiel Trade Indicator.

Für den deutschen Export wird zunehmend der Handel mit China zur
Belastung. Der Exportwert deutscher Waren nach China ist im Zeitraum von
Januar bis April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent gefallen,
trotz jüngst starker Handelszahlen. Laut Chinesischer Statistikbehörde
haben sich Exporte anderer Nationen ins Reich der Mitte teilweise noch
deutlich gravierender reduziert: Die Exporte von Japan nach China sind um
über 18 Prozent, die aus dem Vereinigten Königreich sind um rund 17
Prozent gefallen. Die Vereinigten Staaten exportieren 2 Prozent weniger.

„Die Handelsstatistiken zeigen, dass China zunehmend Importe aus
Industriestaaten durch eigene Produktion ersetzt. Das ist ein negativer
Impuls für den Welthandel. Ein Lichtblick für den globalen Warenaustausch
bildet die leichte positive Tendenz des globalen Containerhandels seit
Beginn des Jahres, sowie die einhergehende Auflösung der Schiffsstaus“, so
Stamer.

Der Trend im weltweiten Containerhandel zeigt seit gut 6 Monaten nach
oben, und die Menge an verschifften Containern steigt. Mit 13,9 Millionen
Standardcontainern wurde im Mai allerdings immer noch über 1 Prozent
weniger verschifft als vor einem Jahr.

Weltweit stehen nur noch 6,8 Prozent aller verschifften Waren im Stau, was
dem Durchschnitt der Jahre vor der Pandemie entspricht.

Die nächsten Aktualisierungen des Kiel Trade Indicator erfolgen am 20.
Juni (ohne Medieninformation) und am 5. Juli (mit Medieninformation für
die Handelsdaten im Juni).

Weitere Informationen zum Kiel Trade Indicator und die Prognosen für alle
75 Länder finden Sie auf www.ifw-kiel.de/tradeindicator.

Über den Kiel Trade Indicator

Der Kiel Trade Indicator schätzt die Handelsflüsse (Im- und Exporte) von
75 Ländern und Regionen weltweit sowie des Welthandels insgesamt. Im
Einzelnen umfassen die Schätzungen über 50 Länder sowie Regionen wie die
EU, Subsahara-Afrika, Nordafrika, den Mittleren Osten oder Schwellenländer
Asiens. Grundlage ist die Auswertung von Schiffsbewegungsdaten in
Echtzeit. Ein am IfW Kiel programmierter Algorithmus wertet diese unter
Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz aus und übersetzt die
Schiffsbewegungen in preis- und saisonbereinigte Wachstumswerte gegenüber
dem Vormonat.

Die Auswertung erfolgt zweimal im Monat. Um den 20. (ohne Pressemeldung)
für den laufenden und den folgenden Monat und um den 5. (mit
Pressemeldung) für den vergangenen und den laufenden Monat.

An- und ablegende Schiffe werden dabei für 500 Häfen weltweit erfasst.
Zusätzlich werden Schiffsbewegungen in 100 Seeregionen analysiert und die
effektive Auslastung der Containerschiffe anhand des Tiefgangs gemessen.
Mittels Länder-Hafen-Korrelationen können Prognosen erstellt werden, auch
für Länder ohne eigenen Tiefseehafen.

Der Kiel Trade Indicator ist im Vergleich zu den bisherigen
Frühindikatoren für den Handel deutlich früher verfügbar, deutlich
umfassender, stützt sich mit Hilfe von Big Data auf eine bislang
einzigartig große Datenbasis und weist einen im Vergleich geringen
statistischen Fehler aus. Der Algorithmus des Kiel Trade Indikators lernt
mit zunehmender Datenverfügbarkeit dazu (machine learning), so dass sich
die Prognosegüte im Lauf der Zeit weiter erhöht.

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Urlaubsgeld: 47 Prozent aller Beschäftigten bekommen es – mit Tarifvertrag 74 Prozent

Neue Auswertung des WSI-Tarifarchivs

Urlaubsgeld: 47 Prozent aller Beschäftigten bekommen es – mit Tarifvertrag
74 Prozent

In Zeiten hoher Inflation sind Sonderzahlungen wie das Urlaubsgeld ein
besonders willkommener Beitrag zur Haushalts- und Reisekasse. In
Deutschland erhalten aber lediglich etwas weniger als die Hälfte (47
Prozent) aller Beschäftigten in der Privatwirtschaft Urlaubsgeld. Zu
diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Online-Befragung des Internet-Portals
Lohnspiegel.de, das vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut
(WSI) der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird.

