Arbeitgeber bleiben im Streit um Krankenkassenbeiträge hart
Die deutschen Arbeitgeber wenden sich entschieden gegen die Vorstöße mehrerer Bundesländer, in der gesetzlichen Krankenversicherung zu einer paritätischen Bezahlung der Beiträge zurückzukehren. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", die Arbeitgeber trügen bereits heute deutlich mehr Krankheitskosten als die Arbeitnehmer. "Wir übernehmen die komplette Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall."
Im Jahr 2014 sind das nach den Worten von Kramer 43,5 Milliarden Euro gewesen, zuzüglich 7,5 Milliarden Euro für Sozialversicherungsbeiträge. Addiere man alle Sozialversicherungsbeiträge, dann hätten die Arbeitgeber 2014 insgesamt 190,9 Milliarden Euro gezahlt, die Arbeitnehmer dagegen nur 178 Milliarden Euro. "Eine generelle paritätische Finanzierung der Sozialversicherung wäre für die Arbeitnehmer also ein deutliches Minusgeschäft", rechnete Kramer vor.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen aktuell jeweils 7,3 Prozent des Bruttolohns als Beitrag an die gesetzliche Krankenversicherung. Während der Anteil der Arbeitgeber eingefroren ist, müssen Arbeitnehmer Zusatzbeiträge leisten, im vergangenen Jahr lagen sie bei durchschnittlich 0,9 Prozent. Mehrere Bundesländer - darunter auch Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen - fordern nun mit einer Initiative im Bundesrat, wieder zur paritätischen Finanzierung zurückzukehren.
(ots)