Zum Hauptinhalt springen

RWI/ISL-Containerumschlag-Index: Welthandel bleibt trotz Lockdown in Europa stabil

Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und
Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im Februar
saisonbereinigt um 0,8 Punkte  auf nun 123,0 gestiegen. Der weltweite
Containerumschlag bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau. In den
europäischen Häfen ist er leicht zurückgegangen.

Das Wichtigste in Kürze:
• Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und
Logistik (ISL) ist saisonbereinigt im Februar leicht von (revidiert) 122,2
auf 123,0 gestiegen.
• Der Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftlichen Entwicklung
im nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt, ist leicht zurückgegangen,
von (revidiert) 117,5 auf 115,0. Damit zeigen sich im Containerumschlag
bisher kaum Belastungen des Lockdowns in vielen europäischen Ländern.
• Auch in den chinesischen Häfen ist der Umschlag etwas zurückgegangen. In
den übrigen Häfen ist der Containerumschlag moderat gestiegen.
• Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index für März 2021 wird am 30. April 2021
veröffentlicht.

Zur Entwicklung des Containerumschlag-Index sagt RWI-Konjunkturchef
Torsten Schmidt: „Der erneute Lockdown in vielen europäischen Ländern
belastet den Containerumschlag bisher kaum. Insgesamt zeigt er sich
weltweit recht robust.“

  • Aufrufe: 75

Hannover Messe 2021: Intelligentes Material, das Flugzeuge aerodynamischer und den Alltag hygienischer macht

Aerodynamik bei Autos und Flugzeugen ist wichtig, um Treibstoff zu sparen.
Eine neuartige Methode, die dies steuert und zugleich
geschwindigkeitsunabhängig ist, bietet das Start-up „CompActive“ an, eine
Ausgründung der TU Kaiserslautern: Das von den Forscher*innen entwickelte
intelligente Material passt sich dank Formgedächtnis-Draht automatisch an
wechselnde Bedingungen an. So lassen sich mithilfe der biegsamen Aktoren
auch Behälter, die Lebensmittel enthalten, berührungslos – unter
hygienischen Bedingungen – öffnen. Auf der digitalen Hannover Messe vom
12. bis 16. April ist CompActive mit der flexiblen Technologie am
Gemeinschaftsstand Forschung und Innovation Rheinland-Pfalz präsent.

Dank ihrer fächerförmig gespreizten Federn an den Flügelenden können Adler
bei relativ niedriger Geschwindigkeit in der Luft kreisen. Die Federn
sorgen dafür, dass sie möglichst effizient unterwegs sind. Erspähen sie
ein Beutetier, stürzen die Vögel in Windeseile zu Boden. Die Flügel passen
sich dabei an die neuen Bedingungen an.

Flugzeuge sind nicht so flexibel. Für eine gewisse Effizienz sorgen
Komponenten wie etwa Winglets, eine Art gebogene Verlängerung an den
Spitzen der Tragflächen. „Ein weiteres Beispiel sind Turbulatoren“, sagt
Dr. Moritz Hübler, Geschäftsführer und Mitbegründer von CompActive. „Sie
bestehen aus vielen kleinen Störflächen und stabilisieren auf der
Flügeloberfläche die Strömung, damit Piloten langsamer fliegen können. In
beiden Fällen handelt es sich allerdings um starre Bauelemente. „Da sie
sich nicht automatisch während des Flugs anpassen, ist die Aerodynamik
immer nur für bestimmte Geschwindigkeiten ausgelegt“, ergänzt Hüblers
Kollegin Patricia Stöbe.

Ganz anders ist hingegen die Technologie, die das fünfköpfige Team um
Hübler und Stöbe entwickelt hat. Die Aktoren passen sich zum Beispiel
automatisch an verschiedene Geschwindigkeiten und Temperaturen an. Dabei
kommen Drähte aus einer Formgedächtnislegierung zum Einsatz. „Darunter
versteht die Fachwelt das Phänomen, dass diese Drähte nach einer
Verformung wieder ihre alte Form annehmen“, erläutert Hübler. Sie bestehen
aus einer Nickel-Titan-Verbindung. „Erwärmen sich die Drähte,
beispielsweise durch elektrischen Strom, ziehen sie sich zusammen“, fährt
der Forscher fort. Die Drähte sind auf einer biegsamen Platte aufgebracht.
Ein Zusammenziehen der Drähte führt ähnlich wie bei unserer Muskulatur
dazu, dass sich das Material krümmt.

