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Lufthansa: Pilotenstreik trifft mehr als 400.000 Passagiere - 3.800 Flüge gestrichen

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Lufthansa Piloten StreikDer wirtschaftliche Schaden und das Durcheinander, das die Piloten mit ihrem dreitägigen Streik anrichten, steht in keinem Verhältnis zur Größe ihrer Berufsgruppe und zu ihren Forderungen. Mehr als 400.000 Fluggäste werden in den nächsten Tagen ihre Ziele nicht erreichen können. Die Piloten sägen mit diesem Streik an dem Ast, auf dem sie sitzen. Sie werden mit ihren drastischen Arbeitskampfmaßnahmen die Debatte um eine Tarifeinheit neu befeuern. Das heißt, ihnen droht als langfristige Konsequenz, dass alle Berufsgruppen in einem Unternehmen von einer Gewerkschaft vertreten werden.

Im Fall der Lufthansa wäre das Verdi, da die Mehrheit des organisierten Flugpersonals von der Dienstleistungsgewerkschaft vertreten wird. Die Tarifeinheit wird schon lange politisch diskutiert. Es gibt viele gute Argumente, warum einzelne Berufsgruppen wie Piloten oder Ärzte sich von ihren eigenen kleinen Gewerkschaften vertreten lassen sollen. Mit ihren überzogenen Maßnahmen liefern die Piloten den Befürwortern der Tarifeinheit die Argumente. Streik ist ein Grundrecht, und das soll und muss so bleiben. Für die kleinen Gewerkschaften bedarf es aber neuer Spielregeln.

Bis zu 250.000 Euro brutto im Jahr können Lufthansa-Piloten nach ungefähr 23 Dienstjahren verdienen, diese Summe wird im Zusammenhang mit dem angekündigten Pilotenstreik immer wieder genannt. Gerne wird der Vergleich zu den Gehältern von Flugzeugführern in den USA und bei Low-Cost-Carriern herangezogen, die deutlich darunter liegen. Die Gehaltshöhe der Lufthansa-Piloten ist vergleichbar mit denen der Piloten anderer europäischer Ex-Staatsfluglinien. Allerdings ist zu beobachten, dass auf Arbeitgeberseite immer häufiger bei Tarifauseinandersetzungen damit argumentiert wird, dass es Menschen gibt, die bei anderen nicht-tarifgebundenen Firmen auch zu schlechteren Konditionen arbeiten.

Knackpunkt ist zudem die von der Lufthansa gekündigte Übergangsrente, die Piloten bislang ein vorzeitiges und vor allem lukratives Ausscheiden aus dem Beruf ermöglicht hatte. Dass da aus Arbeitgebersicht etwas Spielraum sein sollte, ist nachvollziehbar. Denn wer kommt heute schon ohne private Altersvorsorge aus - 250.000 Euro Jahresgehalt sollten genug Puffer darstellen, um dafür etwas mehr übrig zu haben.

Quellen: ots / Rheinische Post / Weser-Kurier / Peter Hanuschke

Bild: Lufthansa AG

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