Umsatz der deutschen Markenwirtschaft knackt erstmals Billionen-Grenze
Die deutschen Markenunternehmen sind auf Wachstumskurs. Sie setzten 2014 rund 1,1 Billionen Euro um und damit 22% mehr als noch 2010. Fast die Hälfte der Markenumsätze stammt aus dem verarbeitenden Gewerbe, das im markenrelevanten Segment in den vergangenen zehn Jahren um durchschnittlich 4% jährlich wuchs.
Im Vergleich dazu wuchsen die Umsätze unter Einbeziehung der Nicht-Markenanbieter im verarbeitenden Gewerbe nur um 2,8% pro Jahr. Weitere 20% der Markenumsätze erzielten Verkehrs- und Telekommunikationsunternehmen, 16% die Finanzdienstleister, 12% die Energieversorger und 3% Verlage, Film und Rundfunk. Die Bedeutung der Markenwirtschaft für die deutsche Wirtschaft ist mit 21% aller Umsätze sehr hoch. Für die Studie des Markenverbandes und der Unternehmensberatung McKinsey & Company wurde die volkswirtschaftliche Bedeutung der Markenwirtschaft in Deutschland anhand gesamtwirtschaftlicher Kennziffern und einer Umfrage unter den Verbandsmitgliedern ermittelt.
Wichtigster Wachstumsmotor der Markenwirtschaft ist der Export: Die Auslandsumsätze erhöhten sich in der vergangenen Dekade im verarbeitenden Gewerbe um durchschnittlich 5,8% pro Jahr. Die öffentlichen Haushalte erzielen über Einkommens- und Verbrauchssteuern sowie Sozialversicherungsabgaben etwa 18% bzw. 182 Milliarden Euro ihrer Einnahmen durch die Unternehmen, Beschäftigten und Verbraucher der Markenwirtschaft. 12% aller Erwerbstätigen werden von Markenunternehmen beschäftigt. "Eindrucksvoll zeigt die Studie die Werthaltigkeit der Marke und bestätigt sie als weltweiten Botschafter für die Leistungen unserer Gesellschaft. Gerade in Zeiten des Wandels, wie der aktuellen Digitalisierung unserer Gesellschaft, beweisen Marken ihre große Stärke. Das macht Marken zu einem stabilisierenden Element für Markenunternehmer, Verbraucher und Gesellschaft gleichermaßen", sagt Franz-Peter Falke, Präsident des Markenverbandes.
89% der Markenunternehmen sehen zwar in ihren Marken einen klaren Wettbewerbsvorteil; doch nur 14% finden, dass ihre Marken in den vergangenen Jahren an Stärke gewonnen haben. "Diese verhaltene Beurteilung liegt an dem zunehmend schwierigeren Umfeld. Dazu zählen maßgeblich der steigende Einfluss des Handels, zunehmende regulatorische Eingriffe der Politik, aber sicher auch mit der Digitalisierung verbundene Unsicherheiten über zukünftige Geschäftsmodelle", sagt Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes.
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