„Gegenüber herkömmlichen Techniken, die zum Beispiel auf Druckluft oder
elektrische Motoren setzen, hat unser aktives Material ein geringeres
Gewicht und benötigt weniger Volumen“, erläutert Stöbe. Zudem lassen sich
die Aktoren auf individuelle Kundenwünsche maßschneidern. „Wir bieten sie
in verschiedenen Größen an und sie können auf unterschiedlichen
Materialien, wie zum Beispiel auf faserverstärktem Kunststoff oder Metall,
zum Einsatz kommen“, so Stöbe. Die Aktoren lassen sich zudem auf
unterschiedliche Art auf Bauteile aufbringen und in elektrische Systeme
einbinden. „Neben der einfachen Ausführung mit Klebefilm oder Niet lassen
sich die Module auch mit Flüssigklebstoff, Bolzen oder Schrauben
aufbringen. Die elektrische Kontaktierung an den Messingdraht kann zum
Beispiel über Löt-, Schweiß- oder Steckverbindungen erfolgen“, sagt Hübler
weiter. In ihrem Unternehmen „CompActive“ entwickelt das Team das Material
zur Marktreife mit Ziel, künftig in Serie zu produzieren. Es hat sich den
Aufbau bereits patentieren lassen.

Einsatzgebiete für die flexible Technologie

Mit dem Material sind zahlreiche Funktionen denkbar, zum Beispiel spalt-
und knickfreie Flugzeugklappen, die die Aerodynamik für unterschiedliche
Geschwindigkeiten automatisch verbessern und damit Energie sparen. Auch
Turbulatoren lassen sich damit einfach per Knopfdruck ausfahren. „Damit
sind langsamere, steilere und sicherere Landeanflüge möglich, ohne dass
die Effizienz leidet“, sagt Hübler.

Ein anderes Einsatzgebiet ergibt sich bei Fahrzeugen, um den
Spritverbrauch – ähnlich wie bei Flugzeugen – zu senken. „Man könnte sie
für eine automatische Optimierung der Aerodynamik nutzen, egal ob man in
der Stadt oder auf der Autobahn unterwegs ist“, sagt Stöbe. Als
Demonstrator nutzt CompActive eine geschlossene Aero-Felge für maximale
Effizienz und Reichweite. Der Trick ist, dass die verbauten Aktoren nach
starken Bremsvorgängen oder Passabfahrten von ganz alleine
Lüftungsöffnungen im der sonst geschlossenen Oberfläche erzeugen.

Zudem entwickelt CompActive aktuell, um dem gestiegenen Bedarf nach
hygienischen Alltagslösungen nachzukommen, „berührungslose“
Öffnungsmechanismen. Die Aktoren sind herkömmlichen Elektromotoren
überlegen, weil sie schnell, absolut lautlos und unempfindlich gegen über
Flüssigkeiten sind. Damit lassen sich berührungslos öffnende Abfallsammler
in der heimischen Küche oder im öffentlichen Raum ebenso wie sich von
Zauberhand öffnende Buffetbehälter im Gastgewerbe realisieren. Nicht
zuletzt ist die Technik auch für Lüftungsanlagen, Highspeed-Löse- und
Verriegelungsaufgaben und bei neuartigen Lampen-Designs interessant.

Anhand von Funktionsmustern kann das Team eindrucksvoll demonstrieren, wie
sich das Plus an Flexibilität auswirkt: Darunter ein Flugzeugflügel, in
dem sechs Aktoren verbaut sind, die sich getrennt voneinander ansteuern
lassen, die aktive Aero-Felge mit fünf autarken Lüftungsklappen oder ein
Hochgeschwindigkeits-Aktor, der innerhalb weniger Millisekunden mehrere
Zentimeter Auslenkung erreicht.

