Drogenaffinitätsstudie 2025: Trends zum Cannabiskonsum
Bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren hat sich der Cannabiskonsum in
den vergangenen zehn Jahren kaum verändert: Die aktuelle
Drogenaffinitätsstudie 2025 des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit
(BIÖG) stellt ausgewählte Entwicklungen und Trends zum Cannabiskonsum
junger Menschen in Deutschland vor. Der Bericht ordnet die neuen Zahlen
und Erkenntnisse in den Kontext der vergangenen Jahre ein.
Die Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen konsumiert heute deutlich
häufiger Cannabis als noch vor zehn Jahren. Laut Drogenaffinitätsstudie
2025 des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) stieg der
Anteil junger Männer, die innerhalb des letzten Jahres Cannabis
konsumierten, von 20,6 Prozent (2015) auf 31,6 Prozent im Jahr 2025. Bei
jungen Frauen gab es im gleichen Zeitraum einen Anstieg von 9,7 auf 18,8
Prozent. Im Jahr 2023 gaben 26,9 Prozent der jungen Männer an, in den
vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Bei den Frauen in
dieser Altersgruppe lag der Anteil bei 19,4 Prozent.
Bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren hingegen hat sich der
Cannabiskonsum in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert: 4,6 Prozent
der Mädchen und 7,2 Prozent der Jungen gaben in diesem Jahr an, in den
vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Das sind etwas
weniger als 2015, damals waren es 6,3 Prozent der Mädchen und 8,1 Prozent
der Jungen. Im Jahr 2023 lagen die Werte in einem ähnlichen Bereich. So
gaben im Jahr 2023 insgesamt 6,1 Prozent der Mädchen und 7,4 Prozent der
Jungen an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis
konsumiert zu haben.
Dr. Johannes Nießen, Kommissarischer Leiter des Bundesinstituts für
Öffentliche Gesundheit: „Unsere Daten zeigen: Bei Jugendlichen hat sich
der Konsum nicht erhöht. Bei jungen Erwachsenen hingegen ist der Konsum
leicht angestiegen, insbesondere bei Männern zwischen 18 und 25 Jahren.
Wir müssen diese Entwicklung sehr aufmerksam beobachten. Denn für junge
Menschen ist Cannabis besonders gesundheitsschädlich: Der Konsum kann die
Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen, zu Konzentrations- und
Gedächtnisproblemen führen und die Gesundheit langfristig gefährden.
Deshalb bleibt es unsere Aufgabe, junge Menschen umfassend über die
Risiken aufzuklären und ihnen niedrigschwellige Hilfsangebote zu machen.
Prävention und Beratung sind entscheidend, damit Jugendliche und junge
Erwachsene eine bewusste und gesunde Entscheidung treffen können.“
Weitere Ergebnisse im Überblick:
• 8,5 Prozent der Jungen und 6,2 Prozent der Mädchen
zwischen 12 und 17 Jahren haben schon einmal Cannabis konsumiert (2015:
11,2 % und 8,2 %). Der Trend ist bei Jungen leicht rückläufig, bei Mädchen
weitgehend stabil.
• 54,5 Prozent der jungen Männer und 40,6 Prozent der jungen
Frauen zwischen 18 und 25 Jahren gaben an, im Laufe ihres Lebens Cannabis
konsumiert zu haben (2015: 41,9 % und 26,6 %). Bei jungen Frauen wie
Männern stieg dieser Wert zwischen 2015 und 2021 deutlich. Seitdem
verbleibt er auf ähnlich hohem Niveau.
• Von den Befragten, die in den letzten zwölf Monaten
Cannabis konsumiert hatten, zeigten 10,7 Prozent der Jugendlichen und 13,2
Prozent der jungen Erwachsenen ein problematisches Konsumverhalten.
• 2025 waren 12,6 Prozent der männlichen und 9,5 Prozent der
weiblichen Jugendlichen der Meinung, es sei für sie sehr leicht, innerhalb
von 24 Stunden Cannabis zu beschaffen. Zwischen 2023 und 2025 kam es hier
zu keiner signifikanten Veränderung. Bei den jungen Erwachsenen lag die
Zahl mit 45,8 Prozent der jungen Männer und 32,1 Prozent der jungen Frauen
deutlich höher. Hier stieg der Anteil derjenigen, die es sehr leicht
finden, innerhalb von 24 Stunden Cannabis zu beschaffen, zwischen 2023 und
2025 deutlich an.
Studie „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland
2025“: Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit, ehemals BZgA,
untersucht seit 1973 mit wiederholt durchgeführten
Repräsentativbefragungen den Substanzkonsum junger Menschen in
Deutschland. Die aktuelle Studie aus dem Jahr 2025 baut auf den früheren
Erhebungen auf und analysiert längerfristige Veränderungen im
Cannabiskonsum von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 12 und 25
Jahren. Dafür wurden im Zeitraum April bis Juli 2025 insgesamt 7.001
Personen dieser Altersgruppe befragt.
Erste Ergebnisse der Drogenaffinitätsstudie zum Cannabiskonsum sind
publiziert unter: https://www.bioeg.de/forschung
studien/studien-ab-1997/suchtp
Ein Infoblatt mit ausgewählten Grafiken zum Thema finden Sie hier:
https://www.bioeg.de/presse/da
Bestellung der kostenlosen Materialien des Bundesinstituts für Öffentliche
Gesundheit unter:
Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit, 50819 Köln
Online-Bestellsystem: https://shop.bioeg.de/
https://shop.bioeg.de/themen/s
E-Mail
Alle BIÖG-Informationsangebote zur Cannabisprävention auf einen Blick
(PDF):
• Online-Portal für alle Zielgruppen: https://www.infos-
cannabis.de
• Online-Portal für Jugendliche, Fach- und Lehrkräfte sowie
Eltern: https://www.cannabispraeventio
• Online-Portal für junge Erwachsene, Fach- und Lehrkräfte
sowie Eltern: https://www.drugcom.de
Social-Media-Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene
• https://www.instagram.com/can
• https://www.youtube.com/@Cann
• https://www.tiktok.com/@sucht
• https://www.youtube.com/@drug
Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte: „Cannabis Kompakt“ https://www
.cannabis-kompakt.de/
Fortbildung zur Durchführung von Cannabis-Elternabenden:
https://www.cannabiselternaben
Online-Kurs „Cannabispraevention - Wissen, verstehen, handeln“:
https://www.zpg-bayern.de/onli
BIÖG-Unterstützungsangebote zur Konsumreduktion:
Mit dem Online-Selbsttest „Cannabis-Check“ kann der eigene Konsum
überprüft werden: https://www.drugcom.de/tests/s
Das qualitätsgesicherte Online-Verhaltensänderungsprog
unterstützt individuell und persönlich bei der Konsumreduzierung bzw. dem
Konsumstopp. Es kann kostenfrei und anonym genutzt werden: https://www
.quit-the-shit.net
Das BIÖG-Beratungstelefon zur Suchtvorbeugung, Telefonnummer 0221 89 20
31, bietet persönliche Beratung und informiert über Hilfs- und
Beratungsangebote vor Ort (erreichbar Mo. – Do. von 10 bis 22 Uhr und Fr.
– So. von 10 bis 18 Uhr, Preis für Gespräche in das Kölner Ortsnetz)