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Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut eröffnet den SPiN-Bau: Neue Impulse für innovatives und nachhaltiges Bauen

Im Synergy Space informiert sich Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut über aktuelle Forschungsschwerpunkte und technologische Entwicklungen.  Quelle: Ludmilla Parsyak  Copyright: Fraunhofer
Im Synergy Space informiert sich Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut über aktuelle Forschungsschwerpunkte und technologische Entwicklungen. Quelle: Ludmilla Parsyak Copyright: Fraunhofer
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Mit einem Festakt eröffnete Dr. Nicole
Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des
Landes Baden-Württemberg, am 23. Juni 2025 den SPiN-Bau (Stuttgarter
Plattform für innovatives und nachhaltiges Bauen) auf dem Fraunhofer-
Institutszentrum in Stuttgart. Der moderne Gebäudekomplex bietet auf rund
4600 Quadratmetern Raum für Forschung, Entwicklung und interdisziplinären
Austausch rund um die Themen nachhaltige Mobilität, Energiemanagement,
Bauphysik und zukunftsfähige Gebäudetechnologien.

Der SPiN-Bau vereint bauphysikalische Mess- und Versuchsräume mit
hochmodernen Büro- und Experimentalflächen und wird künftig von mehreren
Fraunhofer-Instituten gemeinsam genutzt.
Das Land Baden-Württemberg und das Bundesministerium für Bildung und
Forschung förderten den Bau, der nach einer Bauzeit von 3 Jahren jetzt von
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern genutzt werden kann. Die
Gesamtkosten des Baus in Höhe von rund 27,4 Millionen Euro wurden dabei
hälftig von Bund und Land getragen. Mit der neuen Infrastruktur herrschen
auf dem Fraunhofer-Institutszentrum nun ideale Voraussetzungen für
anwendungsnahe Forschung im Bereich nachhaltiges Bauen.

Im Anschluss an die offizielle Einweihung konnten die Gäste bei einem
geführten Rundgang Einblicke in die hochmodernen Labore gewinnen –
darunter das neue Labor für Integrale Fassadentechnologie (LIFT), das
Smart Energy and Mobility Campus Lab sowie der Synergy Space.

Die Wirtschaftsministerin informierte sich über aktuelle Projekte und
betonte die Bedeutung der angewandten Fraunhofer-Forschung für den
Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg. »Mit dem SPiN-Bau setzen wir ein
starkes Zeichen für unsere Innovationskraft im Land, für interdisziplinäre
Zusammenarbeit der Forschung und den Transfer in die Bauwirtschaft
hinein«, betonte Ministerin Hoffmeister-Kraut. »Gerade im Gebäudesektor
sind nachhaltige Lösungen und Technologien entscheidend, um unsere
Klimaziele zu erreichen. Die Verbindung bauphysikalischer Forschung mit
Themen wie Digitalisierung, intelligente Gebäudetechnologien und
nachhaltige Stadtentwicklung eröffnet dabei neue Perspektiven für
nachhaltiges Bauen.«

LIFT als ein Herzstück der Plattform

Das Labor für Integrale Fassaden-Technologie (LIFT) bildete den Abschluss
des Rundgangs und diente zugleich als Veranstaltungsort für eine
anschließende Fachveranstaltung. Das LIFT ist ein bundesweit einzigartiges
Prüf- und Entwicklungslabor, in dem komplexe, großformatige
Fassadensysteme unter realitätsnahen Bedingungen untersucht, bewertet und
weiterentwickelt werden können. Dazu zählen z.B. akustische und
hygrothermische Eigenschaften moderner Fassaden, die neben klassischen
bauphysikalischen Funktionen auch Technologien wie Photovoltaik, Begrünung
oder Wärmespeicherung integrieren.

»Mit dem LIFT schaffen wir eine Infrastruktur, die das serielle Sanieren
und modulare Bauen technologisch voranbringt. Das Labor ermöglicht es uns,
bauphysikalische sowie bau- und fertigungstechnische Eigenschaften von
Fassaden umfassend und praxisnah zu analysieren – eine essenzielle
Grundlage für die nachhaltige Zukunft des Bauens«, erklärt Prof. Dr.
Philip Leistner, Institutsleiter des Fraunhofer IBP.

Systemische Ansätze für eine nachhaltige Mobilitäts- und Energiewende

Prof. Dr. Katharina Hölzle, Institutsleiterin des Fraunhofer IAO, betonte
die systemische Perspektive in der Forschung rund um die Mobilitäts- und
Energiewende »Das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden, ist ambitioniert,
aber prinzipiell erreichbar. Es ist entscheidend, das Energiesystem als
Ganzes zu betrachten und auf verschiedene, sich ergänzende Komponenten zu
setzen. Am Fraunhofer IAO untersuchen wir anhand von Forschungsdaten,
welche Maßnahme für mehr Nachhaltigkeit und eine Reduktion der
CO2-Emissionen sorgen und wie Menschen solche Maßnahmen annehmen.«

Energie- und Mobilitätsdaten im Blick

Im »Smart Energy and Mobility Campus Lab« des Fraunhofer IAO dient das
Network Operations Center (NOC) als Leitwarte für Energie und Mobilität.
Die Leitwarte ermöglicht die Visualisierung und Analyse von
Energieströmen, Ladeereignissen, Mobilitätsdaten und Zustandsdaten des
institutseigenem »Micro Smart Grid« auf dem Fraunhofer Institutszentrum
Stuttgart. Sie ermöglicht außerdem die Steuerung des vom Forschungsbereich
für die gesamte Fraunhofer-Gesellschaft betriebenen
Forschungsladenetzwerks »Laden am Arbeitsplatz (LamA)«. Mit den eigens
entwickelten Prognose- und Optimierungsalgorithmen begegnet das
Forschungsteam des Fraunhofer IAO den Herausforderungen der Energiewende.

Fachlicher Austausch im LIFT

Im Anschluss an die Besichtigung begann die vom Fraunhofer IBP
organisierte Fachveranstaltung im Labor für Integrale Fassaden-
Technologie. Im Mittelpunkt standen aktuelle Forschungsergebnisse aus den
Bereichen Fassadentechnologie, Gebäudesysteme und Bauphysik.

Zum Auftakt präsentierte Prof. Dr. Philip Leistner aktuelle Entwicklungen
im Bereich innovativer Fassaden. Er zeigte, wie moderne Gebäudehüllen
zunehmend technische, energetische und gestalterische Funktionen
integrieren und dabei hohe Anforderungen an Material, Bauweise und Planung
stellen. Anschließend stellte Dr. Marcus Hermes das neue Labor vor. Er
erläuterte, wie im LIFT komplexe Fassadensysteme unter realen Bedingungen
auf bauphysikalische Eigenschaften wie Luftdichtheit, Wärmeschutz oder
Schallschutz getestet und weiterentwickelt werden können. Rafael Gramm vom
Innovationsnetzwerk S-TEC informierte über Kooperationsmöglichkeiten für
Unternehmen.

Zum Abschluss der Veranstaltung hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit,
weitere Labore des Fraunhofer IBP im Rahmen von Open-Lab-Führungen zu
besichtigen und mit Forschenden direkt ins Gespräch zu kommen.

Der SPiN-Bau wurde mit Fördermitteln des Landes Baden-Württemberg und des
Bundes realisiert.

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