Für die Analyse wurden die Angaben von fast 60.000 Beschäftigten aus dem
Zeitraum von Anfang Mai 2022 bis Ende April 2023 ausgewertet.

Ob Beschäftigte Urlaubsgeld erhalten oder nicht, hängt von mehreren
Faktoren ab. Der mit Abstand wichtigste ist die Tarifbindung. So erhalten
74 Prozent der Beschäftigten in tarifgebundenen Unternehmen der
Privatwirtschaft Urlaubsgeld, gegenüber nur 35 Prozent der Beschäftigten
in Unternehmen ohne Tarifvertrag (siehe auch Abbildung 1 in der pdf-
Version dieser PM; Link unten).

Wer bekommt das Urlaubsextra? Unterschiede nach Beschäftigten- und
Unternehmensmerkmalen

In Ostdeutschland wird nach wie vor deutlich seltener Urlaubsgeld gezahlt
als in Westdeutschland. Während im Osten 34 Prozent der Beschäftigten
Urlaubsgeld erhalten, sind es im Westen 49 Prozent. Dieser Unterschied ist
in erster Linie auf die deutlich geringere Tarifbindung im Osten
Deutschlands zurückzuführen. Nach den Ergebnissen des IAB-Betriebspanels
arbeiteten 2021 in Westdeutschland  54 Prozent der Beschäftigten in
Betrieben mit Tarifvertrag. In Ostdeutschland waren es nur 45 Prozent.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Größe des Unternehmens. Denn die
Wahrscheinlichkeit, Urlaubsgeld zu erhalten, steigt mit zunehmender
Beschäftigtenzahl an (ebenfalls Abbildung 1). Auch hier besteht eine enge
Korrelation mit der Tarifbindung, da in großen Unternehmen häufiger ein
Tarifvertrag gilt. Auch bei den Geschlechtern zeigen sich deutliche
Unterschiede: Während die Hälfte aller Männer (50 Prozent) in Betrieben
arbeiten, die ein Urlaubsgeld zahlen, erhalten nur 41 Prozent der Frauen
eine entsprechende Sonderzahlung.

Schließlich hängt die Wahrscheinlichkeit, Urlaubsgeld zu erhalten, auch
mit der Höhe des monatlichen Verdienstes zusammen. Von den Beschäftigten
mit einem niedrigen Bruttomonatslohn von weniger als 2.300 Euro erhalten
nur 38 Prozent Urlaubsgeld. In den darüberliegenden Gruppen mit einem
Monatsverdienst zwischen 2.300 und 4.000 Euro sowie von mehr als 4.000
Euro sind es hingegen 48 bzw. 50 Prozent (siehe auch Abbildung 2 in der
pdf-Version). Auch in dieser Hinsicht besteht ein enger Zusammenhang mit
der Tarifbindung, da Befragte aus dem Niedriglohnsektor deutlich seltener
nach Tarif bezahlt werden.

Große Bandbreite beim tarifvertraglichen Urlaubsgeld

Die Höhe des tarifvertraglich vereinbarten Urlaubsgeldes fällt je nach
Branche sehr unterschiedlich aus: Zwischen 180 und 2.686 Euro bekommen
Beschäftigte in der mittleren Vergütungsgruppe dieses Jahr als tarifliches
Urlaubsgeld (ohne Berücksichtigung von Zulagen/Zuschlägen, bezogen auf die
Endstufe der Urlaubsdauer). Das zeigt die aktuelle Auswertung des WSI-
Tarifarchivs für 22 Tarifbranchen (siehe Abbildung 3 sowie die Tabellen 1
und 2 in der pdf-Version; Stand: Ende April 2023). Am wenigsten
Urlaubsgeld bekommen Beschäftigte in der Landwirtschaft und im Hotel- und
Gaststättengewerbe. Die höchsten Zahlungen erhalten Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer unter anderem in der Holz- und Kunststoffverarbeitung, in der
Papier verarbeitenden Industrie, in der Metallindustrie, in der
Druckindustrie, im Kfz-Gewerbe, im Versicherungsgewerbe, im Einzelhandel,
im Bauhauptgewerbe und in der Chemischen Industrie.