Neben Hübler und Stöbe arbeiten Daniel Vogelsanger, Nicolà Hammann und
Nils Neblung mit im Start-up. Das Vorhaben des Start-ups wurde als „EXIST-
Forschungstransfer-Projekt“ am Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe
(IVW) vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Bei ihrer Arbeit sind
die Jungunternehmer von der TU Kaiserslautern sowie dem IVW unterstützt
worden. Mittlerweile hat das Team in Neustadt an der Weinstraße eigene
Räumlichkeiten bezogen, um eine erste Serienproduktion vorzubereiten.

Weitere Informationen unter www.compactive.de

  • Aufrufe: 70

Equal Pay Day

Am heutigen Tag haben Frauen durchschnittlich so viel verdient wie Männer
im Zeitraum von Januar bis Dezember 2020, sie mussten dafür also 47
Arbeitstage mehr ableisten. Dr. rer. pol. Virginia Kimey Pflücke von der
Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus–Senftenberg (BTU)
erläutert die Hintergründe. Jedes Jahr um den 8. März häufen sich Beiträge
zur Geschlechter-Ungleichheit, die sich auf Gehaltsunterschiede zwischen
Männern und Frauen – den sogenannten Gender Pay Gap – beziehen. Auch der
heutige Equal Pay Day steht in diesem Kontext: „Der Equal Pay Day ist ein
gutes Symbol für die noch immer vorherrschende Ungleichheit in der
Bezahlung von Frauen und Männern.

Erst am 10. März erreichen Frauen den Lohn ihrer Kollegen des Vorjahres“,
sagt Dr. Virginia Kimey Pflücke, Wirtschafts- und Arbeitssoziologin an der
BTU.

Laut IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) beträgt der
bundesweite Durchschnitt des Gender Pay Gap (GPG) 21,4 Prozent. Nach Ost
und West aufgeschlüsselt, ergeben sich große Unterschiede: Im Westen ist
der GPG mit 23,4 Prozent deutlich höher als im Osten mit 6,2 Prozent. Bei
diesen Werten handelt es sich um den unbereinigten Gender Pay Gap, d. h.
die Gehälter von Männern und Frauen werden unabhängig von Faktoren wie
Beruf oder Arbeitserfahrung miteinander verglichen.

Der bereinigte GPG berücksichtigt diese Faktoren und vergleicht zwischen
Männern und Frauen mit ähnlichen Qualifikationen, Arbeitserfahrungen und
Erwerbsverläufen. Idealerweise dürfte hier also bei vergleichbarer
Qualifikation die Bezahlung nicht unterschiedlich ausfallen. Und
tatsächlich ist der bereinigte GPG kleiner: 6 Prozent im bundesdeutschen
Durchschnitt – 8 Prozent im Westen, 12 Prozent im Osten. Es sind
unterschiedliche Werte für den GPG im Umlauf; diese ergeben sich aus
unterschiedlichen zugrunde liegenden Berechnungsmodellen. Allen gemein ist
der verbleibende Lohnunterschied zu Ungunsten der Frauen.

Ist in Cottbus alles anders?

Cottbus ist ein Extremfall beim Gender Pay Gap. Der unbereinigte GPG liegt
bei -17,4 Prozent – der direkte Vergleich zwischen Männern und Frauen
ergibt also einen gut 17 Prozent höheren Verdienst für Frauen. Was ist
anders?

„In Cottbus funktioniert der Arbeitsmarkt aus historischen Gründen anders:
Die Frauen aus der Industrie mussten sich nach 1990 neu orientieren und
besetzen heute mehr Stellen im Öffentlichen Dienst, im Bildungs- und
Gesundheitssektor als Männer“, erläutern Dr. Pflücke. Zudem herrsche ein
großes kulturelles Selbstverständnis, dass Frauen arbeiten.

Doch ist das noch nicht die ganze Wahrheit: „Der in Cottbus scheinbar
umgekehrte Gender Pay Gap kommt auch durch weniger verfügbare typische
„Männer-Jobs“ im Industriebereich zustande“, gibt Dr. Pflücke zu bedenken.
So verdienen die Frauen in Cottbus nicht mehr als im Bundesdurchschnitt;
durch weniger vorhandene traditionelle Männer-Arbeitsplätze verdienen die
Männer in Cottbus deutlich schlechter.