Im Westen ist das Urlaubsgeld in vielen Branchen immer noch höher als in
Ostdeutschland. Ausnahmen bilden u. a. das Versicherungsgewerbe, die
Chemische Industrie, die Druckindustrie und das Gebäudereinigungshandwerk,
in denen jeweils in Ost- und Westdeutschland das gleiche Urlaubsgeld
gezahlt wird. Im öffentlichen Dienst und in der Eisen- und Stahlindustrie
gibt es kein gesondertes tarifliches Urlaubsgeld, da es mit dem
Weihnachtsgeld zu einer einheitlichen Jahressonderzahlung zusammengefasst
wird. Auch im Bankgewerbe und in einigen Branchentarifverträgen der
Energiewirtschaft gibt es kein tarifliches Urlaubsgeld.

Gegenüber dem Vorjahr hat sich das tarifliche Urlaubsgeld in 8 von 22 der
hier untersuchten Branchen erhöht. Dies gilt insbesondere für diejenigen
Branchen, in denen das Urlaubsgeld als ein bestimmter Prozentsatz der
Tarifentgelte festgelegt wird. Hierzu gehören im Jahr 2023 das
Bauhauptgewerbe, die Eisen- und Stahlindustrie, der Einzelhandel, die
Druckindustrie, das Gebäudereinigungshandwerk, die Holz und Kunststoff
verarbeitende Industrie, die Papier verarbeitende Industrie und das
Versicherungsgewerbe. Die Erhöhungen des Urlaubsgeldes folgten demnach den
allgemeinen Tariferhöhungen und lagen überwiegend zwischen 1,6 und 2,5
Prozent. Den höchsten Zuwachs beim Urlaubsgeld gab es mit 6,5 Prozent in
der Eisen- und Stahlindustrie sowie mit 8,7 Prozent im
Gebäudereinigungshandwerk.

„Ursprünglich war das seit den 1960er Jahren in vielen Branchen
eingeführte tarifvertragliche Urlaubsgeld dafür gedacht, um mehr
Beschäftigten einen Jahresurlaub zu ermöglichen“, sagt der Leiter des WSI-
Tarifarchivs, Prof. Dr. Thorsten Schulten. „Aktuell dürfte das Urlaubsgeld
hingegen bei vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eher ein
willkommener Puffer sein, um die hohen Belastungen durch die stark
gestiegenen Lebenshaltungskosten zu tragen.“ Umso schlimmer sei es, „dass
die Beschäftigten im Niedriglohnsektor einmal mehr zu den Verlierern
gehören, da sie deutlich seltener in Unternehmen mit Tarifvertrag arbeiten
und deshalb auch zumeist beim Urlaubsgeld leer ausgehen.“

Informationen zur WSI-Lohnspiegel-Datenbank:

Für die Auswertung zur Häufigkeit von Urlaubsgeld wurden die Angaben von
59.215 Beschäftigten ausgewertet, die zwischen dem 1. Mai 2022 und dem 30.
April 2023 an einer kontinuierlichen Online-Erhebung des WSI-Portals
Lohnspiegel.de teilgenommen haben. Die Umfrage ist nicht repräsentativ,
erlaubt aber aufgrund der hohen Fallzahlen detaillierte Einblicke in die
Arbeitswelt. Nicht berücksichtigt wurden Beschäftigte des öffentlichen
Dienstes, bei denen das Urlaubs- und Weihnachtsgeld seit der Tarifreform
des Jahres 2005 in einer einzigen Jahressonderzahlung zusammengefasst
wird. Lohnspiegel.de ist ein nicht-kommerzielles Angebot der Hans-Böckler-
Stiftung.

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RWI/ISL-Containerumschlag-Index: Belebung des Welthandels

Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und
Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im April gegenüber
dem Vormonat auf saisonbereinigt 121,2 Punkte gestiegen. Damit verstärkt
sich der Zuwachs des Containerumschlags leicht.

Das Wichtigste in Kürze:

• Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und
Logistik (ISL) ist saisonbereinigt im April auf 121,2 Punkte gegenüber dem
Vormonat (revidiert 119,2) gestiegen.

• In den chinesischen Häfen wurde der Containerumschlag sogar noch stärker
ausgeweitet. Der Index erhöhte sich im April auf 138,9 Punkte gegenüber
135,3 Punkten im März.

• In den europäischen Häfen scheint sich der Containerumschlag allmählich
zu stabilisieren. Der Nordrange-Index wichtiger kontinentaleuropäischer
Häfen an der Nordsee ist im April gegenüber dem Vormonat von 94,9 auf 96,4
gestiegen. Eine grundlegende Trendwende bedeutet dies aber noch nicht. Die
Trendkomponente des Nordrange-Index ist nach wie vor abwärtsgerichtet.

• Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index für Mai 2023 wird am 29. Juni 2023
veröffentlicht.

Zur Entwicklung des Containerumschlag-Index sagt RWI-Konjunkturchef
Torsten Schmidt: „Der weltweite Containerumschlag hat sich nach einem
schwachen Start ins Jahr etwas belebt. In Europa bleibt der
Containerumschlag aber nach wie vor hinter den übrigen Weltregionen
zurück. Die hohe Inflation und die gestiegenen Zinsen dämpfen weiterhin
die Nachfrage nach internationalen Produkten.“

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Torsten Schmidt, Tel.: (0201) 8149-287

Originalpublikation:
https://www.rwi-
essen.de/presse/wissenschaftskommunikation/pressemitteilungen/detail/rwi-
isl-containerumschlag-index-belebung-des-welthandels

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Dr. Dominik Groll (https://www.ifw-kiel.de/de/experten/ifw/dominik- groll/), Leiter Arbeitsmarktanalyse am IfW Kiel, kommentiert die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Lohnentwicklung im 1. Quartal 2023, wonach die Reallöhne das sechste Qu

Dr. Dominik Groll (https://www.ifw-kiel.de/de/experten/ifw/dominik-
groll/
), Leiter Arbeitsmarktanalyse am IfW Kiel, kommentiert die aktuellen
Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Lohnentwicklung im 1. Quartal
2023, wonach die Reallöhne das sechste Quartal in Folge gesunken sind:

„Auch wenn die Reallöhne abermals zurückgegangen sind, dürften die
stärksten Verluste nun überstanden sein. Möglicherweise steigt die
Kaufkraft der Arbeitnehmer bereits im laufenden Jahr wieder, spätestens
aber im nächsten Jahr dürfte es soweit sein.

Im ersten Quartal 2023 war der Rückgang der Reallöhne mit 2,3 Prozent
bereits geringer als in den beiden Quartalen zuvor. Grund ist, dass die
Inflationsrate auf hohem Niveau leicht nachgab und zugleich die
Bruttomonatsverdienste verstärkt zulegten.

Die allgemeine Teuerung wird im Laufe dieses Jahres weiter nachlassen. Die
Nominallöhne werden zudem weiter kräftig steigen. Ein starkes Indiz
hierfür sind die jüngsten Tarifabschlüsse, wie in der Metall- und
Elektroindustrie, im öffentlichen Dienst von Bund und Gemeinden und bei
der Deutschen Post, bei denen kräftige Tarifverdienstzuwächse sowie hohe
Einmalzahlungen („Inflationsausgleichsprämie“) vereinbart wurden.

Ob die Reallöhne im Durchschnitt des laufenden Jahres bereits wieder höher
ausfallen werden als im vergangenen Jahr, die Arbeitnehmer also erstmals
seit dem Jahr 2019 Kaufkraft hinzugewinnen, ist noch nicht ausgemacht. Ein
leichtes Plus ist dabei ebenso denkbar wie ein leichtes Minus.

Spätestens im kommenden Jahr dürften die Nominallöhne dann aber deutlich
stärker steigen als die Verbraucherpreise. Mit etwas Glück könnten die
Reallohnverluste, die sich zwischen 2020 und 2022 auf rund 5 Prozent
aufsummiert haben, dann sogar wettgemacht sein. Vom Vorkrisentrend – also
dem Reallohnniveau, das ohne Pandemie und Energiekrise realistisch wäre –
wäre man allerdings immer noch weit entfernt.”

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