Betrachtet man den bereinigten Gender Pay Gap für Cottbus, zeigt sich das
bekannte Bild: Bei gleicher Qualifikation verdienen Frauen 12 Prozent
weniger als ihre Kollegen.

Der Gender Pay Gap im Strukturwandel

Cottbus steht als Teil der ‚Transformationsregion Lausitz‘ vor großen
Herausforderungen – und Chancen. Mit scheidenden Industrien verschiebt
sich die Arbeitslandschaft hin zur Dienstleistungsbranche. Der
Bildungssektor, der Tourismus und mit dem Gesundheitscampus auch Berufe in
Medizin und Pflege, gewinnen zunehmend an Bedeutung – Arbeitsplätze, für
die sich die Frauen in Cottbus durch ihre Flexibilität bereits in Stellung
bringen.

Doch der Strukturwandel ist eine ganzheitliche Aufgabe, sodass für den
Spezialfall Cottbus Gleichstellung auch anders herum betrachtet werden
muss. So darf der Fokus nicht nur auf einem ausgeglichenen Gender Pay Gap
liegen; typische Geschlechterarrangements müssen neu gedacht werden. Dr.
Pflücke erklärt wie: „Für den ‚modernen Mann‘ ist der Strukturwandel in
Cottbus auch eine Chance. Ein Teil der Lösung für die Lausitz wäre, Männer
für traditionell weiblich besetzte Branchen zu begeistern.“

  • Aufrufe: 72

Experten für behavioural finance warnen vor einem anstieg der emotionalen investitionen und den damit einhergehenden renditeverlusten

Die Experten für Behavioural Finance von Oxford Risk warnen, dass das aktuelle Wirtschafts-, Steuer- und Börsenumfeld sowie der jüngste Aufwärtstrend von Krypto-Assets und des Einzelhandels eine Situation geschaffen haben, in der das Risiko emotionaler Investitionen einen neuen Höhepunkt erreicht hat.  Sie schätzen, dass Anleger durch emotionale Investitionen auf lange Sicht durchschnittlich rund 3 % Renditeverluste pro Jahr erleiden. In der aktuellen Krise gehen sie jedoch von höheren Verlusten aus (Bitte beachten Sie die beigefügte Pressemitteilung).

 

Wenn Anleger emotionale Investitionen tätigen, treffen sie ihre Entscheidungen auf Basis von Impulsen und Emotionen. Sie kaufen bzw. verkaufen Aktien auf Grundlage steigender und fallender Kurse. Dies hat in der Regel zur Folge, dass Anleger eine Vielzahl an Investitionen tätigen, wenn Märkte, Aktien oder Anlageklassen gerade gut laufen, während sie verkaufen, wenn die Kurse fallen. Dies sorgt meist für Aufruhr um diese „Anlagemöglichkeiten“.

 

Greg B Davies, PhD, Head of Behavioural Finance Oxford Risk, sagte: „Gerade jetzt basieren viele Anleger ihre Investitionsentscheidungen auf Emotionen.  Nach dem durch die Coronavirus-Krise verursachten Kurseinbruch im ersten Quartal des vergangenen Jahres, herrscht momentan an den Märkten rund um den Globus ein Aufwärtstrend.  Optimismus macht sich bei Anlegern breit, weil immer mehr Menschen geimpft werden und Regierungen Fiskal- und Konjunkturprogramme einführen.  Jedoch steuern wir angesichts der steigenden Arbeitslosenzahlen und öffentlichen Ausgaben auf enorme wirtschaftliche Probleme zu. Wir müssen daher mit plötzlichen Schwankungen in den kommenden Monaten rechnen.“

 

„Darüber hinaus hat der Wertanstieg von Bitcoin zu einer Art Goldrausch von Krypto-Assets geführt. Privatanleger investieren dabei stark in eine unglaublich volatile Anlageklasse, über die die meisten nicht viel wissen. Gerade jetzt in der Pandemie sind viele Anleger sehr emotional. Ihr Zeithorizont ist daher verkürzt, was zur Folge hat, dass sie viel riskieren und hoffen, schnelles Geld zu machen.“

 

  • Aufrufe: 74